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Wir haben den Test des Samsung Galaxy S9 überwiegend mit dem Plus-Modell durchgeführt. Das etwas größere Modell mit 6,2-Zoll-Display ist größtenteils identisch mit dem kleineren S9. Lediglich hinsichtlich der Kamera, der Displaygröße und des Akkus unterscheiden sie sich – die Laufzeit fällt bei beiden aber fast gleich aus. Darauf und auf die Kernfunktionen haben die Unterschiede kaum einen Einfluss. Der zweite Kamerasensor des Plus wird für einige wenige Funktionen eingesetzt.
Inhalt:
- Seite 1: Samsung Galaxy S9 Plus: Design, Haptik, Verarbeitung
- Seite 2: Samsung Galaxy S9 Plus: Helles, knackiges Display
- Seite 3: Samsung Galaxy S9 Plus: Ausstattung, Performance und Laufzeit
- Seite 4: Kamera mit variabler Blende: Das Glanzstück des Samsung Galaxy S9 (Plus)
- Seite 5: Samsung Galaxy S9 Plus: Software und Fazit
Design und Verarbeitung des Samsung Galaxy S9 (Plus)
Auf den ersten Blick unterscheiden sich die neuen Topmodelle kaum von den Vorgängern, was aber vollkommen in Ordnung ist. Denn Samsung hatte erst mit dem Galaxy S8 (Test) ein umfangreiches Redesign eingeführt, das ein nahezu rahmenloses Gerät mit rückseitigem Fingerabdrucksensor und Glas-Metall-Gehäuse hervorbrachte.
Den Fingerabdrucksensor des S8 hatte Samsung jedoch äußerst unglücklich und wenig ergonomisch direkt neben die Hauptkamera platziert. Durch diese Positionierung konnte der Nutzer die Kameralinse mit seinen Fingern verschmieren und leicht erreich- und ertastbar war er dadurch auch nicht. Beim Galaxy S9 (Plus) bleibt der Sensor zwar weiterhin auf der Rückseite, aber immerhin ist er nun dort, wo er hingehört: unterhalb der Kamera. Damit ist er leichter zum Entsperren erreichbar und die Kamera bleibt tendenziell sauber. Zwar erhofften wir uns, dass Samsung in diesem Jahr den Fingerabdruckscanner frontseitig unter Glas verbaut wie etwa beim Vivo X20 Plus UD, daraus wurde aber (noch) nichts.
Abgesehen von dieser Neuerung ist der untere Displayrand etwas schmaler geworden, was jedoch kaum auffällt, das Gerät aber einen Millimeter kürzer macht. Überdies ist der seitliche Rahmen etwas griffiger und breiter als beim S8. Wir haben den Eindruck, als sei das Display nicht mehr so weit um die Gehäuse gebogen, wodurch das Risiko von Fehleingaben reduziert werden könnte. Durch die Reduzierung der Displaykrümmung sind die Geräte mit 0,4 bis 0,6 Millimeter minimal breiter.
Gegen den Trend hat Samsung sich dafür entschieden, die Kopfhörerbuchse beizubehalten – damit könnt ihr weiterhin eure kabelgebundenen Kopfhörer ganz ohne Adapter verwenden, was keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Für einen besseren Sound setzt Samsung bei seinen Topmodellen auf Stereolautsprecher, von denen einer auf der Unterseite, der andere im Ohrhörer sitzt.
Für die Abstimmung der Lautsprecher hat Samsung seine Audio-Tochter AKG beauftragt. AKG ist eine Unterfirma der Audio- und Elektronikgruppe Harman Kardon, die Samsung März 2017 für acht Milliarden US-Dollar übernommen hatte. Für einen besseren Sound könnt ihr in den Toneinstellungen die Dolby Atmos zuschalten. Die Speaker sind laut und klar, selbst bei voller Lautstärke sind keine Verzerrungen oder Scheppern zu hören. Dolby Atmos lässt den Klang etwas klarer anmuten. Für User, die ihr Smartphone gerne zur Beschallung der Küche oder anderer Orte nutzen, definitiv eine Bereicherung.
Die Verarbeitung des Galaxy S9 ist über jeden Zweifel erhaben und absolute Oberklasse, wie es sich für den Preis gehört. Insbesondere das kleinere Modell (ohne Dual-Kamera) hat eine tolle Größe für mittelgroße Hände. Aufgrund der Glasrückseite sind beide (wie auch Smartphones mit ähnlicher Bauweise) in der Hand etwas rutschig. Ferner sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass das Glas trotz robustem Gorilla Glas 5 zu Sprüngen und Rissen neigt. Eine Hülle ist daher zu empfehlen.
