Reichen 128 GB auf dem iPhone überhaupt noch aus? Apple Intelligence wird zum Speicherfresser
Mit dem KI-Paket Apple Intelligence, das ab April 2025 auch in Deutschland starten soll, wächst der benötigte Speicherplatz immer weiter an. Waren es mit dem Release von iOS 18.1 noch vier Gigabyte Speicher, sind laut Apple seit iOS 18.2 sieben Gigabyte erforderlich. Angesichts dessen, dass der Ausbau von Apple Intelligence noch lange nicht abgeschlossen ist, dürfte sich der freie Speicherplatz noch weiter reduzieren.
Der Vorzug von Apple Intelligence entpuppt sich gleichzeitig als Nachteil
Apple hebt bei seinem KI-Paket hervor, dass die meisten Funktionen direkt auf den Geräten ausgeführt werden können. Aus Datenschutzperspektive ist dies ein Vorteil, da keine Daten das Gerät verlassen müssen und in der Cloud landen. Dafür muss das Gerät die KI-Modelle indes vollständig herunterladen, was offensichtlich den Speicherplatz beansprucht.
Das gilt nicht nur für iPhones, sondern auch für iPads und Macs, denen mit den Updates auf iOS 18.2, iPadOS 18.2 und macOS 15.2 jeweils sieben Gigabyte Speicher „fehlen“. Besonders bei Geräten mit kleinem Speicher macht sich das negativ bemerkbar.
So verbraucht Apple Intelligence beim iPad Air mit M1-Chip und 64 Gigabyte-Speicher schon über zehn Prozent des Speichers, bei Geräten mit 128 Gigabyte wie iPhones oder iPads sind es derzeit noch etwas über fünf Prozent.
Apple Intelligence wird noch weiter wachsen
Dass Apple Intelligence immer mehr Speicher in Anspruch nimmt, kommt nicht überraschend: Schon mit dem Release von iOS 18.1 sagte der Hersteller, dass es sich mit den damals vier Gigabyte Apple-Intelligence-Speicher lediglich um die anfängliche Größe handelt.
Da der Rollout der angekündigten KI-Features noch lange nicht Schluss ist, und der umfangreich überarbeitete Sprachassistent Siri erst mit iOS 18.3 oder 18.4 erscheinen wird, können wir in den nächsten Monaten mit einem weiteren Speichersprung rechnen. Tendenziell könnte Apple Intelligence durchaus zehn Gigabyte und mehr des Flashspeichers verbrauchen.
128 Gigabyte als Standardspeicher könnten langfristig knapp werden
Im Lichte dessen, dass der erforderliche Speicherplatz für Apple Intelligence zum Speicherplatz für das iOS-System addiert wird, dürfte es auf iPhones und iPads mit 128 Gigabyte oder gar weniger eng werden. Denn iOS 18.2 verbraucht auf einem iPhone 16 auch schon elf Gigabyte Speicher.
Der Speicherverbrauch für KI-Funktionen betrifft indes nicht nur Apple-Geräte, denn auch Googles On-Device-KI benötigt derzeit etwas über vier Gigabyte Speicher. Auch unter Android dürfte dies nur der Anfang sein, denn auch Googles On-Device-KI-Modell Gemini Nano scheint künftige weitere Funktionen erhalten. Das zumindest deutete der Hersteller im Zuge der Google I/O 2024 an.
Angesichts des Speicherwachstums für KI-Funktionen auf Smartphones und Tablets könnten Hersteller den Standardspeicher über kurz oder lang auf 256 Gigabyte anheben. Das ist übrigens schon beim iPhone 16 Pro Max (unser Test) die Standardgröße, und auch bei Samsungs Galaxy S24 Ultra (Test), der Fall.
Erste Hersteller scheinen für ihre 2025er-Modelle auf größeren Speicher zu setzen: So bieten etwa Xiaomi, Oppo und Oneplus ihre Topmodelle mit mindestens 256 Gigabyte Flashspeicher an. Es ist zu hoffen, dass andere wie Apple und Google mitziehen.