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Der Sonos Roam ist der mittlerweile zweite Versuch eines Bluetooth-Speakers des Unternehmens: Der erste, der Sonos Move (Test), hatte jedoch noch ein paar softwareseitige Schwächen, die der Hersteller bei seinem neuen Modell ausgebessert hat. Darüber hinaus ist der Roam mit knapp 180 Euro* günstiger, weit kompakter und auch um einiges leichter und damit auch besser für unterwegs geeignet. Vollkommen perfekt ist der Roam zwar nicht, aber der Reihe nach.
Roam ist der bisher kleinste Sonos-Speaker
Der kleine Roam wiegt 430 Gramm und ist mit 168 x 62 x 60 Millimetern in etwa so groß wie ein UE-Boom-Speaker. Damit sollte er locker in jeden Rucksack oder jede Umhängetasche passen. Beim Bluetooth-Speaker Sonos Move, der drei Kilogram auf die Waage bringt, hätte man eine separate Tasche mit sich herumschleppen müssen. Damit er auch in der Dusche oder am Baggersee genutzt werden kann, ist er nach Schutzart IP67 zertifiziert. Das bedeutet, er kann nicht nur einen Duschgang, sondern auch eine halbe Stunde in einem Meter Tiefe im Süßwasser überstehen. Eine Badepartie im Meer ist derweil nicht empfehlenswert, da das Salzwasser die Dichtungen angreift.
Optisch fügt der Roam sich mit seiner perforierten Front nahtlos in das aktuelle Portfolio ein. Auf der gummierten Oberseite befinden sich die üblichen Sonos-Steuerelemente sowie ein Button um das Mikrofon stummzuschalten. Auf eine Sprachbedienung per Alexa oder Google Assistant hat Sonos bei seinem günstigsten Speaker nicht verzichtet. Allerdings müsst ihr euch, wie bei den anderen Sonos-Speakern, entscheiden, welchen ihr nutzen wollt, denn der Parallelbetrieb der beiden Sprachassistenten wird vermutlich aus Lizenzierungsgründen nicht unterstützt.
Im Akkubetrieb sind die Sprachassistenten zudem nicht permanent erreichbar. 30 Minuten nach Ende der Musikwiedergabe wird der Roam in den Standby-Modus gestellt, wodurch auch die Sprachsteuerung schlafen gelegt wird. Würden die Sprachassistenten permanent lauschen, hätte es einen negativen Einfluss auf die Laufzeit. Die Reaktivierung erfolgt entweder über das Öffnen der Sonos-App oder den Powerbutton.
Letzterer ist gummiert und ragt leicht aus der Gehäuserückseite heraus, aber nicht so weit, dass er im Gepäck versehentlich betätigt werden könnte. Direkt daneben ist der USB-C-Port positioniert, mit dem der Roam in etwa einer Stunde auf 50 Prozent aufgeladen werden kann. Das ist nicht schnell, reicht aber aus. Praktisch: Auch kabellos lässt sich der Speaker über die Unterseite aufladen. Der Roam ist mit allen Qi-Wireless-Ladestationen kompatibel, Sonos bietet außerdem eine eigene, 50 Euro teure kabellose Ladelösung an, die den Speaker binnen zwei Stunden auf 50 Prozent aufladen soll. Die Ladestation von Sonos ist an die Form des Roam angepasst und haftet leicht magnetisch, sodass ihr das Dock auch nutzen könnt, wenn der Speaker im Querformat liegt. Im Test bestätigt sich die langsame Ladeleistung, die sich logischerweise weiter verlängert, wenn der Speaker im Einsatz ist und zusätzlichen Strom verbraucht.
Hinsichtlich der Laufzeit spricht Sonos von bis zu zehn Stunden kontinuierlicher Wiedergabe, was je nach Lautstärke auch erreichbar ist. Die versprochene Standby-Zeit von bis zu zehn Tagen ist aber etwas zu optimistisch kalkuliert – eine Woche ist realistischer, was auch noch vollkommen in Ordnung ist.
Sonos Roam: Sound Swap ist praktisch
Die Einrichtung des Roam erfolgt wie für Sonos üblich absolut reibungslos – hierfür sind die im letzten Jahr veröffentlichte S2-App und eine WLAN-Verbindung erforderlich, wie sie für alle aktuellen Sonos-Speaker notwendig ist. Nach der Einrichtung sollten auch erfahrene Sonos-Besitzer die Produkttour nicht ignorieren, sondern von Anfang bis Ende durchwischen, da sie einige relevante Informationen zur Benutzung bereithält.
Neben der Vorgehensweise der Bluetooth-Kopplung und der Sprachsteuerung wird auch erklärt, wie die neuen Funktionen Sound Swap („Inhalte übertragen“) und „Audio gruppieren“ genutzt werden können. Diese Features ermöglichen etwa die Übertragung von Inhalten vom Roam auf einen anderen heimischen Sonos-Speaker und umgekehrt. Mit der Gruppieren-Funktion könnt ihr den Speaker – wie der Name schon sagt – in eine Lautsprecher-Gruppe integrieren und laufende Musik auf mehreren Geräten gleichzeitig wiedergeben. Das lässt sich zwar auch über die App durchführen, mit dem Druck auf den Powerbutton geht es aber schneller.
Wie auf den Bildern gezeigt wird, muss der Roam bei diesen Funktionen stets in unmittelbarer Nähe zum entsprechenden Sonos-Gerät stehen. Das Ganze funktioniert in der Tat reibungslos und zeigt, dass Sonos seine Produkte kontinuierlich sinnvoll weiterentwickelt.
