Wikileaks ist nur noch eine Datenruine
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Wikileaks war eine Zeit lang ein Synonym für Whistleblowing. Die Website der gemeinnützigen Organisation war der Ort im Internet, an dem Informationen zu finden waren, von denen irgendjemand nicht wollte, dass man sie sieht. Doch jetzt sind viele dieser Informationen offenbar verschwunden. Die Website von Wikileaks ist voll von kaputten Seiten, Fehlermeldungen und einem spürbaren Mangel an den Dokumenten, die sie einst enthielt – wie zuerst vom Daily Dot berichtet und von Gizmodo bestätigt.
Das frühere Aushängeschild des Whistleblowing ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die meisten Seiten sind nicht erreichbar, andere zeigen vietnamesische Sport-Blogs oder japanische Modewerbung. Wikileaks sei im November 2022 häufiger wegen Serverfehlern nicht erreichbar gewesen als in den zwölf Jahren zuvor zusammengerechnet.
Vertreter:innen von Wikileaks versuchen indes, politische Unterstützung für Julian Assange zu gewinnen. Die britische Regierung hat im Sommer die Auslieferung des Wikileaks-Gründers angeordnet. Assange drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft.
Der Pazifikstaat Tuvalu hat bereits in der Vergangenheit gutes Gespür für digitale Möglichkeiten bewiesen. Der kleine Inselstaat vergibt die natürlich besonderes für Fernsehanbieter hoch interessanten .tv-Domains. Tuvalu hat damit ein paar Millionen Euro verdient.
Während die Domains so gut wie alle kennen, ist die Geschichte des Landes selbst deutlich weniger präsent. Das ändert sich jetzt – der Hintergrund ist ziemlich dramatisch: Tuvalu gehört nämlich zu den Gebieten, die vom Klimawandel am schnellsten und härtesten betroffen sein werden. Der Inselstaat Tuvalu bereitet sich deshalb auf den Untergang vor. Außenminister Simon Kofe hat sich anlässlich des Klimagipfels COP27 an die Weltöffentlichkeit gewandt. Sein Land könne nur noch gerettet werden, wenn alle Nationen an einem Strang zögen.
Die Hoffnung darauf ist aber nicht sehr groß. Deshalb hat sich Tuvalu als „erste digitale Nation“ neu gegründet und damit begonnen, sich ins metaverse/">Metaverse zu verlagern. Seine Ansprache hat Kofe in Form eines Videos angelegt. Darin steht er am Strand von Teafualiku, einer der drei Inseln (und sechs Atollen), aus denen Tuvalu besteht. Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass die Insel im Hintergrund bereits eine digitale Kopie ist.
Um das kulturelle Erbe des Inselstaats und seiner 12.000 Einwohner:innen zu erhalten, „verlegen wir sie in die Cloud, unabhängig davon, was in der physischen Welt passiert“, so Kofe. „Stück für Stück werden wir unser Land erhalten, unserem Volk Trost spenden und unsere Kinder und Enkel daran erinnern, was unser Zuhause einst war.“
Der US-Bundestaat New York ist der erste, der aus Umweltgründen bestimmte Krypto-Mining-Aktivitäten verbietet. Das am Dienstag von Gouverneurin Kathy Hochul unterzeichnete Gesetz war auch auf Drängen von Umweltaktivisten zustande gekommen. Es soll zur Reduzierung von New Yorks Treibhausgasemissionen beitragen. Hochul betonte, das Gesetz sei „ein wichtiger Schritt für New York bei der Arbeit an der Bewältigung der globalen Klimakrise“.
Das Gesetz sieht ein zweijähriges Moratorium für Krypto-Mining-Unternehmen vor, die nach neuen Genehmigungen suchen, um einige der ältesten und schmutzigsten Kraftwerke für fossile Brennstoffe im Bundesstaat in digitale Mining-Betriebe umzurüsten.
Der Bundesstaat New York ist laut Bloomberg zuletzt aufgrund niedriger Energiekosten und dem kühle Klima zu einem Krypto-Mining-Zentrum geworden.
Nun agiert New York antizyklisch, denn in den USA hatten in den vergangenen Monaten einige andere Bundesstaaten eine freundlichere Politik in Sachen Kryptowährungen eingeschlagen und Steueranreize für die Branche geschaffen. Die Kryptoindustrie befürchtet nun, dass andere Bundesstaaten dem Beispiel New Yorks folgen könnten.
Elon Musk baut Twitter weiter um und nimmt dafür einiges an Chaos in Kauf. Ein Ex-Mitarbeiter aus Deutschland berichtet.
Twitter ist nicht das einzige Tech-Unternehmen, das derzeit sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlässt, jedoch ist der Microblogging-Dienst dabei offenbar besonders perfide. Während Amazon und Facebook den Gekündigten wenigstens Gründe für das Ausscheiden mitteilen, passiert bei Twitter in dieser Hinsicht nichts.
Das hat jetzt ein ehemaliger deutscher Mitarbeiter gegenüber dem Medienmagazin Zapp erklärt. „Wir haben noch gar keinen Grund dafür erfahren, warum wir gekündigt wurden“, sagt der Webentwickler, der unter dem Namen Tom spricht. Zuvor habe er lediglich eine E-Mail erhalten, in der er vorgewarnt wurde, dass er von der Kündigungswelle betroffen sein könnte. Kurze Zeit später bestätigte sich die Vorwarnung dann auf dem Postweg.
Ihm sei noch während er gearbeitet habe das Slack-Konto gesperrt und wenig später den Firmenlaptop abgenommen worden. Und er sei nicht der Einzige gewesen, dem es so ergangen ist.
Früher war alles besser? Natürlich nicht. Aber manche Dinge waren doch ganz cool und sind mindestens schöne Erinnerungen. In den frühen 2000ern waren beispielsweise Lan-Partys der absolute Hit. Jetzt soll ein Bildband erscheinen, der die Erinnerungen an ausgelassene Nächte wieder aufwärmt.
Die Zutatenliste für eine Party in den 2000ern war relativ umfangreich: Monitor, PC, diverse Kabel, reichlich zuckerhaltige Getränke, CD-Roms und weitere Kleinteile waren nötig, um aus einer Party eine Lan-Party zu machen.
Die Podcasterin Merritt K. lässt diese alten Zeiten wieder aufleben und plant die Veröffentlichung des Bildbands „Lan Party“. Auf der Crowdfunding-Plattform Volume wurden für das Projekt schon über 60.000 Euro eingesammelt. Damit wurde der erforderliche Betrag von rund 53.000 Euro schon bei Weitem übertroffen.
Das geplante Buch ist randvoll mit Fotografien, die jene nostalgische Ära der Lan-Party wieder lebendig machen. Einige Bilder sind bereits auf der Seite der Crowdfunding-Plattform zu bewundern.