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Ist der Rabbit R1 doch nur eine App? KI-Funktionen laufen auf einem 2 Jahre alten Android-Smartphone

Die ersten dedizierten KI-Gadgets hatten einen schweren Start. Jetzt stellt sich heraus, dass Rabbits R1 eigentlich gar nicht benötigt wird: Die Software läuft auf einem zwei Jahre alten Mittelklasse-Android-Smartphone. Der Hersteller bestreitet das jedoch.

3 Min.
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Die Software des KI-Gadgets Rabbit R1 konnte mit ein wenig Bastelei auf einem Mittelklasse-Smartphone ausgeführt werden. (Bild: Rabbit)


Rabbits R1 war der heimliche Star der CES Anfang des Jahres: Das knallorange KI-Gadget mit Display, das von Teenage Engineering designt wurde, brachte frischen Wind in die ansonsten eher maue Techmesse. Mittlerweile ist das dedizierte KI-Gadget erhältlich und erste Tests haben ihm, wie auch dem Humane AI Pin, miserable Noten beschert.

Doch damit nicht genug: Der Android-Experte Mishaal Rahman wies auf Android Authority nach, dass das System von Rabbits R1 im Grunde nur eine Android-App beziehungsweise ein proprietärer Launcher ist. Der Hersteller bestreitet das.

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Software des Rabbit R1 läuft auch auf einem Pixel 6a

Wie Rahman berichtet, wurde ihm ein APK (so heißen die App-Dateipakete von Android) des Rabbit-Launchers zugespielt, das er mit ein wenig Bastelei auf einem Pixel 6a (unser Test) zum Laufen bringen konnte.

Seinen Ausführungen zufolge funktionierte das System genauso wie der Rabbit R1. Zur Bedienung der Benutzeroberfläche diente der obere Lautstärkeregler des Smartphones anstelle des dedizierten Bedienknopfes des KI-Gadgets. Rahman konnte auf dem „Pixel R1“ ein Konto einrichten und dem Programm Fragen stellen, als würde er das 200 Dollar teure Gadget benutzen.

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Rahman weist indes darauf hin, dass die Smartphone-App möglicherweise nicht alle Funktionen des R1 biete. Er schreibt: „Die Launcher-App des Rabbit R1 soll in der Firmware vorinstalliert sein und einige privilegierte Rechte auf Systemebene erhalten.“ Er konnte nur einige dieser Rechte gewähren, sodass „einige Funktionen wahrscheinlich nicht funktionieren werden“.

Auf Threads nennt Rahman weitere Details zu den „privilegierten Zugriffsrechten“ und sagt, dass sie „nicht wirklich für die Kernfunktionalität benötigt werden“. Sie würden benötigt, weil die Rabbit-Anwendung anscheinend alles auf dem R1 kontrolliere.

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Die Tatsache, dass die Software auf einem zwei Jahre alten Mittelklasse-Smartphone läuft, deutet darauf hin, dass sie mehr mit einem einfachen Android-Gerät gemeinsam hat, als der Hersteller bisher kommuniziert hat.

Rabbit-CEO dementiert ein wenig

Der Gründer und CEO von Rabbit, Jesse Lyu, reagierte mit einem offiziellen Statement auf die Enthüllungen von Rahman und ist mit den Darstellungen nicht einverstanden.

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Er erklärt, dass Rabbit R1 „keine Android-App“ sei. „Rabbit OS und LAM (das Large Action Modell) laufen in der Cloud mit einem ‚maßgeschneiderten‘ AOSP (Android Open Source Project) und ‚Lower-Level-Firmware-Modifikationen‘.“ Aus diesem Grund könne lokale Bootleg-APK ohne die richtigen OS- und Cloud-Endpunkte nicht auf die Rabbit-Dienste zugreifen. „Rabbit OS ist für den R1 angepasst und wir unterstützen keine Drittanbieter-Clients.“

Rahmans Pixel-Smartphone mit dem Rabbit-Launcher ist mittlerweile von den Diensten ausgesperrt, sodass er keine Anfragen mehr stellen kann. Allerdings sei sein auf dem Smartphone eingerichtetes Rabbit-Konto, das besagt, er hätte einen Rabbit R1, den er aber nie besaß, noch aktiv.

Rabbit R1 mit schlechten Noten von Tester

Wie der CEO von Rabbit selbst erklärt, handelt es sich beim Rabbit R1 im Grunde nur um ein Android-Gerät. Das Gadget unterscheidet sich von üblichen Smartphones durch sein schickes, orangefarbenes Gehäuse, in dem eine Kamera und ein eingeschränkt nutzbarer Touchscreen integriert ist. Die KI-Prozesse – quasi der Kern des Geräts – laufen derweil nicht auf dem Gerät, sondern in der Cloud, was im Grunde bedeutet, dass der Hersteller seine Funktionen möglicherweise auch als App anbieten könnte.

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Damit wäre aber das Geschäftsmodell von Rabbit, ein KI-Gadget zu verkaufen, hinfällig. Dieses dürfte über kurz oder lang aber ohnehin zum Problem werden. Denn die bisher angebotenen Funktionen sind überschaubar und die Ergebnisse der KI oft schlicht falsch, wie einige Tester berichten.

Zudem arbeiten Google und Apple daran, zahlreiche KI-Funktionen in ihre Betriebssysteme für Smartphones, iPads und Co. zu integrieren, was dedizierte KI-Gadgets überflüssig machen könnte.

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