Sonos Voice Control: Ein Sprachassistent für alle, die keine Lust auf Alexa und Google haben
Schon 2019 deutete sich an, dass Sonos seinen eigenen Sprachassistenten in Arbeit hat. Denn damals übernahm das kalifornische Unternehmen das Pariser Startup Snips, das eine KI-Sprachplattform für vernetzte Geräte entwickelt. Im Unterschied zu Alexa oder dem Google Assistant liegt der Fokus auf einer „Private-by-Design-Sprachtechnologie“, bei der Sprachbefehle direkt auf einem Gerät ausgeführt werden, ohne eine ständige Verbindung zu Cloud-Diensten haben zu müssen.
Neue Sonos Voice Control steuert nur euer Sonos-Sound-System
Der Voice-Assistant unterscheidet sich grundlegend von Alexa oder dem Google Assistant und hat dem Hersteller zufolge nicht die Intention, die smarten Assistenten der großen Player zu ersetzen. Sonos Voice Control ist ausschließlich für die Bedienung des Sonos-Systems konzipiert und kann euch weder das Wetter oder die Nachrichten ansagen noch das Smarthome steuern.
Laut Sonos kann der Assistent daher lokal auf den eigenen Geräten ausgeführt werden und biete so mehr Privatsphäre und Datenschutz. Dem Unternehmen zufolge liefere Sonos Voice Control den Kunden „ein kompromissloses Erlebnis, bei dem Geschwindigkeit, Genauigkeit und Datenschutz gleichberechtigt sind“.
Der Sprachassistent funktioniere auf jedem Sonos-Lautsprecher, der auch Alexa oder den Google Assistant unterstütze. Es würden keine Audiodaten oder Mitschriften an die Cloud gesendet, gespeichert, angehört oder von anderen gelesen, verspricht das Unternehmen.
„Hey Sonos, mach lauter!“: Schneller Sprachassistent dank lokaler Verarbeitung
Da die Bearbeitung von Sprachanfragen vollständig auf dem Gerät erfolge, seien schnellere Reaktionszeiten und schnelle Folgebefehle möglich, so Sonos. Nach dem einmaligen Aussprechen des Hotwords „Hey Sonos“ sei es möglich, weitere Folgebefehle zu geben, ohne jedes Mal das Aktivierungswort sagen zu müssen. Im Unterschied zu den Lösungen mit Cloudanbindung könne der Voice-Assistant sogar im Bluetooth-Betrieb – etwa beim Move oder Roam – genutzt werden. Per Sprache lasse sich dann auch der Akkustand des Geräts abfragen. Der Assistant verstehe „die Besonderheiten der menschlichen Kommunikation“, so Sonos, und und reagiere auch auf natürliche Sprachbefehle wie „Mach lauter!“.
Per Sprachbefehl sei es möglich, das System genauso wie mit der Sonos-App zu bedienen. Neben der Steuerung von Musik und Lautsprechern in jedem Raum, lasse sich Musik im ganzen Haus verschieben, Lautsprecher zu einer Gruppe zusammenlegen und mehr. Auch Lieblingssongs sollen in der persönlichen Musikbibliothek gespeichert und Inhalte per Sonos Radio wiedergegeben werden.
Das volle Portfolio an Musikdiensten werde zum Start nicht unterstützt: Zunächst ist der Sonos Voice Assistant kompatibel mit Sonos Radio, Apple Music, Amazon Music, Deezer und Pandora. Spotify und weitere Dienste sollen später folgen.
Eine parallele Nutzung von Voice-Control und Alexa auf einem Gerät sei übrigens möglich, sodass ihr auch weiterhin euer Smarthome steuern könnt. Google lässt es derweil nicht zu, seinen Assistant parallel zum Sonos Voice Assistant oder Alexa zu verwenden.
Sonos Voice Control startet zunächst auf Englisch
Die Sonos Voice Control wird laut Sonos ab dem 1. Juni an den Start gehen. Die erste unterstützte Sprache ist Englisch – hierfür hat das Unternehmen sich die Stimme des Schauspielers Giancarlo Esposito geliehen, der für seine Rollen in Serien wie „Breaking Bad“, „Better Call Saul“ und „The Mandalorian“ bekannt ist.
Als nächste Sprache soll im Laufe dieses Jahres Französisch unterstützt werden. Wann mit einer deutschen Lokalisierung zu rechnen sein wird, kann das Unternehmen noch nicht sagen. Es dürfte aber noch eine Weile dauern, da es recht aufwändig sei, ein Sprachmodell zu entwickeln, das alle deutschen Dialekte und Sprachnuancen verstehe.
Immerhin: Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann Sonos Voice Control auch hierzulande ausprobieren. Sonos gab indes zu verstehen, dass der Assistant mit deutschem Akzent nicht so funktionieren könnte, wie erhofft.