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Ratgeber

Alternativen zu Philips Hue: 8 Systeme für smartes Licht im Vergleich

Ihr wollt euer Zuhause in smartes Licht tauchen? Dann muss es nicht das Teuerste vom Teuersten sein. Wir stellen Alternativen zu Philips Hue vor.

Von Berti Kolbow-Lehradt
14 Min.
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Spielt Geld keine Rolle, könnt ihr euer ganzes Zuhause mit smartem Licht von Philips Hue aufrüsten. Aber geht das nicht auch günstiger? Wir zeigen Alternativen auf. (Foto: Signify)

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Es gibt keinen ansehnlicheren Einstieg ins Smarthome als mit smartem Licht – buchstäblich. Mit vernetzten Leuchtmitteln könnt ihr auf sehr bequeme Weise eure Wunschstimmung kreieren. Und mithilfe von Bewegungsmeldern und Zeitschaltplänen regelt sich das Licht sogar ganz allein per Automatik.

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Der Mark für smarte Lampen zum Wechseln und fertige Leuchten mit fest eingebauten Dioden ist inzwischen unüberschaubar groß. Zwar lassen sich auch Produkte verschiedener Marken immer einfacher gemeinsam bedienen. Doch am bequemsten habt ihr alles unter Kontrolle, wenn ihr so viele Leuchtmittel wie möglich von ein- und demselben Hersteller kombiniert. Denn dann genügt euch eine Steuer-App und allen Leuchtmittel steht der identische Funktionsumfang zur Verfügung.

Das umfangreichste Sortiment bietet die Marke Philips Hue. Aber selbst der Marktführer für smartes Licht deckt nicht jede kleine Anwendungsnische ab. Außerdem lässt er sich sein Angebot teuer bezahlen. Kein Wunder, dass viele Smarthome-Einsteiger und -Enthusiasten Alternativen in den Blick nehmen. Was gibt es noch und was können die anderen?

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Sieben Alternativen zu Philips Hue

Um das zu beantworten, vergleichen wir sieben Alternativen zu Philips Hue mit dem Platzhirsch. Dazu gehören Ikea Tradfri, Tint von Müller-Licht, Innr, Ledvance (ehemals Osram), Yeelight, Wiz und Lifx. Dabei handelt es sich um Licht-Allrounder, die einen Querschnitt aus dem Premium- und Niedrigpreisbereich darstellen.

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Nicht berücksichtigt haben wir die vielen Anbieter, die als Ergänzung auch vereinzelt Leuchtmittel im Sortiment haben wie etwa AVM, Meross oder Eve Systems. Auch Licht-Spezialisten wie Nanoleaf, die mit Dekoplatten nur ein Hauptprodukt haben, lassen wir außen vor. Sie bieten eine schöne Ergänzung, sind aber nicht geeignet, damit ihr euch ein smartes Lichtsystem von Null aufbauen könnt. Mit Alternativen zu Philips Hue oder dem Original selbst geht das viel leichter.

Der Platzhirsch: Philips Hue

Lichtkonzern Philips kam im Jahr 2012 mit seinen ersten smarten Lampen schon früh auf den Markt und hat diesen zeitlichen Vorteil gut genutzt. In den vergangenen acht Jahren hat er unter der Marke Philips Hue ein breites Sortiment aufgestellt, das sehr viele Lampen- und Leuchtenkategorien abdeckt. Seit 2016 kümmert sich die Ausgründung mit dem heutigen Namen Signify um das smarte Lichtgeschäft. Dabei muss der Hersteller nur noch wenige Lücken schließen. Zum Beispiel suchen wir Unterschrankbeleuchtung oder eine Fertigleuchte für den Schreibtisch vergeblich.

