Apple kämpft an immer mehr Fronten für den Erhalt des einträglichen Geschäftsmodells des App-Stores. Nachdem sich Gerichte in den USA und Europa bereits damit beschäftigt haben, dass iOS-Apps keine alternativen Zahlungsmethoden anbieten dürfen, wird darüber jetzt auch vor einem russischen Gericht gestritten. Die russische Kartellbehörde hatte im August 2021 verfügt, dass Apple Entwickler:innen von iOS-Apps erlauben muss, in den Anwendungen auf alternative Zahlungsmethoden hinzuweisen. Diese Entscheidung will Apple jetzt gerichtlich anfechten. Das geht aus einem Bericht des staatlichen Auslandsfernsehsenders Russia Today hervor.
Die russischen Kartellbehörden hatten Apple ursprünglich bis Ende September Zeit gelassen, um die App-Store-Regeln entsprechend anzupassen. Nachdem das nicht passiert ist, hat die Behörde ein Verfahren gegen Apple eingeleitet. Der Konzern verdient an jedem über eine iPhone- oder iPad-App abgeschlossenen Abonnement eine Provision von 15 bis 30 Prozent des so generierten Umsatzes. Das hatte in den USA und Europa zu Rechtsstreitigkeiten geführt.
Streit um App-Store-Provision in den USA
Der Streit um die App-Store-Provision war in den USA schon im Sommer 2020 eskaliert. Damals hatte Apple das populäre Online-Game „Fortnite“ aus dem App-Store geworfen, weil Hersteller Epic ein eigenes Bezahlsystem integriert hatte, um die Provisionszahlungen an Apple zu umgehen. Der Fall landete vor Gericht und Apple wurde auferlegt, Links zu externen Bezahlsystemen ab dem 9. Dezember zuzulassen.
Medienberichten zufolge plant Apple auch, über externe Bezahlungsdienste getätigte Abonnements und Käufe mit einer Provision zu belegen. Darüber hinaus sollen aber auch die App-Store-Regeln ab kommendem Jahr zumindest für Medien-Apps überarbeitet werden. Davon würden dann allerdings nur Anbieter wie Netflix und Spotify profitieren.
Epic hat im Februar eine Kartellbeschwerde in der EU eingereicht. Außerdem sind Klagen in Großbritannien und Australien anhängig.