Wie steht es um Mark Zuckerbergs Passion für das Metaverse? Im Oktober 2021 hatte sich Facebook in Meta umbenannt und steckte seitdem Milliarden in die Entwicklung der VR-Welt „Horizon Worlds“.
Virtual Reality bei Meta: Keine heiße Liebe
Erst in der vergangenen Woche grätschte Meta mit der Ankündigung der dritten Generation seines VR-Headsets Quest in die erwartete Präsentation eines Augmented-Reality-Headsets durch Apple auf dessen WWDC-Konferenz. Intern scheint die Liebe für Virtual Reality aber nicht besonders heiß zu sein.
Einem Bericht der US-Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge würden Meta-Mitarbeiter:innen die hauseigenen VR-Headsets kaum aufsetzen. Nicht einmal in den für die VR-Entwicklung zuständigen Abteilungen käme das Gerät bei Besprechungen zum Einsatz.
Quest-Headsets nur für ausgewählte Personen
Das dürfte zum einen daran liegen, dass Meta die Geräte nur bestimmten Testpersonen zur Verfügung stellt. Alle anderen bekommen lediglich Rabatte auf den Kauf einer Quest. Zudem empfiehlt Meta Träger:innen der Geräte, alle 30 Minuten eine Pause einzulegen, um Übelkeit zu vermeiden.
Ein konzentriertes Arbeiten oder sinnvolle Meetings sind so kaum möglich. Darüber hinaus beschweren sich von Bloomberg zitierte Mitarbeiter:innen über die schlechte Grafik. Die beinlosen Avatare fühlten sich schräg und unprofessionell an.
Warum liebt Meta die eigenen Produkte nicht?
Schon Ende 2022 hatten sich Führungskräfte bei Meta laut einem geleakten internen Memo gefragt, warum sie das Produkt, das sie selbst entwickelt hätten, nicht so sehr liebten, dass sie es ständig verwendeten.
Dabei hatte Zuckerberg noch vor gut einem Jahr betont, dass Meta-Angestellte zu den ersten Anwendern der im eigenen Haus entwickelten Produkte gehören sollten. Er hatte allerdings auch gesagt, dass das Metaverse und die darin geplanten VR-Büros die Zukunft des verteilten Arbeitens sein sollen.
Meta holt Mitarbeiter ins Büro zurück
Dass Zuckerberg auf das Erledigen der Arbeit in Homeoffice und virtuellen Welten selbst mittlerweile nicht mehr viel gibt, zeigt eine jüngst bekannt gewordene neue Richtlinie. Demnach sollen Mitarbeiter:innen ab 5. September 2023 an drei Tagen pro Woche ins Büro zum Arbeiten kommen.
Die Begründung klingt ein wenig wie ein Abgesang auf die Möglichkeiten des Metaverse. Denn die Rückkehr ins Büro unterstütze „die Zusammenarbeit und die Energie, die aus der Zusammenarbeit mit dem Team entsteht, was entscheidend ist, wenn wir die Zukunft aufbauen“.
Meta-Stellen künftig ohne Remote Option
Volle Remote Stellen sind von dem Teilrückruf ins Büro zwar nicht betroffen, wenn es keine entsprechende Meta-Filiale in der Nähe gibt. Allerdings soll Meta schon seit dem Frühjahr keine Stellen mehr ausschreiben, in denen die Remote Option angeboten werde.
Die neue Ära der virtuellen Fernarbeit, die Meta und Zuckerberg sich bei ihrer Metaverse-Hinwendung einst auf die Fahnen schrieben, scheint jedenfalls vorübergehend ausgesetzt zu sein. Oder ist sie gar Geschichte? Mal schauen, ob Apple mit seinem neuen AR-Headset in diesem Bereich wieder für Belebung sorgen kann.