
Schon zur Entwicklerkonferenz Google I/O 2022 ließ der Hersteller überraschend die Hüllen fallen und zeigte, wie das Pixel 7 und 7 Pro aussehen werden. Mehr als das Design verriet Google aber noch nicht. Allerdings ist vor dem Pixel-Event am 6. Oktober schon eine Menge an weiteren Details der wohl spannendsten Android-Smartphones der zweiten Jahreshälfte durchgesickert.
Pixel 7 und 7 Pro: Google bleibt seiner Designsprache treu

Google Pixel 7 Pro und 7 in Hazel respektive Lemongrass. (Bild: Google)
Anhand des offiziellen Bildmaterials der neuen Smartphones ist sicher, dass die neuen Pixel-7-Modelle eine konsequente Fortsetzung der 2021er-Pixel-6-Serie sein werden. So hat der Hersteller rein äußerlich nur wenige Änderungen vorgenommen: Der rückseitige Kamera-„Visor“ besteht etwa nicht mehr aus Glas, sondern aus Metall.
Zudem deutet sich an, dass die Displaydiagonale des Pixel 7 etwas anders als beim Pixel 6 (Test) wird. Man rechnet mit 6,3 anstelle von 6,4 Zoll, wodurch das Smartphone eine Nuance handlicher werden könnte. Beim Pixel 7 Pro scheint es bei 6,7 Zoll wie beim Vorgänger zu bleiben. Das kleinste Modell im Portfolio bleibt das Pixel 6a (Test) mit seinem 6,1-Zoll-Display.
Durch die etwas geringere Baugröße soll es um die zehn Gramm leichter sein, was sich beim Handling durchaus bemerkbar machen könnte. So soll das Pixel 7 195 Gramm wiegen, während das Pixel 6 205 Gramm auf die Waage bringt.

Der Kamera-Visor des Google Pixel 7 Pro von der Seite. (Bild: Google)
Hinsichtlich der Displays soll Google auf aktuellere Samsung-OLED-Panel setzen, wobei das 7 Pro mit 3.120 x 1.440 Pixeln auflöst und eine Bildwiederholrate bis 120 Hertz unterstützt. Hinweise deuten aber darauf hin, dass die Auflösung auf 1080p reduziert werden kann, um die Akkulaufzeit zu verbessern.
Das Pixel-7-Display wird wohl wieder mit Full-HD (1.080p) auflösen und nur eine 90-Hertz-Bildwiederhorate an Bord haben. Dabei könnte Google auf eine aktuellere Displaygeneration als beim Pixel 6 setzen.
Pixel 7 und 7 Pro: Kleine Änderungen bei der Kamera

Die Kamera des Pixel 7 Pro unterscheidet sich wohl ein wenig von der des Pixel 6 Pro. (Bild: Google)
Beide neuen Geräte verwenden offenbar den gleichen GN1-Primärsensor und Sonys IMX381 Ultraweitwinkel-Sensor wie die Pixel-6-Reihe. Zudem greift Google für die Frontkamera wohl bei beiden Geräten auf Samsungs 3J1-Sensor mit ein Elf-Megapixel-Sensor mit Dual-Pixel zurück. Der Sensor soll eine bessere Bildqualität liefern und eine halbwegs sichere Gesichtsauthentifizierung ermöglichen, heißt es von Android-Entwickler Kuba Wojiechkowski, der sich durch die Android 13 Beta 4 gegraben hat.
Bei der Telezoom-Kamera des Pixel 7 Pro gibt es auch Änderungen: Google scheint von Sonys IMX586 auf Samsungs GM1-Sensor umzusatteln. Neben einen optischen Fünffach- und digitalem 30-fach-Zoom, wird die Kamera des laut einem Leak der Eckdaten durch Yogesh Brar auch eine Makrofunktion an Bord haben. Beide Modelle werden wohl über eine sogenannte Cinematic-Blur-Funktion verfügen, mit dem in Videos eine Hintergrundunschärfe genutzt werden kann.
