Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.
Sonos läutet mit der Arc eine neue Ära ein: Es ist das erste Produkt des Unternehmens, das auf der neuen Softwarebasis „S2“ entwickelt wurde und sich nicht mehr mit älteren Sonos-Produkten versteht. Zudem integriert der Hersteller erstmals das Surround-Sound-Format Dolby Atmos in einen seiner Lautsprecher, das wegen einer bestimmten Anforderung jedoch nicht alle Fernseher unterstützt.
Sonos Arc: Soundbar liefert tollen Sound
Die Sonos Arc soll die bisherigen Soundbars des Herstellers, also die Playbar und Playbase ersetzen. Sie ist laut Hersteller nicht nur dafür konzipiert, die meist wenig überzeugend klingenden Lautsprecher von Smart-TVs zu unterstützen, sondern auch die Stereoanlage. Mit ihrer Länge von 1,14 Metern passe sie laut Hersteller besser zu neuen Fernsehern jenseits der Bilddiagonale von 55 Zoll. In Relation zu kleineren TV-Geräten von beispielsweise 40 oder 42 Zoll wirkt die neue Soundbar dafür lächerlich überdimensioniert. Für diese Modelle hat Sonos die Beam (Test) im Programm, die jedoch kein Dolby Atmos unterstützt. Die Arc richtet sich in erster Linie an Nutzer, die große Fernseher in ihrem Wohnzimmer stehen haben und gewillt sind, knapp 900 Euro* für ihr Soundupdate auszugeben.
Im Inneren der 1,14 Meter langen neuen Soundröhre, die ihren Namen „Arc“ (deutsch: Bogen) aufgrund ihres bogenförmigen Querschnitts erhalten hat, steckt Technik bis zum Anschlag: Sonos hat elf Treiber der Klasse D verbaut, von denen zwei nach oben gerichtet sind und einen räumlichen „3D-Sound“ erzeugen sollen. Außerdem sind acht elliptische Tieftöner integriert, die Sonos zufolge für eine „klare Wiedergabe mittlerer Sprachfrequenzen und für satten Bass“ sorgen sollen, was sich im Soundcheck als korrekt erweist.
Die Musikwiedergabe verschiedenster Musikstile von Rock über Soul und Rap bis hin zu Jazz meistert die Arc bestens. Der Klang ist raumfüllend, brillant und dynamisch. Höhen werden klar wiedergegeben, Bässe sind satt, auch feine Details sind hörbar. Wie bei Soundsystemen üblich, ist das Klangbild abhängig von der eigenen Position zur Arc: Wenn ihr im idealen Abstand von etwa drei Metern zur Soundbar sitzt, umschließt euch die Musik wie eine Klangwolke.
Sonos Arc: Unkomprimierter Dolby-Atmos-Sound läuft nur auf neuen TV-Geräten
Ist die Arc mit dem Fernseher verbunden, verspricht Sonos neben Dolby-Digital-Sound auch Unterstützung für ein unkomprimiertes Dolby Atmos. Auch im Betrieb ohne Atmos-Sound produziert die Arc eine satte, runde Filmuntermalung, die mehr Kinofeeling aufkommen lässt. Wie bei der Beam oder den nun eingestampften Soundbars lässt sich der Sound für Sprache optimieren, sodass Dialoge hervorgehoben werden. Ebenso könnt ihr per Sonos-App einen Nachtmodus aktivieren, mit dem laute Soundeffekte reduziert werden, um die Nachbarn bei wilden Actionsequenzen nicht aus den Betten zu werfen. Beides funktionierte im Test zuverlässig.
Außerdem unterstützt die Arc die Autotuning-Funktion Trueplay, mit der ihr den Klang der Soundbar speziell für euren Raum optimieren könnt. Hierfür benötigt ihr allerdings ein iPhones oder iPad – Android-Geräte werden nicht unterstützt. Warum Sonos die integrierte Autotuning-Funktion des Move-Lautsprechers (Test) nicht einsetzt, wissen wir nicht. Laut Sonos sei die externe Trueplay-Option präziser als die Autotuning-Funktion.
Was in unserem Testumfeld mit einem älteren Philips-Smart-TV indes nicht funktionierte, war die Nutzung von Dolby Atmos. Bei keinem der ausgewählten Filme und Serien auf Netflix und Disney Plus, die die Soundtechnologie unterstützen sollen, wurde der entsprechende Hinweis in der Sonos-App angezeigt. Die Ursache dafür liegt darin begründet, dass Dolby Atmos über die Arc nur bei aktuelleren Fernsehgeräten unterstützt wird. Denn anstelle es ist nicht nur erforderlich, dass eine HDMI-ARC-Schnittstelle verbaut sein muss, das Fernsehgerät muss die Soundtechnologie auch selbstredend unterstützen. Mit HDMI Arc liefert die Arc schließlich den komprimierten Dolby Atmos Sound „Dolby Digital Plus“. Nur mit dem noch wenig verbreiteten eARC-HDMI-Anschluss (Enhanced Audio Return Channel) bietet die Arc vollen, unkomprimierten Dolby Atmos Sound, erklärt Sonos.
