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Twitter ist nicht mehr Twitter sondern X Corp

Es vergeht kaum ein Tag, an dem Elon Musk als Twitter-Chef nicht für Schlagzeilen sorgt. Wenn er nicht gerade Buchstaben aus dem Twitter-Logo übermalt, dann führt er einen Krieg gegen Substack und Co. Nun der nächste Coup: Twitter Inc. gibt es nicht mehr. Dafür X Corp und große Pläne.

Von Stefica Budimir Bekan
2 Min. Lesezeit
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Baut bei Twitter viel um: Elon Musk (Foto: Shutterstock / kovop58)

Erst kürzlich ließ Elon Musk das „W“ im Twitter-Logo am Hauptgebäude des Unternehmens in San Francisco überkleben – angeblich, um den Vermieter zu ärgern. Seitdem prangt nicht „Twitter“ in dem Schriftzug auf dem Haus in der 1355 Market Street, sondern „Titter“. Nun geht der Twitter-Chef sogar noch einen Schritt weiter und benennt das Unternehmen um.

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Twitter fusioniert mit X Corp

Twitter heißt jetzt nicht mehr Twitter. Elon Musk hat das Unternehmen Twitter Inc. mit X Corp fusionieren lassen. Die Verschmelzung beider Konzerne ist ein Indiz dafür, dass Elon Musk noch Großes mit der Firma vor hat, die er seit Beginn seiner Übernahme von Grund auf umkrempelt: Er will Twitter in eine Art Super-App namens X verwandeln.

Neuer Name in Gerichtsunterlagen ersichtlich

Dass die Fusion ans Licht kam, ist übrigens nicht Elon Musk, sondern der rechtsgerichteten Aktivistin Laura Loomer und einem Gerichtsstreit zu verdanken. Sie verklagte Twitter nämlich, gegen Bundesgesetze verstoßen zu haben, als das Unternehmen 2019 ihr Konto sperren ließ.

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Die öffentlich gewordenen Gerichtsunterlagen zu dem Fall offenbaren dabei ein interessantes Detail: Twitter Inc. ist am 15. März mit X Corp verschmolzen. Das Unternehmen gehört ebenfalls Elon Musk und ist erst am 9. März gegründet worden.

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Eine Super-App für alles

X Corp ist im Besitz der Holdinggesellschaft X Holdings Corp. Laut einer weiteren laufenden Klage gegen das Unternehmen, die von zwei Anwälten aus Florida eingereicht wurde, die ebenfalls auf Twitter verboten wurden, ist X Corp in Nevada eingetragen und hat seinen Sitz in San Francisco, Kalifornien.

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Am Dienstag twitterte Musk „X“, als wollte er bestätigen, was die Gerichtsdokumente offiziell aussagen. Schon vor seiner Übernahme von Twitter hatte Musk geschrieben: „Der Kauf von Twitter beschleunigt die Entwicklung von X, der App für alles“. Durch den Kauf von Twitter könnte sich die Entwicklung der App „um 3 bis 5 Jahre beschleunigen.“

Was genau schwebt Musk vor?

Der Twitter-Chef möchte eine Super-App nach dem Vorbild der chinesischen App WeChat schaffen, denn in China lebe man im Grunde auf WeChat, „weil es so nützlich ist.“ WeChat bietet neben Messenger-Funktionen unter anderem auch die Möglichkeit, Stellenanzeigen zu veröffentlichen, Taxis und Lebensmittel zu bestellen, Arzt- und Behördentermine zu buchen oder Reise-Visa zu beantragen.

Wie könnte X aussehen?

Wenn man sich Elon Musks jüngste Anstrengungen ansieht und die Diskussionen um das Twitter-Blue-Abo, wird schnell klar, dass der Twitter-Chef ein Faible für Bezahlfunktionen hat. Man kann also stark davon ausgehen, dass es sich bei X vermutlich um eine monetarisierte, geschlossene Umgebung handeln wird, in der von den Nutzer:innen erwartet wird, dass sie ständig aktiv sind.

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Wie lange es letztendlich dauern wird, bis die Super-App marktreif ist, wird sich zeigen. Dass Musk mit Twitter noch Einiges vorhat, ist jedoch sicher.

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Kantenhuber

Letztendlich ist Chat eine eher läppische Funktion.
Schon anno Tiptich gab es in Outlook eine Messengerfunktion, die aber damals kaum jemand wirklich hergenommen hat.

Die Beliebtheit von Twitter & Co. resultiert letztendlich aus der Einfachheit, mit der man das Ganze bedienen und man sich einen Überblick für einen selbst wichtige Kurznachrichten verschaffen kann. Bei der Bildung von blödsinnigen Filterblasen war es offensichtlich schon erfolgreich, aber es hätte ja auch anders laufen können. Z. B. dass bei sichtlichem Interesse an bestimmten Themen auch gleichzeitig anderslautende, andersgemeinte und damit auch bildungsbetonte Beiträge eingeblendet werden hätten können. Komplett versiebt. Der Konformismus US-amerikanischer Prägung hat die Oberhand behalten.

E-Mail brilliert dagegen immer noch mit dem blödsinnigen Gedöns von Anno Dunnemal, als sich irgendwelche Wissenschaftler via Kabel supersimple Plaintexte gegenseitig rüber geschoben haben. NIchts Halbes, nichts Ganzes, aber im Bereich Businesskommunikation immer noch der Standard. Und ist vor allem vollständig frei von Triggerversuchen seitens der Anbieter. Die Nachricht bleibt die Nachricht, Fertig.

Dazwischen lag der relative Versuch, Twitter zu monetarisieren, sprich, aus dem Ganzen irgendwo Geld zu schöpfen. Ist nicht wirklich gelungen. Dann kam Musk.

Die Frage, die sich derzeit stellt, für was ist Twitter eigentlich noch gut? Bzw, wenn man so etwas wie WeChat in Analogie zur Funktionalität in China aufbauen will, wozu ist dann Twitter noch wichtig?

Es ist jetzt eigentlich spannend, bis es gelingen kann, dass dieser gesamte Medienkomplex auch eine öffentlich-rechtliches Gegengewicht zu den privaten Anbietern bekommt. Musk stänkert ja nicht umsonst in Richtung Öffentlich-Rechtliche. Die haben schon die Power, den privaten Anbietern Paroli zu bieten, aber vor allem das Know-how, Informations- und Meinungsmanagement auf der Basis vertrauenswürdiger Grundlagen zu realisieren. So wie die das auch mit den TV-Kanälen seit langer Zeit praktizieren. Es fehlt noch die konsequente und stringente Medienstrategie, aber am Ende wird das zumindest auf europäischen Boden unerlässlich sein.

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