In Hamburg fahren Sammeltaxis von Moia schon testweise autonom durch die Straßen – allerdings noch mit Sicherheitsfahrer an Bord. CEO Sascha Meyer erklärt im Interview, warum die Technik für autonomes Fahren schon steht, die Gesetze aber noch hinterherhinken.
MOIA GmbH ist ein Tochterunternehmen der Volkswagen AG und wurde 2016 gegründet, um ein neues Beförderungskonzept in Deutschland zu etablieren. Es wird häufig als direkter Konkurrent zum Taxi oder dem ÖPNV betrachtet. Die eigentliche Absicht ist jedoch, eine Mittellösung zwischen beiden zu finden und somit eine Nische zu füllen. Die Basis für den Transportdienstleister sind dabei eigens von VW auf Basis eines T6 entwickelte „Moia +6“. Diese sind bereits in Hamburg im Einsatz und fahren voll elektrisch. Übergeordnetes Ziel des Unternehmens ist es, den Pkw von den Straßen zu holen und „Shared Rides“ massentauglich zu machen.
Ende 2017 startete die Testphase in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover. Zunächst wurden 35 Fahrzeuge auf die Stadt losgelassen. Dabei handelte es sich jeweils um VW T6 mit Verbrennungsmotor. Die Kunden wurden vorerst über ein Bewerbungsverfahren ausgewählt. Kriterium war in erster Linie ein Wohnsitz in Hannover. Die Preise waren zunächst sehr attraktiv gestaltet und lagen meist noch unter einem Euro. Mittlerweile sind die Preise, zu niemandes Verwunderung, gestiegen. Inzwischen (Stand Ende 2019) ist die Testphase beendet und der Regelverkehr hat begonnen. In Hamburg werden bereits die eigenen Elektrofahrzeuge eingesetzt, um die Kunden an ihr Ziel zu bringen. Diese fahren emissionsfrei.
Die Idee ist simpel und hat auch einen Namen: das Pooling-Prinzip. In der jeweiligen Stadt, in der die Moia Fahrzeuge eingesetzt werden, können sie bis zu 6 Passagiere zu ihrem Ziel fahren. Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass sich die Route je nach abzuholenden Kunden und Fahrtziel leicht ändert. Dies kann sich, verbunden mit dem Verkehr, negativ auf die Pünktlichkeit auswirken. Gebucht werden Fahrten über die App auf dem Smartphone. Unterm Strich ist Moia also so komfortabel wie ein Taxi, achtet aber darauf, mehrere Gäste ans Ziel zu bringen, ähnlich wie die typischen Öffentlichen Verkehrsmittel Bus und Bahn. Preislich pendelt sich Moia ebenfalls zwischen den beiden ein.
Bis 2025 sollen dank Moia eine Million Pkw weniger unterwegs sein. Dies ist ein ambitioniertes Ziel und soll durch die Erschließung mehrerer Deutscher Großstädte erreicht werden. Ob dieses Vorhaben gelingt, wird die Zukunft zeigen.
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