Third-Party-Cookies bleiben länger: Darum verschiebt Google das Aus der Drittanbieter-Cookies
Eigentlich war ihr endgültiges Aus für Ende 2024 geplant – dann sollten die Third-Party-Cookies aus dem Google-Chrome-Browser verschwinden. Daraus wird jedoch nichts. Google hat am 23. April 2024 auf seinem Privacy-Sandbox-Blog bekannt gegeben, das Ende der Drittanbieter-Cookies werde doch erst später kommen.
Herausfordernde Branchen-Rückmeldungen sind ein Grund
In der Begründung verweist Google an erster Stelle auf „Herausforderungen“, die es beim Umgang mit „unterschiedliche Rückmeldungen aus der Branche“ noch immer gebe. Als Beispiele werden Regulierungsbehörden und Entwickler:innen genannt.
An zweiter Stelle wird auf die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) verwiesen. Sie brauche genügend Zeit, alle Rückmeldungen zur laufenden Privacy-Sandbox-Testphase zu prüfen, einschließlich der Ergebnisse von Industrietests. Diese Rückmeldungen sollen bei der Behörde bis Ende Juni 2024 eingehen.
Zeitplan war lange bekannt
Dieser Zeitplan ist bereits länger bekannt. Daniel Volož verwies bereits im t3n-Interview-Podcast vom 8. Dezember 2023 darauf, dass ein erneuter Aufschub des Endes der Third-Party-Cookies in Zusammenhang mit diesen Prüfungen möglich sei.
An sich wird das Ende der Third-Party-Cookies seit 2020 erwartet. Ursprünglich war eine Abschaffung innerhalb von zwei Jahren geplant – das wäre 2022 gewesen. Es folgte 2023 als Ziel, dann 2024 – nun wird das Ende wieder ins nächste Jahr verschoben.
Anfang 2024: Abschaltung bei ersten Nutzer:innen
Dabei hat Anfang 2024 die Abschaltung der Third-Party-Cookies für die ersten Nutzer:innen begonnen, die Testphase der Privacy Sandbox ist 2023 gestartet. Allerdings kam kurz darauf Kritik an der Privacy Sandbox als Alternative auf. Der Branchenverband IAB Tech Lab verwies auf zahlreiche Probleme.
Auch Google machte klar, dass es keinen einfachen Ersatz für die Drittanbieter-Cookies geben wird. Zur Erinnerung: Für Werbetreibende sind die Third-Party-Cookies zum Tracking von Nutzer:innen für das passende Ausspielen von Werbung sehr wichtig.
Wie die Testphase nun weiterläuft oder möglicherweise ergänzt wird, ist unklar. Google veröffentlicht die Ankündigung nur Tage vor einem erwarteten Update zur Abschaffung der Drittanbieter-Cookies durch die CMA, wie das Wall Street Journal berichtet. Laut der Zeitung begrüßt die Behörde den Aufschub.
Ein konkretes neues Datum für die Abschaffung gibt es nicht: Google hofft, den „laufenden Prozess noch in diesem Jahr abschließen zu können“. Geplant sei die Abschaffung der Third-Party-Cookies dann für Anfang 2025.