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Stattdessen besetzt Philips Hue einige Nischen, die derzeit kein anderer Anbieter abdeckt. Beispielsweise erlaubt ein Adapter namens HDMI Sync Box den Abgleich von Leuchtmitteln mit dem TV-Bild. Die miniaturisierten E14-Kerzen namens Luster, die sich auch in kleinen Leuchtengehäuse montieren lassen, sind ein weiteres Beispiel. Wer möchte, kann sich auch gleich per 3D-Druckverfahren die passenden Lampenschirme dazu designen – sie verstehen sich allerdings auch mit Leuchtmitteln anderer Marken. Es ist diese Gründlichkeit, mit der der Platzhirsch den Lichtmarkt abgrast, die einen großen Teil der Attraktivität des Systems ausmacht.

Philips Hue Gradient Lightstrip

Das Hue-Sortiment deckt viele Nischen exklusiv ab, zum Beispiel synchronisierbare TV-Beleuchtung wie den Philips Hue Play Gradient Lightstrip. (Foto: Signify)

Starke Cloud-Integration

Noch viel wichtiger als die ohnehin schon erdrückende Hardware-Dominanz ist der Schachzug von Philips Hue, durch eine Schnittstelle Anschluss an die Cloud-Architektur sehr vieler anderer Smarthome-Akteure zu suchen. Ob Sprachassistenten, Automatisierungsplattformen oder geschlossene Herstellersysteme – Philips Hue ist praktisch bei allen relevanten Adressen präsent.

Wegen der hohen Sogwirkung fällt es Philips Hue auch leicht, Zubehörhersteller dazu zu motivieren, etwas für das System zu produzieren. Dazu zählen zum Beispiel die Wandschalter des „Friends of Hue“-Programms etwa von Busch-Jaeger, Senic und Gira. Mit den Lichtschalterblenden von Samotech lassen sich auf verblüffend simple Weise die Dimmfernbedienungen von Philips Hue über den bisherigen Lichtschalter stülpen.

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Mal von den Samotech-Blenden abgesehen, setzen all die raffinierten Integrationen und Automatikfunktionen den Einsatz einer Schaltzentrale mit Zigbee voraus. Auf diesen Funkstandard hat sich Philips Hue von Beginn an festgelegt. Dafür braucht ihr extra Stellplatz neben dem WLAN-Router. Zigbee bietet den Vorteil, dass ihr keinen wertvollen IP-Adressraum in eurem WLAN-Heimnetz verbraucht. Außerdem bauen Zigbee-Leuchtmittel automatisch ein Mesh-Netzwerk auf und benötigen somit keine zusätzliche Hardware, um Schaltbefehle in jedem Winkel des Smarthomes zu empfangen. Und fällt das Internet aus, sind alle Hue-Produkte weiterhin über die lokale Schaltzentrale steuerbar.

Doch nichts ist perfekt: Die begrenzten Managementfähigkeiten der Hue Bridge limitieren den Einsatz von Hue-Leuchtmitteln auf 50 Exemplare. In einem großem Smarthome ist damit schnell Ende im Gelände. Zwar können Hue-Leuchtmittel seit 2019 alternativ Steuersignale auch per Bluetooth empfangen. Dann entfällt die Hue Bridge, aber viele Automatikfunktionen und Sprachbefehle sind dann ebenfalls nicht mehr möglich.

Hoher Preis als größte Hürde

Die größte Einstiegshürde ist der Preis. Wer sich sein Smarthome-System allein mit Philips-Hue-Leuchtmitteln aufbauen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Eine neutralweiße Birne kostet 20 Euro, eine farbige 60 Euro. Einsteiger brauchen zusätzlich die Bridge für 60 Euro. Die Preise von Deckenleuchten reichen bis über 400 Euro. In Aktionen sind die Hue-Produkte zwar mitunter günstiger zu haben. Aber angesichts des hohen Preisniveaus ist es kein Wunder, dass andere Hersteller mit erschwinglicheren Angeboten um die Gunst von Smarthome-Enthusiasten buhlen.

