
Verbot in den USA: Tiktok droht das Huawei-Schicksal. (Foto: BigTunaOnline/Shutterstock)
Die US-Regierung wirft Tiktok-Mutter Bytedance und weiteren Tech-Konzernen aus China einen fraglichen Umgang mit den persönlichen Daten ihrer Nutzer vor. Die Betreiber der in den Fokus geratenen Social-Media-App könnten gezwungen sein, so die Sorge, sensible Daten an die chinesischen Sicherheitsbehörden weiterzugeben. Jetzt erwägt Tiktok-Mutter Bytedance offenbar verschiedene Optionen, wie sich ein drohendes Verbot der bei Teenagern beliebten App in den USA vermeiden ließe, wie The Next Web schreibt.
Tiktok: In US-Bundesbehörden schon verboten
Die Beteuerungen von Tiktok, man habe niemals Daten an die chinesische Regierung übergeben und würde dies auch nicht tun, wenn man dazu aufgefordert werden würde, dürften in den USA auf taube Ohren stoßen. Auch der überraschende Rückzug aus Hongkong wegen des neuen Sicherheitsgesetzes scheint die US-Politiker nicht zum Einlenken gebracht zu haben. Stattdessen erhöht die US-Regierung den Druck.
Am Montag war ein Gesetz verabschiedet worden, das es Angestellten von US-Bundesbehörden verbietet, Tiktok auf ihre Diensthandys zu laden. Indien hat derweil schon Ende Juni ein Verbot von Tiktok und 58 weiteren chinesische Apps durchgesetzt – ebenfalls wegen Sicherheitsbedenken. Schmerzhaft für Tiktok, denn in Indien hatte die App rund 200 Millionen Nutzer, so viele wie in keinem Land außerhalb Chinas.
Tiktok-Mutter erwägt Verkauf der App
Um ein ähnliches Verbot in den USA zu umgehen, soll Tiktok-CEO Zhang Yiming auch einem möglichen Verkauf der App offen gegenüberstehen, wie es von The Information in der vergangenen Woche hieß. Die Plattform berichtet jetzt unter Berufung auf Insider von konkreten Vorverhandlungen über einen solchen Verkauf. Demnach sollen einige US-Investoren, die Anteile an Bytedance halten, mit den Firmenchefs über eine Übernahme der Mehrheit an Tiktok sprechen. Die Verhandlungen seien aber noch in der Frühphase, Bytedance prüfe weitere Optionen.
Allerdings hat Tiktok in den USA schon längst seine Zelte aufgeschlagen: Rund 1.400 Mitarbeiter sollen in den USA für die chinesische App arbeiten, weitere 10.000 sollen laut Axios demnächst an Bord kommen. Darüber hinaus soll Tiktok der New York Times zufolge ein Team von 35 Lobbyisten an den Start gebracht haben, die bei der US-Regierung für die chinesische App Stimmung machen sollen.
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