Die nationale Akademie der Wissenschaften, der Technik und Medizin (NASEM) hat eine Studie veröffentlicht, die eine Vorzeigemission zum Uranus ins Spiel bringt. Die Verfasser:innen prüfen dabei, welche Trägersysteme für so einen Einsatz geeignet sein könnten. Sie kommen zu dem Schluss, dass eine Falcon-Heavy-Rakete das geeignete Raumfahrzeug wäre, berichtet Teslarati. Diese sticht damit die Nasa-Rakete SLS, die Vulcan Centaur der United Launch Alliance und New Glenn von Blue Origin aus. Fans fragen sich, warum die Wissenschaftler:innen die geplante Superrakete Starship von SpaceX nicht in die Wahl nahmen.
Uranusmission könnte 2031 starten
Das Papier nimmt die Mission „Uranus Orbiter and Probe“ (UOP) ins Visier, die bereits zuvor von einem Team aus Wissenschaftler:innen der Nasa, der Universität von California und der Johns-Hopkins-Universität skizziert worden ist. Die Autor:innen der Studie präferieren nach den Mond- und Marsmissionen diese Erkundung, weil ein durchgängiges Konzept vorliegt. Zudem könne sie mit den derzeit verfügbaren Trägerraketen umgesetzt werden. Den möglichen Start legen sie zwischen 2023 und 2032 fest, wenn die Planetenkonstellation günstig steht. Die Rakete hätte eine Reisezeit von 13 Jahren vor sich. Die Akademie geht von einer Budgeterhöhung von 18 Prozent aus, um die Mission zu stemmen. Die Vorbereitungen könnten 2024 beginnen.
Falcon Heavy sticht SLS und New Glenn aus
Die Flaggschiffmission zur Erforschung des Uranussystems setze auf Falcon Heavy, weil es keine sinnvolle Alternative gebe, schreibt der Teslarati-Autor. Die Europa Clipper Mission, die von der SLS auf die Falcon Heavy gewechselt hat, habe gezeigt, dass die Nasa-Rakete noch massive Konstruktionsverbesserungen brauche, um außerhalb der Artemis-Mission eingesetzt zu werden. Die Nasa fasst unter dieser Bezeichnung die kommenden Mondmissionen zusammen. Bei der New-Glenn-Rakete soll die Leistung außerhalb des Erdorbits zu schlecht sein.
Vulcan Centaur wird nicht genug Power haben
Noch vor dem Debüt der Rakete Vulcan Centaur der United Launch Alliance steht für die Verfasser:innen fest, dass ihre Leistungsdaten nicht für die mehrjährige Reise reichen werden. Sowohl die Traglastkapazität als auch die Flugleistung sind nach der veröffentlichten Grafik zu gering für die empfohlene Flaggschiffmission. Allerdings wird ausgeführt, dass die Ausschreibung für die UOP vermutlich nicht vor 2024 startet – genug Zeit für Verbesserungen der konkurrierenden Trägersysteme bliebe also.
Warum das angekündigte Starship samt Super Heavy Booster nicht in die Wahl aufgenommen wurde, ist unbekannt. Ein möglicher Grund ist, dass noch keine genauen Angaben über die Leistungsfähigkeit des Systems vorlagen.
Robotische Uranusmission soll Monde beobachten
Die Mission zu dem Eisriesen erhält einen Zeitraum von vier Jahren. Innerhalb dessen soll sie den Planeten, seine Ringe und seine mehr als 27 Monde beobachten. Uranus gehört zu der Gruppe von Exoplaneten, die am häufigsten im Universum zu finden sind. Daher gilt seine Erforschung als wichtiger Baustein der Exoplanetenforschung. Zudem könnte einer oder mehrere Monde Ozeane aus flüssigem Wasser besitzen – eine wichtige Voraussetzung für außerirdisches Leben.