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Alternativen zu Philips Hue mit Zigbee

Ikea Tradfri: Hue-Alternative aus dem Möbelhaus

Ikea hat einen Namen wie Donnerhall. Deshalb war dem Einrichtungskonzern die Aufmerksamkeit der Fachwelt gewiss, als er 2016 mit Beleuchtungsprodukten Einzug ins Smarthome hielt. Die Preise unterbieten die von Philips Hue um ein Vielfaches. Mehr als 8 bis 20 Euro müsst ihr für Lampen nicht ausgeben. Schaltzubehör und fertige Deckenleuchten sind auch erschwinglich. Das Sortiment kann bei Weitem nicht mit der Vielfalt von Philips Hue mithalten, bietet aber ein paar interessante Perlen, zum Beispiel smarte Beleuchtung für Küchenschränke.

Wer möchte, kann mit günstigen Ikea-Leuchtmitteln sein vorhandenes Hue-System kostengünstig aufrüsten, weil beide Hersteller den Zigbee-Standard verwenden. Als eigenständige Lösung funktioniert Ikea Tradfri auch. Das dafür nötige Zigbee-Gateway reist zum Preis von 30 Euro kein großes Loch ins Budget. Die dazugehörige App namens Ikea Home smart bietet nur die nötigsten Schaltfunktionen, ist aber besonders einfach zu handhaben. Die smarten Rollos Fyrtur und Kadrilj sowie die Sonos-Klone der Symfonisk-Lautsprecher könnt ihr mit der App ebenfalls steuern.

Ikea Tradfri als Beispiel für Alternativen zu Philips Hue

Das Lichtsystem von Ikea Tradfri zählt zu den bekanntesten und günstigsten Alternativen zu Philips Hue. (Foto: Ikea)

Der niedrige Preis geht zu Lasten des Bedienkomforts. So könnt ihr nur ein paar Vollfarben, aber nicht die uneingeschränkte Farbwahl aus dem gesamten RGB-Spektrum anwählen. Auch auf vorgefertigte Lichtszenen mit lampenübergreifenden Farbverläufen wie bei Philips Hue müsst ihr verzichten. Ferner fällt die Installation zum Teil etwas langwieriger und umständlicher als bei anderen Herstellern aus. Mit den beigelegten Faltblättern und der App-Anleitung könnte sich Ikea noch etwas mehr Mühe geben.

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Praktisch: Ikea setzt auf eine reine lokale Steuerung, sodass sich das System notfalls auch ohne Internet vollständig bedienen lässt. Ein Fernzugriff ist mangels Cloud wiederum gar nicht möglich. Trotzdem könnt ihr die Ikea-Produkte über die Tradfri Bridge mit den Plattformen von Amazon Alexa, Google Home und Apple Homekit verbinden.

Tint: Viel mehr als nur Discounter-Ware

Die Marke Tint* gehört zum Hersteller Müller-Licht aus Lilienthal bei Bremen, der wiederum zum Handelskonzern Wünsche Group aus Hamburg gehört. Bekannt geworden ist Tint durch Angebote bei Aldi. Das Sortiment bietet aber mehr als die Glühbirnen-Sets vom Discounter.

Es deckt einen breiten Bereich an Grundbeleuchtung im Weißspektrum und RGB-Bereich ab. Erhältlich sind die Leuchtmittel mit den Sockeln E27*, E14* und GU10* zu Preisen von 15 bis 30 Euro. Der jüngste Neuzugang sind Filament-Lampen mit warmweißer und kaltweißer Farbtemperatur.

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Tint Filamentlampen von Müller-Licht

Einsteiger bedienen Tint-Lampen per Fernbedienung, können sie über ein Zigbee-Gateway aber auch mit Alexa verknüpfen. (Foto: Müller-Licht)

Neben Lampen bietet Tint auch LED-Lichtstreifen für drinnen und draußen, Fertigleuchten für den Garten, LED-Panele für Wand und Decke sowie Beleuchtung für Küchenunterschränke. Das Schalten erleichtert ein smarter Unterputzaktor für den Lichtschalter und eine smarte Vierfachsteckdose, etwa für Stehleuchten, in die keine smarten Leuchtmittel passen.