Es sollte erwähnt werden, dass die Swap-Funktion nur mit aktuelleren Sonos-Speakern wie dem Sonos One, One SL, dem Five und Arc wie Beam funktioniert. Ältere Modelle wie der Play 1 und der Play 3 werden nicht unterstützt, auch wenn sie mit der neuen S2-App verbunden sind.
Wie klingt der Sonos Roam?
Kommen wir zur wichtigsten Angelegenheit: dem Sound des Roam. Im Speaker sind zwei Verstärker der Klasse H sowie ein angepasster Racetrack-Mitteltöner und ein Hochtöner verbaut. Die Lautsprecherkombi klingt für seine kompakte Größe Sonos-typisch ausgewogen, klar und druckvoll. Die Mitten sind kraftvoll, Bässe liefert der Roam trotz seiner Kompaktheit auch vernehmbar ab. Sicher kommt er wegen seines vergleichsweise geringen Volumens nicht an den Bass eines Move oder anderen größeren Bluetooth-Speaker heran, für den kleinen Brüllwürfel reicht es aber aus.
Ebenso positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Speaker auch bei höherem Lautstärkepegel keine Anstalten macht, zu verzerren. An die Lautstärke eines Move kommt der Roam indes nicht heran – als Partyspeaker sollte er aufgrund seiner Größe nicht verstanden werden, sondern zur entspannten Untermalung.
Wie ein Sonos Move oder One lassen sich zwei Roam-Speaker zu einem Stereopaar koppeln, um einen räumlicheren Klang zu erzeugen. Das ist indes nur bei der WLAN-Nutzung möglich, im Bluetooth-Betrieb wird diese Funktion nicht unterstützt. Einen Grund für das fehlende Feature nennt Sonos nicht, Speaker anderer Hersteller wie etwa die knapp 70 Euro* teuren UE-Wonderboom 2 lassen sich zu einem Stereopaar koppeln.
Falls euch der voreingestellte Klang nicht zusagt, könnt ihr in der Sonos-App per Equalizer nachbessern. Darüber hinaus unterstützt der Roam das mit dem Move eingeführte Auto-Trueplay, mit dem der Klang des Speakers automatisch an die Raumbedingungen angepasst wird. Die Trueplay-Funktion wird jedes Mal durchgeführt, wenn der Lautsprecher bewegt wurde.
Sonos Roam unterstützt Bluetooth und WLAN gleichzeitig
Im Unterschied zum Sonos Move unterstützt der neue kleine Speaker die gleichzeitige Bluetooth und WLAN-Verbindung. Damit ist es möglich, Musik auf den Roam per Bluetooth zu streamen und weitere Sonos-Speaker per WLAN als Gruppe einzubinden. Alle gruppierten Lautsprecher geben dann die Inhalte des Roam wieder.
Diese Funktion ist in erster Linie im eigenen Zuhause nutzbar. Unterwegs erfolgt die bequemste Art der Wiedergabe nur per Bluetooth-Verbindung, selbst wenn ein WLAN-Netzwerk wie etwa in einem Airbnb zur Verfügung steht. Die Einrichtung eines neuen WLAN-Netzes ist möglich, aber noch etwas umständlich. Hier könnte Sonos noch nachbessern, sodass der Roam auch in neuen WLAN-Netzen einfacher als zurzeit per Sonos-App steuerbar wird. Löschen respektive verwalten könnt ihr mehrere WLAN-Verbindungen in der Sonos-App unter „Netzwerk“.
Neben der Wiedergabe über Bluetooth unterstützt der Roam auch die Airplay-2-Schnittstelle von Apple. Damit können etwa iPhone-Besitzer Inhalte auf den kleinen Speaker streamen. Die Steuerung reagiert indes träger als über Bluetooth, was jedoch an der Schnittstelle und nicht am Speaker liegt.
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Fazit zum Sonos Roam: Gute Ergänzung des Sonos-Systems
Wir halten Sonos’ zweiten Bluetooth-Speaker für besser gelungen als den Move. Der Move klingt zwar aufgrund seines Volumens besser, jedoch sollte ein Bluetooth-Lautsprecher nicht nur für die Terrasse oder zum Transport im Auto konzipiert sein. Durch seine kompaktere Bauweise und das geringere Gewicht erfüllt das neue Modell diese Ansprüche absolut. Trotz des geringeren Volumens liefert der Roam einen sehr guten Klang, der sowohl zu Hause in kleineren Räumen, aber auch unterwegs überzeugen kann.
Wir halten den Roam vor allem wegen seiner smarten Funktionen wie Sound Swap für eine praktische Ergänzung des Sonos-Ökosystems, der für Besitzer einer Sonos-Anlage spannend sein dürfte. Dank seiner leichten Transportierbarkeit und Größe kann er überall in der Wohnung aufgestellt werden und sorgt auch beim Picknick im Park oder bei der Outdoorfitness für den richtigen Soundtrack. Sein Preis von knapp 180 Euro* ist nicht gering, zumal andere Hersteller recht gute Bluetooth-Speaker für weniger anbieten. Dank seines umfangreichen Pakets an teils smarten Funktionen und der Anbindung an das Sonos-System mit über 100 unterstützen Streaming-Diensten ist er sein Geld wert.
Der Sonos Roam ist vorbestellbar und soll ab dem 20. April erhältlich sein. Er wird in den Farben Shadow Black (Schwarz) und Lunar White (Weiß) angeboten. Sonos’ eigene magnetische, kabellose Ladestation ist nicht Teil des Lieferumfangs, sondern schlägt zusätzlich mit 49 Euro zu Buche.
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