Der Cybertruck von Tesla gehört wohl zu den E-Fahrzeugen, die am meisten Aufmerksamkeit bekommen haben. Teilweise bestand diese aus Hype, aber noch viel häufiger aus Hohn.
Letzteres passierte vorwiegend durch die zahlreichen Fehltritte, die sich Elon Musk schon während der Produktion und der Cybertruck schließlich auf den Straßen geleistet haben.
Zerbrechende Scheiben
Schon vor dem Release des Cybertrucks gab es erste Probleme, die auch Elon Musk nicht vorhergesehen hatte. Bei der Demonstration des Trucks wollte der Tesla-Chef zeigen, wie stabil die bruchsicheren Scheiben des Autos sind.
Das ging allerdings nach hinten los. Eine Eisenkugel, die auf die Scheiben geworfen wurde, ließ selbige zersplittern. Damit hat es Musk auch in unsere Liste der größten Werbefails 2019 geschafft.
Späte Auslieferung und saftige Preiserhöhung
Zur Ankündigung des Cybertrucks ließ Elon Musk verlauten, dass das günstigste Modell bei etwa 40.000 US-Dollar starten würde. Mittlerweile zeigt sich allerdings, dass die Preise stark gestiegen sind. Nun schlägt das günstigste Modell mit etwa 60.000 Dollar zu Buche.
Zudem ist der günstigste Cybertruck mit Heckantrieb bisher nicht einmal verfügbar. Tesla rechnet damit, dass Vorbesteller:innen den Wagen 2025 bekommen. Die Preiserhöhung und späte Auslieferungen gelten auch für die beiden anderen Modelle mit Allradantrieb und mehr Leistung. Zunächst haben nur ausgewählte Kund:innen den Cybertruck bekommen.
Seltsame Werbestunts
Unter diese Kategorie mag auch der Werbestunt aus unserem ersten Beispiel zählen, doch es gab im Laufe der Zeit immer wieder komische Werbungen rund um den Cybertruck. So beschoss Tesla ihn mit einem Gewehr und ließ den Wagen anschließend auf öffentlichen Straßen fahren. Wahrscheinlich, um zu zeigen, wie sicher das Fahrzeug ist.
Oder etwa ein anderes Werbevideo, das die Energiekapazität des Cybertrucks in den Mittelpunkt rückt. So ist der Truck nämlich in der Lage, euren nächsten Rave abseits der Zivilisation zu ermöglichen. Das alles sind zwar interessante Aspekte des Cybertrucks, doch sollte erst einmal das Fundament stimmen, bevor solche spektakulären Versprechen gegeben werden.
Probleme im Gelände
Aber auch nach dem „Release“ des Cybertrucks, bei dem zunächst nur wenige Käufer:innen ein Modell bekommen hatten, rissen die Probleme nicht ab. So zeigen gleich mehrere Videos, dass das Fahrzeug Probleme mit Geländestrecken hat. In einem Video sieht man etwa, wie der Cybertruck auf einer verschneiten Anhöhe stecken bleibt.
Viele mögen das noch mit falscher Bereifung oder den widrigen Witterungen verteidigen. Doch offenbar gibt es die Probleme auch, wenn die Strecke trocken ist. So zeigt ein zweites Video, wie der Cybertruck eine Anhöhe regelrecht hochkriechen muss.
Hohe Preise für Ersatzteile
Möchtet ihr Teile des Cybertrucks austauschen, könnte eurer Brieftasche schwindelig werden. Bereits ein neuer Scheibenwischer schlägt mit etwa 150 Euro zu Buche. Immerhin: Wenn ihr nur das Wischerblatt kaufen möchtet, beläuft sich die Rechnung auf etwa 70 Euro.
Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen sind das horrende Preise, die wohl nur die Wenigsten zahlen wollen. Im Endeffekt dürfte den Cybertruck-Fahrer:innen aber nichts anderes übrig bleiben. Solang der Tesla Cybertruck nicht in großer Stückzahl verfügbar ist, werden Dritthersteller nicht mit Alternativen aufwarten.
Geringe Reichweite
Tester:innen des Cybertrucks bemängeln außerdem die geringe Reichweite des E-Fahrzeugs. Tesla verspricht mit einer vollen Ladung bis zu 547 Kilometer Reichweite. In den ersten Praxiserfahrungen kamen manche Besitzer:innen maximal auf 330 Kilometer.
Zudem dauert das Laden laut den Nutzer:innen extrem lange. Etwa 8 bis 14 Stunden nimmt ein Ladevorgang in Anspruch – wohlgemerkt mit dem offiziellen Wall-Connector von Tesla. Immerhin: An den Superchargern an Tankstellen brauchen Cybertruck-Fahrer:innen vergleichsweise entspannte zwei Stunden für eine volle Ladung.
Enttäuschende Verarbeitung
Einen großen Kritikpunkt nimmt die Verarbeitung des Cybertrucks ein. Nutzer:innen berichten etwa, dass die Ladeklappe des Trucks nicht dicht ist und sich darunter Regenwasser sammelt. Zudem wäre es im Inneren des Fahrzeugs laut, was besonders lange Fahrten unangenehm macht.
Auf einem Event kurz vor der ersten Auslieferung des Cybertrucks zeigte der Wagen ebenfalls Mängel in der Verarbeitung. So etwa große Spaltmaße und falsch eingebaute Rücklichter, wie Inside EVs berichtete. Selbst Elon Musk beschwerte sich im Laufe der Produktion darüber, dass es immer wieder zu Ungenauigkeiten beim Cybertruck käme.
Zu guter Letzt berichten einige Nutzer:innen von Rost am Cybertruck. Der soll bereits wenige Tage nach Auslieferung aufgetreten sein. Das ist laut den Werkstätten, die den Rost wieder entfernen sollten, ein gängiges Problem. Tesla hätte dafür sogar einen speziellen Prozess zur Entfernung vorgesehen.