Metaverse: Jetzt teilt auch Intel seine Pläne für ein „immersives Internet“
Mit dabei ist auch Chiphersteller Intel. In einer Keynote sprechen der Cloud-Verantwortliche Makarand Dharmapurikar, Senior Vizepräsident Raja Koduri und Vizepräsident für Graphic Research Anton Kaplanyan erstmals über Intels Pläne bezüglich des aktuellen Hypes.
Intel: Es wird „eine Reihe an Metaversen“ geben
Das Metaverse sei als „immersives Internet“ zu verstehen, drei Merkmale sind für Intel dabei ausschlaggebend: Es wird allgegenwärtig, anhaltend und offen für jeden sein. Wobei man wohl kaum von einem einzelnen Metaverse sprechen könne, so Anton Kaplanyan. Er erwarte „eine Reihe an Metaversen“, die möglicherweise miteinander vernetzt sein werden. Auf einzelne Player, mit denen Intel zukünftig zusammenarbeiten wird, will sich die Runde dementsprechend nicht festlegen.
Virtuelle Präsenz, Simulationen der realen Welt und Meta-Objekte – das alles sind Bestandteile, die nicht einzeln, sondern zeitgleich und gemeinsam verfügbar sein sollen, und dementsprechend technische Kapazitäten fordern. Jedes einzelne Element zieht „einen langen Rattenschwanz nach sich“, den beispielsweise Algorithmen berücksichtigen müssten.
Für Intel findet die Grundlagenarbeit für funktionierende Metaverse-Strukturen auf drei Ebenen statt. Der sogenannte Meta-Compute-Layer stellt die reinen Rechnerressourcen, der Meta-Ops-Layer soll eine kontinuierliche Infrastruktur bieten und auf dem Meta-Intelligence-Layer geht es schließlich um Algorithmen, API und ähnliche Elemente.
Für zwei dieser Ebenen verweisen Kaplanyan, Dharmapurikar und Koduri auf bereits bestehende Intel-Lösungen, mit denen man allerdings erst „an der Oberfläche des Metaverse kratze“: Der Compute-Layer ist – bislang – mit Core, Xeon, Xe und der Intel Ipu vertreten, der Intelligence-Layer mit Produkten wie One DNN, Intel Deep Link und Co.
Intels Metaverse-Pläne: Intelligente Software soll technische Unterschiede überbrücken
Eine Neuerung soll es nun auf dem Meta-Ops-Layer geben: Intel arbeite an einer Software-Lösung, die letztendlich auch auf Konkurrenz-Hardware laufen soll, solange die den Branchenstandards entspricht. „Das Metaverse ist schon fast eine lebendige Sache“, so Makarand, dementsprechend flexibel müssten zukünftige Lösungen ausfallen.
Damit die virtuellen Welten immer und überall möglichst reibungslos funktionieren, soll die geplante Software in der Lage sein, ungenutzte Rechnerleistung zu erkennen und zu verwenden. Intels Anwendungsbeispiel ist dabei typisch für die aktuellen Metaverse-Diskussionen: Es geht um den Gaming-Bereich. Wenn ein grafikintensives Spiel auf einem Laptop gespielt würde, der dabei an seine Kapazitätsgrenzen stößt, könnte die Software beispielsweise einen ungenutzten Gaming-PC im Nebenraum erkennen und dessen Energie über ein Heimnetzwerk anzapfen. Die wiederum könnte dann dazu beitragen, dass das Laptop-Spiel flüssiger dargestellt wird.
Grundsätzlich sollen die Metaverse-Entwicklungen bei Intel offen gestaltet sein, „es wird bei allem, das wir entwickeln, viel Open Source involviert sein“, verspricht Koduri – ein definiertes Release-Datum für die geplante Software gibt es allerdings noch nicht.