Welche TV-Modelle Dolby Atmos konkret unterstützt werden, erklärt Sonos nicht. Es heißt lediglich, dass Geräte beispielsweise von Samsung und Sony ab dem Baujahr 2018 diesen neuen Standard bieten. Wer einen Fernseher aus dem Jahr 2019 oder neuer sein Eigen nennt, sollte auf der sicheren Seite liegen. Angesichts dessen, dass deutsche Kunden sich nicht alle paar Jahre einen neuen Fernseher zulegen, dürften aber viele bei der Dolby-Atmos-Nutzung in die Röhre gucken.
Ein ähnliches Hindernis haben Nutzer, die ihre Inhalte von einem Apple TV oder einem Bluray-Player abspielen wollen. Da die Arc nur einen HDMI-Anschluss hat, der zum Fernsehgerät führt, kann eine Streaming-Box nicht noch zusätzlich angeschlossen werden, um die Tonspur direkt auszugeben. Entsprechend muss die Streaming-Box mit dem TV-Gerät verbunden werden, der ohne HDMI-eArc den Atmos-Sound wiederum nicht weiterleiten kann.
Sicher: Auch ohne Atmos liefert die Arc einen tollen Klang. Wenn man aber schon viel Geld in eine Soundbar mit Dolby-Atmos-Option investiert, sollte man sich über die technischen Anforderungen im Klaren sein, um den räumlichen Sound auch genießen zu können.
Sonos Arc mit neuer Sonos-App „S2“
Mit der neuen Soundbar liefert Sonos auch eine neue Version seiner App und S2-Software-Plattform, die am 8. Juni für alle Nutzer mit kompatiblen Geräten freigegeben wird. Ältere Sonos-Geräte, wie etwa die ersten Generationen des Play:5 und der Connect-Modelle, werden nicht mehr unterstützt. Das neue System bringt unter anderem Unterstützung für Dolby Atmos und weitere zukünftige neue Funktionen, so der Hersteller. Die Arc kann nur mit der neuen App genutzt werden.
Neben einem etwas anderen, aufgefrischten App-Design mit neuen Animationen ist es mit der S2-App auch möglich, Räume wie Wohnzimmer oder Küche in Gruppen zusammenzufassen, um sie etwa als Gruppe „Erdgeschoss“ zu definieren oder sie zum Aufstehen gleichzeitig zu starten.
Die Arc kann wie die Beam oder der Sonos-One-Speaker auch per Sprachassistent wie Alexa oder Google Assistant gesteuert werden, sofern einer der Dienste eingerichtet wurde. Ebenso könnt ihr die Musikwiedergabe direkt über die Spotify- oder die Apple-Musik-App via Spotify Connect oder Airplay 2 starten.
Sonos Arc: Edel-Soundbar, fit für die Zukunft
Sonos neue Arc-Soundbar gliedert sich im oberen Preissegment in das Sound-System des Herstellers ein und liefert, wie die komplette Produktfamilie, einen wie erwartet guten Sound, sowohl für die Musikwiedergabe als auch für das Heimkino. Allerdings ist die Arc mit ihrem Preis vom 899 Euro* nicht gerade günstig und schränkt die Unterstützung von Dolby Atmos auf eine spitze Zielgruppe ein. Andere Soundbars im ähnlichen Preissegment von Sony oder Samsung bieten Atmos-Sound auch ohne HDMI-eARC-Anschluss. Wer aber schon im Sonos-Universum zu Hause ist und einen aktuellen Fernseher besitzt, dürfte seinen Spaß an der Arc haben, sofern einem der Preis nicht zu hoch ist. Mit HDMI-eArc-Unterstützung und dem Start der neuen S2-App wird Sonos die Soundbar mit Sicherheit für viele Jahre mit Updates versehen.
Sofern ihr keinen großen Wert auf Dolby Atmos legt, aber eine erschwinglichere Soundbar von Sonos nutzen wollt: Die Sonos Beam in Kombo mit den günstigen Ikea Symfonisk (Test) als Rücklautsprechern dürften eine gute Alternative sein, die zusammen für um die 600 Euro zu haben ist. Die Beam kostet je nach Anbieter um die 400 Euro*, die Symfonisk-Speaker jeweils knapp 100 Euro*.
- Sonos kündigt neues Betriebssystem und neue App für aktuelle und künftige Speaker an
- Sonos Beam im Test: Sprachgesteuerte Soundbar mit gutem Klang
- Play:5 und weitere: Sonos kündigt Update-Ende für alte Produkte an
Atmos in komprimierter Form funktioniert auch ohne eARC, wenn die Fernseher Dolby Digital Plus durchleiten, so z.B. bei meinem LG OLED55B8LLA
Danke, hab ich ergänzt. Aber auch dafür ist ein recht aktuelles Modell notwendig.