Das Display des Samsung Galaxy S9 (Plus)
Samsung verbaut in seinen Geräten seit jeher großartige OLED-Displays und beim Galaxy S9 macht das Unternehmen keine Ausnahme. Die Displayexperten von Displaymate sind sogar der Meinung, dass die neuen Topmodelle die bisher besten Displays an Bord haben die die Südkoreaner je gefertigt hätten.
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Bei Diagonalen und der Auflösung klingen die Displays der beiden S9-Modelle identisch mit denen, die im Galaxy S8 (Plus) zu finden sind: Das des S8 besitzt eine Diagonale von 5,8 Zoll, das des Plus-Modells misst 6,2 Zoll. Beide besitzen eine Auflösung von 2.960 x 1.440 Pixel mit 568 respektive 532 ppi und 18,5:9-Seitenverhältnis mit Support für High-Dynamic-Range (HDR). Die volle Auflösung des Displays wird wie beim S8 nicht ausgereizt. Stattdessen liegt sie auf FHD+ bei 2.220 x 1.080 Pixeln, was vollkommen ausreicht. Einzelne Pixel sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.
Das OLED-Display bietet in der Tat eine seh gute Farbwiedergabe und Brillanz. Schwarz ist, wie es sich für ein OLED-Display gehört, tiefschwarz, Weiß ist weiß, Farben sind in der Standardeinstellung Samsung-typisch recht knackig. Wie bei den Vorgängern könnt ihr in den Displayeinstellungen zwischen den Farbmodi „Anpassungsfähig“, „AMOLED-Kino“, „AMOLED-Foto“ und „Einfach“ wählen. „Anpassungsfähig“ soll dabei die größte Leuchtkraft, Kontrastdarstellung und Farbsättigung bieten und Bilder und Videos sollen dynamisch optimiert werden. Der „Kino“-Modus ist nach DCI-P3 optimiert – beim Galaxy S9 liefere der Modus volle 100 Prozent des DCI-P3-Farbraums. Der Modus „Foto“ ist nach Adobe RGB und „Einfach“ nach sRGB kalibriert.
Wem die Voreinstellungen nicht genügen, der kann im adaptiven Modus die Einstellungen nachjustieren. So könnt ihr mit einen fünfstufigen Schieberegler den Weißpunkt des Panels verändern. Außerdem besteht in den erweiterten Einstellungen die Möglichkeit, weitere Anpassungen vorzunehmen. Die Farbdarstellung ist auch unter spitzem Blickwinkel noch stabil – im Unterschied zum Pixel 2 (Test) kommt es zu keiner erwähnenswerten Blaufärbung, wenn schräg auf das Gerät geschaut wird. Nur an den seitlichen Rändern kommt es zu einer gewissen Helligkeitsveränderung, die durch das leicht gebogene Displayglas produziert wird.
Kurzum: Am Display des S9 (Plus) gibt es kaum etwas zu meckern. Farbwiedergabe und Helligkeit lassen kaum zu wünschen übrig, die Krümmung um das Gehäuse wurde etwas reduziert, könnte für meinen Geschmack aber gerne noch weiter verringert werden.
Samsung Galaxy S9 (Plus): Ausstattung, Performance und Laufzeit
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Das europäische Modell des Samsung Galaxy S9 (Plus) besitzt einen neuen Exynos-9810-Prozessor mit acht Kernen und einer Maximaltaktung von 2,7 Gigahertz, der auf einem Zehn-Nanometer-10LPP-Fertigungsprozess (LPP steht für 10nm Low Power Plus) basiert. In anderen Regionen der Welt wie den USA setzt Samsung auf einen Qualcomm Snapdragon 845, der im gleichen Verfahren produziert wird. Im 5,8-Zoller hat Samsung vier und im Plus-Modell sechs Gigabyte RAM verbaut, der von einer Mali-G72 MP18 Grafikeinheit unterstützt wird. Bei beiden kommen in der Standardausführung 64 Gigabyte fest verbauter UFS-2.1-Speicher zum Einsatz, der wie bei den Vorgängern von per Micro-SD-Karte erweitert werden kann. Außer dem 64-Gigabyte-Modell bietet Samsung auch eine Variante mit 256-Gigabyte-Speicher an.
