Von 5 auf 40: Signal erhöht mögliche Teilnehmer-Anzahl bei Videoanrufen

Der Messenger Signal ist für seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bekannt –die gilt auch für die Videocalls.(Foto: Boumen Japet / Shutterstock)
Der Messenger Signal bietet seinen Nutzer:innen ab sofort die Möglichkeit, mit bis zu 40 Personen an Videoanrufen teilzunehmen. Bis dato konnten nur maximal fünf Teilnehmer:innen die Ende-zu-Ende-verschlüsselten Calls nutzen. Das kündigte der Messenger auch via Twitter an.
Die Option für Videocalls mit bis zu fünf Personen wurde vor einem Jahr eingeführt, jetzt wurde diese Funktion noch weiter ausgeweitet. Signal schreibt in dem Blogpost mit der Erweiterungs-Ankündigung, dass es schwierig war, die Funktion auszuweiten.
So stellte die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eine Herausforderung dar. Signal musste sich für eine Variante der „Selective Forwarding Units“ entscheiden. Wenn für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die „Full-Mesh“-Option gewählt wird, müssen alle Teilnehmer:innen eine stabile und starke Internetverbindung haben. Schließlich muss jeder:jede Teilnehmer:in seine:ihre Videodatei, Bild und Ton, einzeln an alle anderen Teilnehmer:innen senden. Sprich: Bei 40 Teilnehmer:innen müsste eine Person an alle anderen 39 ihre Daten direkt schicken.
Dafür braucht es ein stabiles Netz. Eine andere Variante wäre, dass alle Call-Teilnehmer:innen ihre Video-Dateien an einen Server senden, dieser diese zusammenschneidet und an jeden:jede ausspielt. Das wäre das „Server mixing“. Dabei würde die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung jedoch nicht funktionieren, schließlich müssten die Daten zum Zusammenstellen auf dem Server ausgelesen werden.
Signal entschied sich daher für die dritte Variante, das „Selective Forwarding“. Teilnehmer:innen schicken ihre Videodateien an einen Server, der sie zwar an die jeweils anderen weiterleitet, sie dabei jedoch nicht mixt und somit ausließt. Diese Option kann auch von vielen Call-User:innen genutzt werden.
Signal erläutert in seinem Blogpost die weiteren technischen Herausforderungen ausführlich – und startet auch einen Aufruf: Wer Interesse habe, an Ende-zu-Ende-verschlüsselter Kommunikation zu arbeiten, sei bei dem Unternehmen herzlich willkommen.
Hinter dem Messenger Signal steht eine gleichnamige gemeinnützige Organisation, die Signal Foundation. Den Messenger gibt es seit 2018, er hat hohe Datenschutzstandards und einen Open-Source-Ansatz. Unter anderem als der Messenger-Dienst Whatsapp eine Änderung seiner Datenschutzbestimmungen ankündigte, erhielt der Konkurrenzdienst Signal mehr Zulauf.
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