Nasa muss Artemis-Start schon wieder verschieben – diesmal ist Tropensturm Ian schuld

SLS-Rakete auf dem Kennedy Space Center der Nasa in Florida. (Foto: Nasa/Eric Bordelon)
Schon Ende August und Anfang September 2022 hatte die Nasa den Start der Mondmission Artemis I verschieben müssen. Zunächst stoppten Temperaturprobleme bei den Triebwerken die SLS-Rakete (Space Launch System), dann war beim Tanken ein Leck entdeckt worden.
Artemis 1: Tropensturm sorgt für Startverschiebung
Nach einem erfolgreichen Auftank-Test Mitte der vergangenen Woche schien alles für einen erfolgreichen Start am 27. September 2022 bereit. Aber es kam wieder anders. Dieses Mal ist kein technisches Problem die Ursache für die Verschiebung, sondern Tropensturm Ian, der aktuell durch die Karibik fegt.
Bis Ian in den nächsten Stunden die Küste Floridas erreicht, könnte er sich noch zu einem Hurrikan ausweiten – zu gefährlich für die schon auf dem Startfeld stehende Riesenrakete. Die Nasa hat entschieden, sie sicherheitshalber für eine Rückkehr in den das riesige Montagegebäude (Vehicle Assembly Building/VAB) vorzubereiten, wie Engadget schreibt.
Eine endgültige Entscheidung darüber soll am Sonntag getroffen werden. Aufgrund der aktuell hohen Wassertemperaturen im Golf von Mexiko gehen Meteorolog:innen davon aus, dass sich die Situation eher verschlechtern, der Sturm also deutlich an Geschwindigkeit und Zerstörungswut zunehmen werde.
Schneller SLS-Start bis 3. Oktober möglich
Damit ist der eigentliche Starttermin am 27. September zwar geplatzt, sollte die Nasa aber zumindest nicht gezwungen sein, die SLS-Rakete wieder vom Startfeld wegzubringen, wäre ein weiterer Startversuch bis 3. Oktober 2022 möglich. Anschließend würde sich erst wieder am 17. Oktober ein weiteres Startfenster öffnen.
Immerhin hätte die Rückkehr in das VAB den Vorteil, dass die Nasa noch einmal Tests an den Batterien einer Sicherheitskomponente der Rakete, dem sogenannten Flight Termination System, vornehmen kann.
Diese regelmäßig zu wartende Komponente sorgt dafür, dass die Rakete zerstört wird, wenn sie von der Flugbahn abkommt. Das Flight Termination System hat in den vergangenen Wochen schon einige Male für Probleme gesorgt.
SLS bringt Raumkapsel Orion ins All
Sollte die unbemannte Testmission für den geplanten Mondflug – Artemis 1 – dann irgendwann einmal erfolgreich über die Bühne gehen, soll die SLS-Rakete die Raumkapsel Orion in den Weltraum bringen, von wo sie anschließend zur Erde zurückkehrt.
Im Rahmen der für 2024 geplanten Artemis-2-Mission sollen dann Astronaut:innen in die Mondumlaufbahn gebracht werden. Mit Artemis 3 sollen dann 2025 zum ersten Mal seit 1969 wieder Menschen auf der Mondoberfläche landen.