Voller Funktionsumfang nur mit Gast-Gateway

Tint positioniert sich als Alternative zu Philips Hue mit besonders einfacher Bedienung. Für den Einstieg ist keine Bridge oder App nötig. Stattdessen lassen sich die Lampen mit der im Set erhältlichen Fernbedienung schalten, dimmen, färben, gruppieren und in sechs Lichtszenen tauchen.

Wer mehr will, kann die Tint-Lampen mit Schaltzentralen verknüpfen, die den Zigbee-Standard unterstützen. Dann sind auch App- und Sprachsteuerung, Zeitschaltpläne, Sensorautomatiken sowie die Fernsteuerung außerhalb des Heimnetzwerkes möglich.

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Als voll kompatibel bezeichnet Müller-Licht das Zusammenspiel mit der Hue Bridge, mit Echo-Lautsprechern mit Zigbee-Modul sowie mit den Gateways und Plattformen von Conrad Connect (über die Hue Bridge als Gast-Gateway), Telekom Magenta Smarthome, Samsung Smartthings, Mediola, Homee und Phoscon. Als Steuer-App kommt dann immer die Anwendung des Gateway-Anbieters zum Einsatz. Eine eigene App und Schaltzentrale bietet Müller-Licht nicht.

Innr: Schnäppchenadresse für Hue-Enthusiasten

Innr* ist ebenfalls ein Niedrigpreis-Hersteller, der mit günstigen Zigbee-Leuchten im Fahrwasser von Philips Hue schwimmt. Lampen sind zu Preisen zwischen 15 und 35 Euro erhältlich. Zum weiteren Zigbee-Sortiment gehören Lightstrips für drinnen und draußen, Einbauspots, Weg- und Gartenleuchten, ein schön kompakter Zwischenstecker sowie eine Fernbedienung. Auf deren Kompatibilität zur Hue Bridge weist Innr ausdrücklich hin.

Innr Filamentlampen

Innre ist eine günstige Adresse, wenn ihr euer Hue-System mit Filamentlampen erweitern wollt. (Foto: Innr)

Zwar hat Innr auch eine eigene Zigbee-Bridge für 60 Euro* samt kostenloser App in petto. Doch das Gespann hat viel weniger Funktionen zu bieten als das Hue-System und wird von Innr nicht erkennbar weiterentwickelt. Auch bei der Integration in andere Systeme verlässt sich Innr auf die Schnittstellen von Hue oder anderen Zigbee-Bridges. So hat Innr keine eigene Schnittstelle zu Amazon Alexa, Google Assistant, Conrad Connect und IFTTT gebaut, sondern bindet sich nur über ein Gast-Gateway dort ein. Mit Homekit sind Innr-Produkte nicht kompatibel, auch nicht über ein Gast-Gateway. Das könnte sich künftig ändern. Mit angekündigten WiFi-Leuchtmitteln geht Innr einen weiteren Schritt in die Unabhängigkeit von einer eigenen Bridge.

Ledvance: Osram-Nachfolger sucht den Neustart

Wer früher über Marktführer im Lichtgeschäft sprach, kam neben Philips auch an Osram nicht vorbei. In der smarten Ära trennten sich die Wege. Zwar baute auch Osram mit Lightify ein breit aufgestelltes und populäres Zigbee-System für smarte Beleuchtung auf. Doch dessen Auslagerung in die Tochterfirma Ledvance* im Jahr 2016 gelang aus Sicht von Verbrauchern nicht ganz so glücklich wie die Übernahme von Philips Hue durch Signify.

Denn der Weiterbetrieb des Zigbee-Gateways des Lightify-Systems fiel dabei unter den Tisch. Es wird nicht weiterentwickelt und ist nur noch als Restposten erhältlich. Ab September 2021 verwandelt es sich praktisch in Elektroschrott. Denn dann stellt Osram die Cloud-Server, die das System verzahnen und mit Updates versorgen, komplett ab.

