Kündigungen bei Amazon Prime: Keine Lust, Bezos‘ All-Ausflug zu finanzieren
Am 20. Juli 2021 flog Jeff Bezos, Gründer von Amazon, mit seiner eigenen Raumfahrt-Firma Blue Origin ins All. Auf der folgenden Pressekonferenz dankte er allen Amazon-Mitarbeiter:innen und -Kund:innen – sie hätten den Trip bezahlt. Die Rechnung dafür bekommt er jetzt: Kund:innen kündigen nicht nur ihr Prime-Abo, sondern berichten darüber auch auf Social Media, insbesondere Facebook.
„Ich habe es satt, für […] den Raketenflug eines Zillionärs zu bezahlen“
In privaten Facebook-Gruppen tauschen sich die Menschen über ihre Gründe für die Kündigung aus. Dabei wird deutlich, dass die zynische Bemerkung von Bezos der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ehemalige Prime-Abonnent:innen hätten demnach schon länger mit sich gehadert. Zu oft sei Amazon mit Skandalen in den Nachrichten gewesen: zum Beispiel wegen schlechter Arbeitsbedingungen wie den vorenthaltenen Trinkgeldern. Auch dass Fahrer:innen offenbar in Flaschen pinkeln mussten oder der Streit mit Publikumsverlagen wie Bonnier um unrealistische Rabatte sorgten für Unmut. Amazons Umgang mit Steuerzahlungen war bisher auch kein Grund zur allgemeinen Erheiterung.
Eine Userin, die sich Katie nennt, schreibt, sie sei sich ihres eigenen Konsumverhaltens bewusst geworden, das sie zunehmend angeekelt habe. Dann habe sie auf Facebook von Freund:innen gelesen, die ihr Abo gekündigt hatten, und bei den positiven Rückmeldungen von Bekannten habe es Klick gemacht. Sie wohne außerdem in einer Gegend, in der alles Wichtige vor Ort ganz einfach zu besorgen sei. Die lokalen Geschäfte achten wohl auch zunehmend auf Nachhaltigkeit, und die sei ihr sehr wichtig geworden. Seit der Pandemie achten viele Menschen auch verstärkt auf ihre Ausgaben und haben festgestellt, wie viel Geld ihnen für Unterhaltung, Streaming und Shopping flöten geht.
Es geht nicht mehr nur um Bezos, sondern um Amazon
Kündigen mehr Kund:innen ihr Prime-Abo, könnte es für Amazon wirtschaftlich relevant werden. Die Frage ist allerdings, wie groß diese Auswirkungen sein werden – denn Amazon wächst stark als Werbeplattform und erhält beispielsweise aktuell von Facebook verschobene Werbebudgets.
Bei jedem Produkt, welches man konsumiert, füllt man in erster Linie die Kassen der Firmenbosse.
Bezos hat es nur laut ausgesprochen.
Interessanter Artikel. Was mir abseits vom Thema mal wieder aufgefallen ist: Ich glaube, ich bin wirklich einfach zu blöd zum Gendern. Neben Kund:innen, Abonnent:innen, Mitarbeiter:innen, Freund:innen usw. hätte ich jetzt gedacht, dass es auch Bekannt:innen hätte heißen müssen. Aber weit gefehlt… Ganz abgesehen von Mensch:innen; schließlich ist DER Mensch immer noch generisch maskulin – ein Unding eigentlich in unseren fortschrittlichen Zeiten. Hätte ich jedenfalls gedacht. Aber was weiß ich schon…?
Kund:innen
Mitarbeiter:innen
Abonnent:innen
Fahrer:innen
Freund:innen
Danke Josefine, du bist mein Held! ;-)
Hört endlich auf mit dem schwachsinnigen Gendern, das die Texte nicht mehr lesbar macht und man sich nur noch darüber aufregt, ohne vom eigentlichen Inhalt Kenntnis zu nehmen. Bereits in der Schule hat man gelernt, dass Lehrer, Kunden, Mitarbeiter, Fahrer sowohl männliche als auch weibliche Personen umfasst. Nur, weil viele in der Schule nicht aufgepasst haben, meinen sie jetzt, die Menschheit quälen zu müssen.
Ich musste jetzt echt nochmals zurück zum Artikel, um die ach so bösen und schlimmen Gender-Wörter zu sehen. Habe sie wohl einfach überlesen. Vielleicht findest Du ja ein Browser-Plug-In, welches solche Inhalte wieder ent-gendert. :)
Das ist doch nur Gelaber von den Usern. Das haben wir doch auch bei der WhatsApp Datenschutz Änderung gesehen. Alles reden immer nur davon, dass sie etwas ändern wollen und am Ende bleiben sie doch alle da und geben den Konzernen brav die Hand, ihr Geld und eben ihre Daten. Alles heuchler, genauso wie es die Firmenbosse sind. Mit dem Unterschied, dass die Firmenbosse nicht so tun, als seien sie fromm.