Ein geleaktes Promovideo zum Pixel 7 Pro bestätigt die Makro-Fokus-Funktion:
Geleaktes Promovideo zum Pixel 7:
Bei Google spielen die Sensoren bei den Kameras zwar eine gewisse Rolle, die Software nimmt aber einen größeren Platz ein. Inwiefern der Hersteller diese indes verbessert hat und welche neuen Kamera-Funktionen einziehen werden, ist noch ungewiss.
Pixel 7 und 7 Pro kommt mit Googles Tensor-G2-Prozessor

Der neue Tensor-G2-Chip wird mir hoher Wahrscheinlichkeit in Sachen KI-Leistung noch performanter sein. (Bild: Google)
Die neuen Pixel-Smartphones werden von einer neuen Tensor-SoC-Generation angetrieben. Das hat der Hersteller schon bestätigt. Laut Google soll der G2-Chip eine bessere Leistung und andere Verbesserungen zu bieten haben. Womöglich können wir auch mit Support für Bluetooth LE Audio rechnen.
Der G2-Tensor-Chip (GS201), der intern als „Cloudripper“ bezeichnet wird, soll Gerüchten und Hinweisen zufolge im Vier-Nanometer-Verfahren von Samsung gefertigt werden und Samsungs neues Exynos-5300-Modem an Bord haben.
Ein Prototyp des Pixel 7 Pro deutet darauf hin, dass der G2-Chip wie der G1 auf vier Cortex-A55-Kerne für stromsparende Aufgaben setzt. Ferner seien zwei X1-Performance-Kerne und zwei A76-Kerne mit einer etwas höheren Taktung als im G1 zu finden.

Google Pixel 7 Pro und 7 in „Snow“. (Bild: Google)
Bei der GPU scheint Google von der Mali 78 auf die neuere Mali-G710 umzusatteln. Der Entwickler ARM verspricht eine 20 Prozent bessere Leistung bei 20 Prozent geringerer Leistungsaufnahme. Die Machine-Learning-Leistung sei um 35 Prozent erhöht worden.
Neben der GPU wird Googles neue Tensor-Processing-Unit (TPU) mit dem Codenamen Janeiro mit von der Partie sein, die einen Großteil der KI- und Kamera-Aufgaben übernimmt.
Google Pixel 7 Pro, 7 und Pixel 6 Pro und 6: Vorläufige Spezifikationen im Vergleich
Modell | Google Pixel 7 Pro | Google Pixel 7 | Google Pixel 6 Pro | Google Pixel 6 |
---|---|---|---|---|
Betriebssystem | Android 13 | Android 13 | Android 12 (Android 13 seit August 2022) | Android 12 (Android 13 seit August 2022) |
Display | 6,7 Zoll LTPO-OLED mit 120 Hertz (dynamisch); QHD+ 1.440 x 3.120 Pixel | 6,3 Zoll- OLED mit 90 Hertz; FHD+ mit 1.080 x 2.400 | 6,7 Zoll LTPO-OLED mit 120 Hertz (dynamisch); HD+ 1.440 x 3.120 Pixel; 512 ppi; 19,5:9-Seitenverhältnis; Always-On-Display; HDR; Corning Gorilla Glas Victus | 6,4 Zoll- OLED mit 90 Hertz; FHD+ mit 1.080 x 2.400; 411 ppi; 20:9 Seitenverhältnis; Always-On-Display; HDR; Corning Gorilla Glas Victus |
Prozessor | Google G2 Tensor | Google G2 Tensor | Google Tensor „Whitechapel“ | Google Tensor „Whitechapel“ |
12 GB LPDDR5-RAM | 8 GB LPDDR5-RAM | 12 GB LPDDR5 RAM | 8 GB LPDDR5 RAM | |
Interner Speicher | 128/256 GB (nicht erweiterbar) | 128/256 GB (nicht erweiterbar) | 128/256 GB (nicht erweiterbar) | 128 GB (nicht erweiterbar) |
