Bei dem Wettrennen um den ersten Filmdreh im All hat ein russisches Filmteam die Nase vorn gehabt. Im Oktober waren Schauspielerin Julia Peressild und Regisseur Klim Schipenko auf die ISS gekommen, um einen Streifen mit dem Arbeitstitel „Wysow“ („Herausforderung“) zu drehen. In den kommenden Monaten sollen dann auf der Raumstation die verschobenen Dreharbeiten für einen Action-Streifen mit Hollywood-Star Tom Cruise beginnen. Um solche Filme künftig zu erleichtern, bekommt die ISS im Jahr 2024 ein eigenes Filmstudio – so zumindest der Plan.
Filmstudio dockt an Axiom-Station an ISS an
Demnach will das Londoner Unternehmen Space Entertainment Enterprise, das von Elena und Dmitry Lesnevsky, den Produzent:innen des oben angesprochenen Tom-Cruise-Films, gegründet wurde, dort „Inhalte entwickeln, produzieren, aufnehmen und live streamen“, wie heise.de berichtet. Das aufblasbare Film- und Produktionsstudio soll dabei an die ISS-Erweiterung angedockt werden, die Axiom Space plant. In zwei Jahren will die auf den Bau von Raumstationen spezialisierte Firma das erste Modul zur ISS bringen.
Nach dem Vollausbau der Axiom-Station soll diese von der ISS gelöst werden und eigenständig im Erdorbit unterwegs sein. Dann soll das Filmstudio ein Fünftel des gesamten Volumens der ISS-Alternative ausmachen. Das Filmstudio soll einen Durchmesser von bis zu sechs Metern haben, heißt es in einer Mitteilung von Space Entertainment Enterprise. Das Studio sollen demnach auch andere Unternehmen für eigene Dreharbeiten oder Streamings aus dem All nutzen können. Auch Musik- oder Sportevents sollen dort möglich sein. Über die Kosten für die Miete ist nichts bekannt.
Nasa genehmigt ISS-Verlängerung bis 2030
Die ISS könnte derweil bis mindestens 2030 im Orbit sein, wie Space.com berichtet. Nachdem Russland eine entsprechende Verlängerung des Betriebs der Internationalen Raumstation schon vor zwei Jahren in Aussicht gestellt hatte, hat jetzt auch die Nasa die Entscheidung getroffen zu verlängern. Vor allem der schon über zwei Jahrzehnte währende Aufenthalt im Orbit als auch die zunehmende Gefahr durch Weltraumschrott bereitete der Nasa zuvor Sorgen. Die US-Weltraumorganisation wollte auf private Raumstationen setzen und eher Mond und Mars in Angriff nehmen. Bisher mangelt es aber an Alternativen zur ISS. Jetzt müssen noch die übrigen Partner wie Esa, Kanada und Japan zustimmen.
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