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Ratgeber

Tiktok, Instagram und Shorts: So unterschiedlich werden Views gemessen

Je mehr Views ein Video hat, desto größer ist in der Regel die Reichweite. Was jedoch als View zählt, unterscheidet sich bei Tiktok, Instagram und Shorts. Wer Anzeigen schaltet, muss umso genauer hinschauen.

4 Min.
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Plattformen werten unterschiedlich, was als View gezählt wird. (Foto: Cast Of Thousands / Shutterstock)

Views sind eine Währung im Social-Media-Business: Viele Views versprechen eine größere Reichweite. Allerdings lassen sich die Werte eigentlich nicht plattformübergreifend vergleichen.

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Views und Reichweite sind nicht dasselbe

Wichtig: Views und Reichweite sind nicht gleichzusetzen. In den Views werden wiederholte Videoaufrufe durch den:dieselbe Nutzer:in jeweils einzeln gezählt, während die Reichweite die Zahl derjenigen Nutzer:innen angibt, die das Video mindestens einmal gesehen haben. Somit ist die Viewzahl in der Regel höher als die Reichweite.

Die großen Social-Media-Plattformen für 9:16-Videos – Tiktok und Instagram – sowie der Kurzvideo-Ableger Shorts von Youtube bemessen einen View nach unterschiedlichen Kriterien. Der große Unterschied: Manche werten einen View erst, sobald das Video eine bestimmte Zeit abgespielt wurde. Videos, die diese Zeitschwelle unterschreiten, tauchen somit nicht in den Auswertungen auf. Zudem unterscheidet sich die Wertung für organische und gesponserte Inhalte.

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Tiktok: Views und Aufrufe sind gleichgesetzt

Die ehemalige Lipsync-Plattform hat nicht nur den Trend für 9:16-Videos angetrieben. Tiktok ist noch immer gerade bei den 14- bis 29-Jährigen beliebt, die die ARD/ZDF Onlinestudie 2023 zeigt: 30 Prozent nutzten die App 2023 in der Altersgruppe täglich. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es elf Prozent.

Was zählt bei Tiktok als View?

Bei Tiktok ist die Definition, wann ein View gezählt wird, einfach: Bekommt ein:e Nutzer:in das Video in der App angezeigt, entsteht damit ein View. Eine Mindestanzahl an Sekunden muss es nicht angeschaut werden. Daher sind in der App die Aufrufe gleichzusetzen mit den Views.

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Wann zahlen Werbekund:innen einen View bei Tiktok?

Für diejenigen, die Anzeigen bei Tiktok schalten, ist dagegen die Watchtime für die Wertung eines Views wichtig. Angegeben werden Views, sobald das Video mindestens zwei Sekunden abgespielt wurde. Ist die Anzeige auf das Ziel „Videoaufruf“ angelegt, wird die Metrik auf den „Fokusaufruf“ optimiert. In dem Fall zählen nur bestimmte Aufrufe.

Haben Werbetreibende ihre Kampagne auf „Fokusaufrufe“ optimiert, muss die Anzeigen länger als sechs Sekunden abgespielt werden, um in der Statistik gezählt zu werden. Allerdings kann ein View auch unabhängig von der Interaktion gewertet werden: Sobald ein:e Nutzer:in das Video likt, teilt, kommentiert, dem Account folgt oder auf ein Element der Anzeige klickt, wird dies ebenfalls als View gezählt – unabhängig von der Abspieldauer.

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Instagram: Views zählen erst nach wenigen Sekunden

Instagram orientiert sich bei all seinen Vorgaben an den Meta-Richtlinien. Die ehemalige Foto-Plattform gehört seit 2012 zum Konzern, der aus dem sozialen Netzwerk Facebook hervorging. Die Plattform gilt laut der ARD/ZDF Onlinestudie 2023 noch immer als beliebteste Social-Media-Plattform in Deutschland – 63 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen sie täglich.

Was zählt bei Instagram als View?

Bei Instagram sind die drei Sekunden die magische Schwelle: Wurde ein Reel mindestens drei Sekunden abgespielt, ist es für die Statistik relevant und wird dem:der Creator:in als View ausgespielt. Videoschleifen – wenn jemand nicht weiterscrollt und das Video automatisch wiederholt wird – zählen nicht als neuer View.

Wann zahlen Werbekund:innen einen View bei Instagram?

Dafür gelten die Meta-Bestimmungen, die auch für Facebook gültig sind. Werbetreibende entscheiden, ob sie für ihre Kampagne die zweisekündige Videowiedergabe ohne Unterbrechungen oder die dreisekündige Videowiedergabe ohne Unterbrechung wählen. Die Entscheidung ist eine Kostenfrage und hängt auch vom individuellen Kampagnenziel ab.

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Shorts: Die Google-Antwort auf den 9:16-Trend

Youtube gilt als Plattform mit der höchsten Tagesreichweite unter den 14- bis 29-Jährigen in Deutschland – mit Inhalten im Querformat. Um dem Interesse nach Content im Hochformat gerecht zu werden, wurde 2020 die eigene Kurzvideo-Kategorie „Shorts“ für die Plattform entwickelt. Mittlerweile sind sie zu einer Tiktok-Konkurrenz geworden.

Was zählt bei Youtube Shorts als View?

Bei Youtube ist die Benennung etwas anders. Als Messwert sind die Aufrufe eingeführt. Sie zeigen an, wann ein Video angezeigt wurde. Ergänzt wird die Zahl durch den prozentualen Vergleich zwischen „Angeschaut und weggewischt“: Sie gibt an, wie viele Nutzer:innen das Video abgespielt haben.

Wie du deine Tiktok-Plattform-Strategie aktuell anpassen solltest, erzählt Social-Media-Expertin Viktoria Renner in dieser Podcast-Folge:

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Wann zahlen Werbekund:innen einen View bei Shorts?

Bei Youtube liegt die magische Schwelle bei zehn Sekunden: Ist das Video insgesamt länger als zehn Sekunden, wird erst ein View gezählt, sobald diese mindestens angeschaut wurden. Ist das Video kürzer als zehn Sekunden, müssen Zuschauer:innen es ganz schauen, damit ein View in den Ergebnissen auftaucht. Die Ausnahme: Sobald auf eine Call-to-Action-Schaltfläche geklickt wird – etwa ein Link – wird das ebenfalls als View gezählt.

Views spielen beim Content-Graph eine wichtige Rolle

Für Anzeigenkund:innen ist es generell vorteilhaft, dass nicht jeder Aufruf gleich als View gewertet wird. Andernfalls würden auch Nutzer:innen, die das Video direkt wegwischen und somit nicht einmal Bruchteile des Inhalts mitbekommen, in den Statistiken auftauchen.

Aktuell sind die Views gerade bei Tiktok und Instagram sehr relevant. Je häufiger ein Video geschaut wird, desto größere Relevanz wird ihm beigemessen. Mehr Views erhöhen damit die Reichweite. Tiktok hat den Content-Graph, der von Views, Likes, Kommentaren und Shares befeuert wird, aufgebracht. Instagram hat sich dem angeschlossen, auch auf der Plattform bekommen Nutzer:innen Algorithmus basiert passende Inhalte zu jenen ausgespielt, mit denen sie interagiert haben. Die Abkehr von der Relevanz der Follower:innen wird damit immer deutlicher: Viele Abonnent:innen garantieren keine Reichweite, während viele Views das eher können.

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Social-Media-Werbung kann auch schiefgehen – das zeigen diese Beispiele:

9 Social-Media-Fails von Unternehmen Quelle: Burger King/ Twitter
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