In Sachen Leistung spielen Samsungs Topmodelle wie erwartet in der Topliga mit und übertrumpfen in synthetischen Benchmarks die Android-Konkurrenz. Nur Apples aktuelles iPhone 8 und X sind dank des A1-Fusion-Chips schneller. Das liegt in erster Linie daran, dass Apples iOS perfekt an die Hardware angepasst ist. Letztlich es aber ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Im Alltag laufen beide S9-Modelle überwiegend flüssig beim Wischen zwischen den Homescreens, beim Öffnen des App-Drawers oder von Apps. Auch anspruchsvolle Spiele bringen die Smartphones nicht ins Schwitzen. Was im Testzeitraum auffiel: Beim Wisch auf den linken Homescreen, auf dem Samsungs-Assistent Bixby verortet ist, kommt es gelegentlich zu leichten Rucklern – danach fangen die Geräte sich aber schnell wieder. Hier machen das Pixel 2 und das Oneplus 5T mit ihren schlankeren Android-Versionen immer noch eine bessere Figur.
Spezifikationen des Samsung Galaxy S9 und S9+ im Vergleich
Wie im S8 verbaut Samsung wieder Bluetooth 5.0, das stabil funktioniert. Ferner sind LTE nach Cat.18 und WLAN nach ac-Standard an Bord. Mit LTE-Cat.18 unterstützen die Geräte Geschwindigkeiten von bis zu 1,2 Gigabyte pro Sekunde im Downlink und 200 Megabit pro Sekunde im Uplink – diese Werte dürften wir in Deutschland aber noch nicht erzielen.
Erstmals bietet Samsung zum Start Dual-SIM-Varianten an. Die „Duos“-Modelle können zwei SIM-Karten gleichzeitig aufnehmen. Entscheidet ihr euch für den Einsatz zweier SIM-Karten, ist wie etwa bei Huawei-Geräten kein Platz mehr für eine Speicherkarte vorhanden. Ferner sind NFC und GPS an Bord.
Die Akkus sind identisch mit denen des S8 und S8 Plus: Im kleinen Modell sitzt ein 3.000 Milliemperestunden-Akku und im größeren ein Energiespeicher mit 3.500 Milliamperestunden. Länger als einen Tag schaffen aber beide bei moderater Nutzung nicht. Immerhin ist eine Schnellladefunktion per USB-C an Bord und auch drahtloses Laden per Qi-Wireless-Station wird unterstützt. Einige Modelle der Mitbewerber, wie etwa Huaweis Mate 10 Pro und das Oneplus 5T, haben eine bessere Ausdauer.
Biometrie: Fingerabdrucksensor und Intelligent-Scan
Wie bereits erwähnt, hat Samsung den Fingerabdrucksensor bei seinen S9-Modellen an der richtigen Stelle positioniert. Er ist außerdem dank eines kleinen Rahmens gut zu ertasten. Die Erkennung geht schnell vonstatten, sodass ihr das Smartphone rasch verwenden könnt. Es sollte erwähnt werden, dass der Sensor bei der Nutzung einer Schutzhülle schwerer erreichbar ist, denn erst dann macht sich die etwas geringere Größe im Vergleich zu den Sensoren der Konkurrenz bemerkbar.
Neben dem Fingerabdrucksensor verbaut Samsung weiterhin einen Irisscanner und eine Gesichtserkennung, die neuerdings als Intelligent-Scan-Funktion kombiniert eingesetzt werden kann. Je nach Lichtsituation wird entweder der Iris-Sensor oder die Frontkamera zur Authentifizierung verwendet, was in der Regel gut funktioniert. Dank des IR-Sensors funktioniert das Entsperren des S9 auch in absolut dunklen Räumen – das geht bei Modellen der Mitbewerber wie Oneplus oder Honor nicht.
Bei Verwendung des Intelligent-Scan-Features muss wie beim iPhone X darauf geachtet werden, dass sich das Gerät auf Höhe des Gesichts befindet. Auch wenn der Entriegelungsprozess in unter einer Sekunde vonstatten geht, die Entsperrung per Fingerabdrucksensor geht schneller.
Kamera mit variabler Blende: Das Glanzstück des Samsung Galaxy S9 (Plus)
Insbesondere die Kamera hat Samsung bei der Vorstellung des S9 hervorgehoben. Im Test stellt sie sich auch als ziemlich gut heraus, wenngleich die AR-Funktionen wie Sticker und AR-Emoji bei Weitem nicht an die Augmented-Reality-Eigenschaften des iPhone X heranreichen. Kommen wir aber erst auf die Hauptfunktionen zu sprechen.