Wie geht es danach weiter? Derzeit befindet sich das von Ledvance übernommene Zigbee-System in einem Schwebezustand. Die Lampen, Lightstrips, Gartenleuchten und Steckdosen sind zwar zum Teil zu Spottpreisen erhältlich. Für den Betrieb sind Anwender aber dringend auf ein Gast-Gateway angewiesen. Mit der Hue Bridge lassen sich Osram- beziehungsweise Ledvance-Produkte zwar prima schalten und automatisieren. Aber langfristig ist das nicht garantiert, weil auf diesem Weg in der Praxis bisher keine Firmware-Updates einspielbar sind.

Über eine Kooperation mit dem Smarthome-System von Bosch soll das Zigbee-Sortiment von Ledvance nun ein neues, natives Zuhause finden. Wie gut das Zusammenspiel mit dem Home Controller von Bosch gelingt, muss ein Test zeigen.

Ledvance WiFi-Lightstrip

Ledvance versucht das Zigbee-System von Osram zu retten, wagt parallel aber einen Neustart mit WLAN-Leuchtmitteln, etwa dem Neon-Flex-Leuchtstreifen, bei dem einzelne Leuchtdioden nicht mehr zu sehen sind. (Foto: Ledvance)

Zigbee-Leuchtmittel von Ledvance anzuschaffen, erscheint derzeit jedenfalls nicht als besonders zukunftssichere Investition. Anders sieht das mit ehemaligen Osram- und neuen Ledvance-Produkten aus, die Schaltbefehle via Bluetooth erhalten. Bedienung und Aktualisierung per App sowie die Integration etwa in Apple Homekit klappen damit weiterhin uneingeschränkt.

Ganz neu am Start ist zudem ein Teilsortiment, das per WiFi funkt. Das braucht keine Bridge und auch keine externe Cloud-Plattform, um sich vollständig bedienen zu lassen. Mangels Praxiserfahrungen können wir dazu aber noch keine Einschätzung abgeben.

Alternativen zu Philips Hue mit WiFi

Wiz: WLAN-Alternative zu Philips Hue aus eigenem Hause

Weil WiFi-Chips kleiner und energiesparsamer geworden sind, setzen immer mehr Hersteller smarter Leuchtmittel auf WLAN für die Signalübertragung. Weil sie dann direkt mit dem Router funken können, entfällt die Bridge. Solange ihr mangelnde Signalreichweite nicht durch Repeater kompensieren müsst, fällt die Ersteinrichtung dadurch leichter. Außerdem lassen sich viel mehr Leuchtmittel auf diese Weise betreiben als die vergleichsweise kleine Zahl von 50 Stück mit der Hue Bridge.

Schon seit Herbst 2019 baut Philips Hue in neue Zigbee-Leuchtmittel zusätzlich Bluetooth ein, um auch einen Einsatz ohne Gateway zu ermöglichen. Parallel kürzte der Dachkonzern Signify den Aufbau eines WLAN-Ökosystems durch die Übernahme des französisch-asiatischen Spezialisten Wiz Connect* ab. Beide Marken agieren weiterhin getrennt und lassen sich nur mit der jeweiligen App steuern.

Wiz Sortiment für Smartes Licht

Unter dem Dach von Philips-Hue-Hersteller Signify kann Wiz aus dem Stand ein riesiges WLAN-Ökosystem bieten. (Foto: Wiz)

Preislich griff Wiz ursprünglich ins hohe Regal. Nun flankiert der Neuzugang die Hauptmarke als Schnäppchenadresse. Seit der Hersteller unter dem Dach von Signify im großen Stil produzieren kann, sind die Produkte viel günstiger zu haben. Leuchtmittel kosten zwischen 15 und 30 Euro, Fertiglampen zwischen 50 und 90 Euro.

