
Seit Mai 2019 steht Huawei auf der Entity-Liste der US-Regierung, wodurch US-Unternehmen eine Ausnahmeerlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster benötigen. Unter anderem darf Google seine Dienste und Apps nicht mehr an Huawei lizenzieren, sodass neue Smartphones des zweitgrößten Smartphone-Herstellers der Welt ohne Googles Play-Store, Gmail oder Google Maps auskommen müssen. Der amtierende Vorsitzende Eric Xu würde das gerne ändern.
Huawei wünscht sich Google-Apps via App-Gallery
Weder auf dem im September vorgestellten Topmodell Huawei Mate 30 Pro noch auf Geräten der neuen Huawei-P40-Serie sind Google-Dienste und -Apps vorhanden. Die Nachinstallation einiger Google-Apps ist zwar möglich, jedoch sind sie in ihren Funktionen eingeschränkt und stürzen teilweise sogar ab. Zudem warnt Google davor, sie auf den Huawei-Geräten zu installieren, da ihnen unter anderem eine entsprechende Zertifizierung fehle.

Huaweis Mate 30 Pro mit App-Gallery und HMS – ohne Google. (Foto: Huawei)
Während der Umstand der fehlenden Google-Dienste für Huawei in China keine Rolle spielt, sieht es international außerhalb des Heimatlandes gänzlich anders aus. So habe der Verlust der Google-Dienste zu einem Einnahmenausfall von zehn Milliarden US-Dollar in Huaweis Consumer-Sparte geführt, erklärte Xu am Dienstag gegenüber CNBC.
Dass Huawei weiterhin mit Google zusammenarbeiten will, sagte Richard Yu, Chef der Mobilsparte Huaweis, erst kürzlich wieder einmal. Dass Huawei sich seine Smartphones zwar ohne Play-Store, dafür aber wieder mit Google-Diensten vorstellen könnte, erklärte Xu.
Wie Apple: Huawei will Google-Apps aufs eigene Ökosystem bringen
Xu kann sich vorstellen, mit dem eigenen Ökosystem eine ähnliche Position wie Apple einnehmen zu können. „Wir hoffen, dass die Google-Dienste über unsere App-Gallery verfügbar sind, genau wie die Google-Dienste über Apples App-Store“, erklärte der Huawei-Manager.
Diese Aussage deckt sich im Ansatz mit der, die ein österreichischer Huawei-Manager vor einigen Wochen tätigte. Huawei will seine App-Gallery als ein drittes Ökosystem aufbauen, allerdings will – und kann – das Unternehmen nicht auf die essenziellen Apps von Google nicht verzichten.
Ob Google sich auf diese Idee einlassen würde, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass auch Google sich wünscht, die Handelsbeziehungen mit Huawei wieder aufzunehmen – im Februar hatte der US-Konzern das Ende der US-Blockade für sein Apps beantragt.
- Huawei-Sanktionen: Google warnt vor Sideload von Google-Apps und-Diensten
- Huawei ohne Googles Android: Das bedeuten die US-Sanktionen für Smartphone-Nutzer
- Alternative zu Googles Ökosystem: Huawei umgarnt deutsche Entwickler mit 20 Millionen Euro
Hi Andreas,
ein sehr interessanter Beitrag über Huawei! Es wäre natürlich dringend zu wünschen, dass Huawei und Google wieder perfekt zusammenarbeiten würden in Sachen Apps. Dann wären Huawei Fans auch nicht unbedingt nur auf ältere Modelle angewiesen. Wer sich übrigens für einen Vergleich oder Test verschiedener Huawei-Modelle interessiert, ist herzlich eingeladen, einmal auf meiner Seite vorbeizuschauen.
Herzlichen Gruß
Andreas!