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Samsung verbaut beim S9 eine Kamera mit 12 Megapixeln und variabler Blende von f/1,5 und f/2,4. Im Automatik-Modus wird zwischen den beiden ohne Zutun des Nutzers gewechselt: Bei normalem Tageslicht kommt die 2,4er-Blende zum Einsatz, bei schwachem Licht ab unter ISO 100 wird auf die lichtstärkere Blende umgestellt. Im Pro-Modus der Kamera-App lässt sich die Blende nach Belieben manuell umschalten. Mithilfe der variablen Blende kann gesteuert werden, wie viel Licht der Kamera-Sensor aufnimmt. Bei Tageslicht trägt er dazu bei, eine Überbelichtung zu verhindern, bei Low-Light-Aufnahmen wird über den Wechsel auf die f/1,5-Blende mehr Licht auf den Sensor gelassen.
Bei Tageslicht produziert die Kamera des S9 (Plus) Fotos mit guter Schärfe, ausgeglichenen Farben, Dynamikumfang und auch Weißabgleich. Hier sind aber kaum Unterschiede zum Vorgänger auszumachen. Bei Dunkelheit kommt jedoch die f/1,5-Blende zum Einsatz, die von einer Multi-Frame-Rauschunterdrückung (MFNR) unterstützt wird. Bei der MFNR werden Samsung zufolge zwölf Bilder anstelle von bisher drei Bildern kurz hintereinander aufgenommen. Diese werden anschließend zusammengesetzt, um das Bildstörungen herauszurechnen. Das funktioniert in der Tat recht gut, wodurch Fotos, die bei wenig Licht oder im Innenraum aufgenommen wurden, weniger Bildrauschen aufzeigen.
Unbearbeitete Fotos in der Originalauflösung findet ihr bei Google Fotos.
Wenn wir die Low-Light-Resultate des Galaxy S9 mit Googles Pixel 2 vergleichen, zeigt sich, dass eine lichtstarke Blende und MFNR nicht alles sind, allerdings bei Dunkelheit merklich bessere Resultate als das S8 erzielen. Die Fotos des Google-Phones wirken bei Dunkelheit im Vergleich lebendiger und bieten einen besseren Dynamikumfang. Darüber hinaus werden Lampen beim S9 nur als Lichtpunkte dargestellt, während die Kamera des Pixel 2 Beleuchtung reduziert und sogar Schrift auf Leuchtreklame lesbar macht. Das Galaxy S9 schießt bei Dunkelheit zweifelsohne sehr ansehnliche Fotos, ans Pixel 2 kommt es in einigen Situationen nicht heran.
Videos schießt die Kamera des S9 optional erstmals in 4K-Ultra-HD Auflösung mit 3.840 × 2.160 Pixeln und einer Bildwiederholrate von 60 Frames per Second. Der Vorgänger S8 und das Note 8 konnten 4K-Videos nur mit 30 Frames Per Second aufzeichnen. Damit gesellt Samsung sich in die illustre Gesellschaft von Apples iPhone 8 und iPhone X. Jedoch fallen bei der hohen Auflösung Videostabilisierung und Autoverfolgung weg. Außerm könnt ihr Clips in einer Maximallänge von fünf Minuten aufnehmen. Bei Videos in Ultra-HD-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde ist nach zehn Minuten Schluss.
Beispielvideo – Super-Slow-Motion in Aktion:
(Credits unteres Video: Dennis Steimels)
Dual-Kamera nur im Galaxy S9 Plus
Ähnlich wie bei Apple bietet nur das Plus-Modell eine Dual-Hauptkamera. Die sekundäre Kamera bietet wie beim Galaxy Note 8 (Test) einen zweifachen optischen Zoom und einen Portätmodus, den Samsung „Live Fokus“-Modus nennt. Diesen könnt ihr nach Belieben über einen Schieberegler einstellen – sogar nachträglich. Der Live-Fokus funktioniert zuverlässig.
Eine nette Spielerei, die bei beiden Modellen funktioniert, ist die Superzeitlupe, mit der ihr 0,2 Sekunden-kurze Clips mit 960 Bildern pro Sekunde aufzeichnen könnt. Da die Aufnahmezeit so kurz ist, hat Samsung eine automatische Bewegungserkennung integriert, um den richtigen Moment einfangen zu können. Das funktioniert in der Regel auch recht gut, wobei ihr auch bei Bedarf in einen manuellen Modus wechseln könnt. Bei Dunkelheit funktioniert der Modus auch, die Aufnahmen tendieren aber zum Rauschen.
