„Wir haben uns dazu entschlossen, einen Schritt zurückzutreten und mit der Planung des bereits angekündigten BlizzConline-Events (…) zu pausieren“, schreibt die Schmiede von Warcraft, Overwatch & Co. Das Softwarehaus will die Hausmesse neu konzipieren. Im Zuge des Sexismusskandals war die Blizzcon ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden: Auf den Messen sollen Führungskräfte Mitarbeiter:innen belästigt haben.
Hotelzimmer für „heiße Chixx“
Zudem feierten sie in einem Hotelzimmer, in dem sie mit dem Bild von Bill Cosby posierten. Der gleichnamige US-Schauspieler ist 2018 wegen sexueller Belästigung verurteilt worden. Die Suite erhielt daher den Beinamen „Coz“. Auf Facebook war ein Album aufgetaucht, in dem etwa der ehemalige Blizzard-Designer David Kosack ankündigte, „heiße Chixx für die Coz zu sammeln“. Creative-Director Alex Afrasiabi, der 2020 gehen musste, soll das entsprechend angefeuert haben. Als Antwort erhielt er, dass er sie nicht alle heiraten könne.
Neuausrichtung nach 16 Jahren
Die Blizzcon ist seit 16 Jahren fester Bestandteil der Videospiel-Conventions. Diverse Meilensteine des Spiele-Portfolios wurden dort vorgestellt. Blizzard gibt an, sich momentan auf andere Dinge zu konzentrieren. Man wolle sich Zeit nehmen, die Blizzcon neu zu gestalten und in eine Veranstaltung zu verwandeln, die sich für alle „sicher, einladend und inklusiv“ anfühle. Es ist das zweite Mal, dass Blizzard die Messe absagt. Das erste Mal war 2021 aufgrund der Pandemie. Daher fand diesen Februar zum ersten Mal die Blizzconline statt, ein Online-Ersatz.
Spieleaktualisierungen gehen weiter
Das Unternehmen versicherte auf der anderen Seite, dass das nicht bedeute, dass man keine Spieleankündigungen verlautbaren werde. Es verspricht eine fortlaufende Kommunikation zu den aktuellen Projekten und den Änderungen innerhalb des Betriebs als Reaktion auf die Anschuldigungen und Klagen, denen es ausgesetzt ist. Zuletzt machte Blizzard bekannt, man habe 20 Mitarbeiter aufgrund der Vorwürfe gekündigt.
Szene nimmt Entscheidung positiv auf
Die allgemeine Meinung der Spieler in Foren und Medien geht in die Richtung: „Blizzard hat im Moment wichtigere Dinge zu tun, als sich auf die Blizzcon zu konzentrieren“. Speziell im Hinblick darauf, dass die Messe Tatort von Belästigungen gewesen sein soll, überwiegt Verständnis für die Entscheidung. Alleine World-of-Warcraft-Spieler warten seit Monaten auf eine Aktualisierung der Erweiterung Shadowlands mit dem Namen „Chains of Domination“. Sie soll eine neue Zone, einen neuen Raid und einen Mega-Dungeon in die Schattenländer bringen. Zudem fehlen noch einige WoW-Bücher. Doch angesichts der Vorfälle und Klagen übt sich die Kundschaft, die noch geblieben ist, in Geduld.