SpaceX: 2 Starlink-Satelliten sollen fast Chinas neue Raumstation gerammt haben
Im April hatte China mit dem Bau einer eigenen Raumstation begonnen. Die ersten drei Taikonauten gingen im Juni an Bord. 2022 soll der ISS-Konkurrent voll funktionsfähig sein – wenn die Pläne nicht durch einen Unfall der Tiangong (Himmelspalast) genannten Raumstation ins Stocken geraten sollten. Dass das gar nicht so unwahrscheinlich ist, zeigt eine Mitteilung Chinas an das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen. Demnach sollen zwei zum Starlink-Netzwerk gehörende SpaceX-Satelliten die chinesische Raumstation beinahe gerammt haben.
Starlink-Satelliten: Beinahe-Kollision mit Tiangong
Die nicht unabhängig bestätigten Beinahe-Kollisionen sollen sich demnach am 1. Juli und am 21. Oktober zugetragen haben. Konkret spricht China von sogenannten „nahen Begegnungen“, wie CNBC berichtet. Ob es ohne eine Reaktion seitens der Raumstation zu einem Zusammenstoß gekommen wäre, ist unklar. Bekannt ist nur, dass Tiangong aus Sicherheitsgründen über ein präventives Programm zur Vermeidung von Kollisionen verfügt.
Dass China die Vorfälle jetzt meldet, dürfte auch an einem Aufruf von Wissenschaftler:innen liegen, die Regierungen und Raumfahrtbehörden angesichts von 30.000 Satelliten und Weltraumschrott-Teilen im Orbit zur Preisgabe von Daten aufriefen. Damit sollen Kollisionen vermieden werden. Zuletzt hatte sich die ISS-Besatzung wegen eines sich nahenden Trümmerfelds zweimal in Sicherheit bringen müssen. Zuvor hatte Russland den Abschuss einen 40 Jahre alten Satelliten bestätigt, die Vorwürfe der USA, damit die ISS zu gefährden aber zurückgewiesen. Auch Starlink-Satelliten sollen durch die Trümmer gefährdet sein.
China: Online-Nutzer:innen beschimpfen Starlink
Aktuell müssen sich Elon Musk und seine Raumfahrtfirma SpaceX mit teils heftiger Kritik aus China auseinandersetzen. Über verschiedene Online-Plattformen prasselten Beschimpfungen auf die Starlink-Satelliten ein. Diese seien nur „ein Haufen Weltraumschrott“ oder „US-amerikanische Waffen für den Weltraumkrieg“. Ein weiteres Posting warf SpaceX vor, dass „die gesamte Menschheit für ihre Geschäftsaktivitäten bezahlen“ werden müsse. Zuletzt waren Musk und Tesla ins Visier der chinesischen Behörden und der Wut von chinesischen Internetnutzer:innen geraten.
Musk oder SpaceX haben sich noch nicht zu den aktuellen Vorwürfen geäußert, geschweige denn die beiden Beinahe-Kollisionen bestätigt. Aktuell befinden sich rund 1.900 Starlink-Satelliten im Orbit. In den kommenden Jahren sollen viele weitere Tausend Satelliten für das weltumspannende Satelliteninternet in die Erdumlaufbahn gebracht werden. Starlink verspricht schnelles Internet – insbesondere in ländlichen Gegenden, in denen die Versorgung schwierig ist.
Lustig zu lesen wenn der Orbit der Starlink-Satteliten doch 100km höher ist als der der chinesischen Raumstation. Da kanns recht schwer mal knapp werden
Starlink Bahnhöhen von 328 bis 614 km.
Chinesische Raumstation 340 bis 420km.