Hauptkamera | Triple-Kamera: - 50 MP Weitwinkel (Samsung GN1), -12 MP Ultraweitwinkel (Sony IMX381), - 48 MP Telezoom (Samsung GM1) | Dual-Kamera: - 50 MP Weitwinkel (Samsung GN1), -12 MP Ultraweitwinkel (Sony IMX381) | Triple-Kamera: - 50 MP Weitwinkel: 1,2 μm Pixelgröße; Blende: ƒ/1,85; Erfassungswinkel: 82°; Bildsensorgröße: 1/1,31"; 48 MP Telezoom: 0,8 μm Pixelgröße; Blende: ƒ/3,5; Erfassungswinkel: 23,5°; Bildsensorgröße: 1/2"; 4-fach optischer Zoom; bis zu 20-facher Super-Resolution-Zoom - 12MP Ultraweitwinkel: 1,25 μm Pixelgröße: Blende: ƒ/2.2; Erfassungswinkel: 114° | Dual-Kamera: - 50 MP Weitwinkel: 1,2 μm Pixelgröße; Blende: ƒ/1,85; Erfassungswinkel: 82°; Bildsensorgröße: 1/1,31"; - 12 MP Ultraweitwinkel: 1,25 μm Pixelgröße: Blende: ƒ/2.2; Erfassungswinkel: 114° |
Frontkamera | 11 MP von Samsung 3J1, 11 MP mit 4K (Samsung 3J1) | 11 MP mit 4K (Samsung 3J1) | 11,1 MP; 1,22 μm Pixelgröße; Blende: ƒ/2.2 Fixfokus; 94°-Ultraweitwinkel-Erfassungswinkel | 8 MP; 1,12 μm Pixelgröße; Blende: ƒ/2.0 Fixfokus; 84°-Weitwinkel-Erfassungswinkel |
Akkukapazität | 5.000mAh | 4.700 mAh | 5.003 mAh (fest verbaut) | 4.614 mAh (fest verbaut) |
Konnektivität | WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/ax, Bluetooth v5.x + LE, A2DP (HD-Codecs: AptX, AptX HD, LDAC), GPS, LTE Cat. 11, 5G, NFC, 30W Laden, Wireless-Charging | WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/ax, Bluetooth v5.x + LE, A2DP (HD-Codecs: AptX, AptX HD, LDAC), GPS, LTE Cat. 11, 5G, NFC, 30W Laden, Wireless-Charging | Wi-Fi 6E, Dual-Sim per eSIM, 5G Ultrabreitband-Chip; NFC; GPS | Wi-Fi 6E, Dual-Sim per eSIM, 5G; NFC; GPS |
Abmessungen | ca. 163 x 76,6 x 8,7 mm | ca. 155,6 x 73,1 x 8,7 mm | 163,9 x 75,9 x 8,9 mm | 158,6 x 74,8 x 8,9 mm |
Gewicht | tbd | ca 195 g | 210 g | 207 g |
Farben | Obsidian, Snow, Hazel | Obsidian, Snow, Lemongrass | Sorta Sunny, Cloudy White, Stormy Black | Kinda Coral, Sorta Seafoam, Stormy Black |
Sonstiges | Fingerabdrucksensor, USB Typ C (USB 3.1), Stereo-Front-Lautsprecher, Titan M-Sicherheitsmodul, IP68, Schnellladen, drahtloses Laden, Reverse Charging, UWB | Fingerabdrucksensor, USB Typ C (USB 3.1), Stereo-Front-Lautsprecher, Titan M-Sicherheitsmodul, IPX8 (?), Schnellladen, Drahtloses Laden, Reverse Charging | Titan M2, UWB, Laden mit 30 Watt, Wireless-Charging mit bis zu 23 Watt mit Google Pixel Stand 2 (12 Watt mit Standard-Qi-Wireless); IP68 | Titan M2, Laden mit 30 Watt, Wireless-Charging mit bis zu 21 Watt mit Google Pixel Stand 2 (12 Watt mit Standard-Qi-Wireless); IP68 |
Preis | 899 Euro ? | 649 Euro ? | ab 899 Euro* | ab 650 Euro* |
In Sachen Arbeitsspeicher können wir mit acht und zwölf Gigabyte rechnen, wie Google sie schon bei den Vorgänger verbaut hat. Beim Speicher soll auch das Pixel 7 mit 256 Gigabyte Flashspeicher verfügbar sein. Das Pixel 6 gab/gibt es in Europa nur mit 128 Gigabyte. Das 7 Pro wird es nur mit maximal 256 Gigabyte geben, heißt es. Andere Hersteller versehen ihr Topmodelle schon mit bis zu einen Terabyte.
