
Mit dem Surface Laptop SE mit Windows 11 SE hatte Microsoft Ende vergangenen Jahres ein äußerst erschwingliches Notebook speziell für Schulen und andere Bildungseinrichtungen zunächst in den USA vorgestellt. Schon im Zuge der Präsentation sprach der Hersteller von der leichten Reparierbarkeit des Geräts, was gerade im Schulkontext zu begrüßen ist. In einem achtminütigen Video will Microsoft beweisen, dass sich das Gerät wirklich einfach zerlegen lässt.
Microsoft Surface Laptop SE: Viele Komponenten sind gesteckt, nicht geklebt
Die Zerlegung des Surface Laptop SE wird im englischsprachigen Video von Techniker Branden Cole durchgeführt, der jeden einzeln Schritt erläutert. Er beginnt mit dem Aufschrauben des Gehäuses, das von sieben Torx-T6-Schrauben zusammengehalten wird. Dann dreht er das Gerät um, denn ans Innere gelangt man von der Oberseite. Hier lassen sich Tastaturcover, Touchpad und Keyboard vorsichtig abnehmen. Dabei müssen zwei Flachbandkabel, die Keyboard und Touchpad mit dem Mainboard verbinden, mithilfe einer Pinzette gelöst werden.
Hier zeigt sich etwa schon, wie leicht es ist, Verschleißteile wie etwa die Tastatur auszubauen und auszutauschen. Zudem können so auch im Handumdrehen verschiedene Keyboard-Layouts wie ANSI oder ISO nach Bedarf gewechselt werden.
Auch das Display und weitere Komponenten wie der Akku, der zudem nicht geklebt, sondern geschraubt ist, sind über ein Flachbandkabel mit dem Mainboard verbunden – letzteres lässt sich ebenso ausbauen. Nicht einzeln austauschbar sind indes der Arbeits- und eMMc-Flashspeicher sowie der Prozessor. Sie sind mit dem Mainboard verlötet.
Microsoft: Bessere Reparierbarkeit auch bei kommenden Surface-Geräten
Das Surface Laptop SE dürfte nur das erste Gerät des Surface-Portfolios sein, das sich besser reparieren lassen soll. Denn Microsoft hatte sich im Oktober auf Druck der Aktionäre und der Beratungsgesellschaft As You Sow, die Aktionärinnen und Aktionäre vertritt, dazu verpflichtet, die Reparierbarkeit von Notebooks und anderen Geräten zu erhöhen.

Microsofts Surface Laptop ist praktisch nicht zu reparieren – das soll sich bei künftigen Generationen ändern. (Foto: iFixit)
Laut Microsoft sollen sich neue Surface-Geräte und die Xbox-Spielekonsolen, die Ende 2022 erscheinen, allgemein besser reparieren lassen. Im Mai dieses Jahres will der Redmonder Konzern eine Studie veröffentlichen, die beleuchten soll, inwiefern leichter reparierbare Geräte den ökologischen Fußabdruck – etwa durch längere Nutzungszeiten – reduzieren können.
Das Thema Nachhaltigkeit in der IT ist nicht nur bei Microsoft angekommen. Andere Notebookhersteller wie Dell, HP oder Acer sind auch dabei, sich damit auseinanderzusetzen und ihre Geräte entsprechend zu gestalten. Dell etwa zeigte auf der CES 2022 sein Konzept Luna, bei Lenovos Thinkpads Z13 und Z16 werden recyceltes Aluminium oder recyceltes veganes schwarzes Leder verwendet, und Acers Modelle Aspire Vero und Travelmate Vero lassen sich laut Hersteller leichter reparieren, für das Gehäuse komme Recycling-Plastik zum Einsatz.
Auch Apple öffnet sich dem Right-to-repair-Gedanken: Der Hersteller bietet künftig Originalersatzteile und Werkzeuge für den Austausch von Display, Akku und Kamera für alle an. Unter anderem werden iPhone 12 und 13 unterstützt, später soll das Programm um Mac-Rechner mit M1-Chip erweitert werden.