Spielerei: AR-Emoji und Sticker
Samsung AR-Emojis sind gewissermaßen Samsungs Antwort auf Apples AR-Sticker. Ihr könnt mit der Acht-Megapixel-Frontkamera ein Bild von euch anfertigen, das ihr anschließend zu einem Avatar gestalten könnt. Dabei könnt ihr Haare, Kleidung und Brille wählen. Ist die Einrichtung fertig, könnt ihr euer digitales Ich per Frontkamera Grimassen ziehen lassen. Da Samsung aber im Unterschied zu Apples Animojis keine True-Depth-Kamera einsetzt, wirkt das Ganze noch recht holprig und unfertig. Zusätzlich werden animiertes GIFs eures Konterfeis angefertigt, die ihr per Messenger versenden oder in sozialen Netzwerken posten könnt. Weiter werden in der AR-Emoji-Funktion der Kamera-App diverse Masken und Figuren à la Snapchat zum Herumspielen angeboten.
Software: Android 8.0 Oreo im Querformat
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Auf den Galaxy-S9-Modellen ist die nahezu gleiche Software wie seit Ende Februar auf dem Samsung Galaxy S8: die Samsung Experience 9.0, basierend auf Android 8.0 Oreo. Kurz vor dem Verkaufsstart hat Samsung ein Update veröffentlicht, mit dem die Googles Sicherheits-Patches von März 2018 eingespielt wurden. Vorbildlich.
Neu an der Software für das Galaxy S9 ist das Querformat für App-Drawer und Homescreen. So könnt ihr das Smartphone auch problemlos im Landscape-Modus bedienen. Der Lockscreen wird jedoch nur im Portätmodus angezeigt.
Samsungs eigener Assistent Bixby ist mitsamt dediziertem Button an der linken Gehäuseseite weiter vorhanden. Der Button ist seit geraumer Zeit deaktivierbar, was gerade beim Fotografieren sinnvoll ist, denn es kommt nicht selten vor, dass man den Bibxy-Button mit der Lautstärkewippe verwechselt. Letztere kann als Auslöser verwendet werden. Anstelle ein Foto zu knipsen, landete man stattdessen in der Bixby-Übersicht. Apropos Bixby: Neue Bixby-Funktionen sind Live-Übersetzungen per Bixby-Vision, die Erkennung von Sehenswürdigkeiten und die Analyse von Lebensmitteln. Auf Deutsch nutzbar ist der Assistent weiterhin nicht, nur auf Englisch, Koreanisch und Chinesisch. Im Laufe dieses Jahres dürfte die deutsche Lokalisierung aber endlich kommen.
Fazit: Gutes wird noch besser
Samsung hat sein schon ziemlich gutes Vorjahres-Topmodell an vielen Stellen verbessert und schwerwiegende Kritikpunkte ausgebügelt. Allen voran begrüßen wir die weit bessere Positionierung des Fingerabdrucksensors, mit dem das Gerät sich entsperren lässt, ohne die Kamera zu verschmieren.
Die Kamera des Galaxy S9 – auch ohne Dual-Sensor – ist ausgezeichnet, auch wenn sie nicht in allen Belangen an die des Pixel 2 herankommt. Display, Performance und Ausstattung sind wie schon beim S8 sehr gut, wobei Samsung noch einmal ein wenig nachlegen konnte, wodurch das neue Modell eine Nuance besser ist. Wer aber ein Galaxy S8 sein Eigen nennt, muss nicht zwingend zur neuen Generation wechseln, es sei denn, ihr könnt absolut nicht mehr mit den deplatzierten Fingerabdrucksensor leben. Einige der Kamera-Funktionen insbesondere die AR-Emojis scheinen als Antwort auf das Apples iPhone X entwickelt worden zu sein und muten unausgegoren an. Das hat Samsung eigentlich nicht nötig. Ohne diese Gimmicks wäre das Gerät meiner Meinung nach noch besser.
Das Samsung Galaxy S9 und S9 Plus sind ab dem 16. März in den Farben Midnight Black, Coral Blue und Lilac Purple erhältlich. Die regulären Versionen mit 64 Gigabyte-Speicher* werden ab 849 respektive 949 Euro angeboten, exklusiv über den Samsung-Onlineshop wird das Galaxy S9+ Duos (Dual-SIM) mit 256 Gigabyte-Speicher für 1.049 Euro verkauft.
Pro:
- Tolle Kamera
- Hervorragend verarbeitet
- Ausgezeichnetes Display
- Wasser- und Staubschutz nach IP68
- Speicher erweiterbar
- Stereolautsprecher
- Kopfhörerbuchse
Kontra:
- Bixby-Button immer noch suboptimal platziert
- Samsung sollte Bixby-Button programmierbar machen
- Viele Gimmicks
Das S9+ gefällt mir richtig gut. Habe mir deshalb diese No Case Hülle von Artwizz geholt, sehr zu empfehlen.
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Was benutzt der Rest?