Bei den Akkus ist von 5.000 respektive 4.700 Milliamperestunden und 30 Watt Schnellladen die Rede. Das entspricht weitgehenden den gleichen Werten der Pixel-6-Modelle, wobei das neue Basismodell 100 Milliamperestunden mehr haben soll.
Softwareseitig ist klar, dass sie mit Android 13 ab Werk starten. Inwiefern Google seine Pixel-Modelle mit exklusiven Funktionen erweitern wird, bleibt eine Überraschung. Ebenso ist fraglich, ob Google bei seiner Updatestrategie von drei großen Android-Versionen und fünf Jahren Sicherheitspatches bleiben oder die Anzahl der großen OS-Updates an die von Samsung angleichen wird. Samsung bietet seit einer Weile Android-Updates für vier Jahre an.
Pixel 7 und 7 Pro: Farben und mögliche Preise
Bei den Farben unterscheiden sich die kommenden Modelle: Zwar werden beide Modelle gleichermaßen in Obsidian (Schwarz) und Schnee (Weiß) erhältlich sein, das Pixel 7 kommt aber zusätzlich noch in gelbgrünem Lemongrass-Farbton, während das Pro-Modell in Hazel (grünlich Braun) als dritte Farboption daherkommen wird. Unklar ist, ob alle Farben in allen Regionen angeboten werden.

Google Pixel 7 Pro und 7 in „Obsidian“. (Bild: Google)
Was die Preise angeht, könnten die neuen Pixel-Modelle ein wenig teurer als die Pixel-6-Serie werden, glaubt man Informationen aus Großbritannien. Nach mutmaßlichen Preisen des Händlers Lambda-Tek könnte das Pixel 7 bei über 730 Euro starten, was rund 80 Euro mehr wären, als Google für das Pixel 6 verlangt hatte. Das Pro-Modell soll bei 1.000 Euro mit 128 Gigabyte Speicher losgehen.
Der zu früh veröffentlichte Preis von Amazon.com zeichnet ein anderes Bild: Dort soll der Pixel 7 ab 599 US-Dollar kosten, was identisch zum Preis des Pixel 6 wäre. Damit können wir mit etwas Glück von 650 Euro für das Pixel 7 und 850 für das 7 Pro ausgehen. Der Preis von 650 Euro ist bereits bei Amazon-Spanien aufgetaucht. Der Produkteintrag deutet zudem auf einen Marktstart am 13. Oktober hin.
Fest auf diese Preise einstellen sollten wir uns angesichts des schwachen Euros, den anhaltenden Lieferengpässen und höheren Rohstoffpreisen nicht. Schließlich hat zuletzt Apple bei seinen iPhone-14-Modellen für den europäischen Markt auch ein wenig an der Preisschraube gedreht. Aber warten wir besser den 6. Oktober ab. Denn dann wird Google seine neuen Topmodelle zusammen mit der Pixel Watch und weiteren Smarthome-Produkten vorstellen.