Großes Sortiment

Wiz ist breit aufgestellt. Seit 2016 hat der Hersteller eine Lampen-Auswahl mit den Sockeln E27, E14, GU10 in farbig und weiß sowie in verschiedenen Formen aufgebaut. Dazu gibt es eine Handvoll Stimmungslampen für den Tisch wie etwa Wiz Quest und Wiz Hero. Zubehör wie ein Bewegungsmelder, ein smarter Zwischenstecker und eine klassische Fernbedienung runden das Sortiment ab. Zur Ifa 2020 hat Wiz eine neue Generation an Produkten angekündigt, die neben WLAN auch per Bluetooth bedienbar sind. Sie sollen im Laufe des Jahres erhältlich sein. Die bisherigen Wiz-Produkte bleiben im Handel, bis sie abverkauft sind.

Zusätzlich fertigt Wiz smarte WLAN-Leuchtmittel und -Fertigleuchten für Lichtmarken wie SLV und Trio. Sie alle lassen sich mit der Wiz-App steuern, was auf einen Schlag ein großes Ökosystem aus dem Boden stampft.

Starke App und Integration

Die App ist ausgereift und lässt sich so bequem bedienen, wie man es von einer guten Steuerlösung erwartet. Aus dem Wettbewerb sticht sie insofern heraus, als dass sie auf einen Cloud-Zwang verzichtet. Mit einer anonymen Benutzer-ID lassen sich die verknüpften Leuchtmittel komplett lokal steuern. Trotzdem lässt sich das eigene Wiz-Setup mit Sprachassistenten und Automatisierungsplattformen verknüpfen. Zur Autorisierung dient dann ein Zahlen-Code statt E-Mail und Passwort. Wiz ist sehr anschlussfähig. Nur Homekit fehlt in der Liste.

Ferner ist Wiz einer der wenigen Anbieter, der eine Automatik für die Farbtemperatur im Tagesverlauf integriert. Diese Funktion der circadianen Rhythmik sorgt dafür, dass das Licht automatisch morgens kühl und abends wärmer eingeschaltet wird.

Yeelight tritt aus dem Schatten von Xiaomi

Yeelight* ist eine Marke des chinesischen Herstellers Qingdao Yeelink. Sie trat lange Zeit nur als Zulieferer auf, zum Beispiel für das Ökosystem von Xiaomi. Jetzt ist Yeelight auch unter eigener Marke in Deutschland präsent. Dabei setzt sie voll auf WLAN-Funk und Cloud-Zugang ohne Bridge. Zum moderat bepreisten Sortiment gehören Glühbirnen-förmige Leuchtmittel für den E27-Sockel, die ausgesprochen groß und schwer ausfallen. Außerdem bietet Yeelight RGBW-Leuchtstreifen und zehn fertige Stimmungsleuchten mit fest eingebauten Dioden für Tisch, Wand und Decke.

Mit der Serene Pro für 170 Euro hat die Marke auch eine richtige Schreibtischleuchte im Programm. Optik und Funktionen sind ideal fürs Homeoffice. Der Metallkorpus macht einen eleganten Eindruck. Dank des geringen Blaulichtanteils schonen die neutralweiß (4.000 Kelvin) abgestimmten Leuchtdioden die Augen. Mit einer Timer-Funktion könnt ihr euch an wohlverdiente Pausen erinnern lassen. Entweder steuert ihr die Leuchte am Gehäuse oder per App und Sprache.

Yeelight Serene Pro

Mit dem Modell Serene Pro bietet Yeelight eine Schreibtischleuchte, die sich per WLAN ins Smarthome beziehungsweise Smartoffice einbinden lässt. (Foto: Yeelight)

Zwar als Bettleuchte gedacht, aber auch als sekundäre Schreibtischleuchte infrage kommt das Modell Staria. Praktisch: Im Boden ist eine induktive Qi-Ladestation eingebaut, mit der ihr euer Smartphone mit bis zu 13 Watt laden könnt. Auch dieses Modell ist per App und Sprache steuerbar.

Steuert ihr das Yeelight-System per App, kommt ihr nicht ohne Cloud-Konto aus. Solltet ihr bereits ein Konto bei Xiaomi haben, könnt ihr das verwenden. In der gut ausgestatteten App sticht die Funktion der Farbauswahl heraus. Dabei könnt ihr mit der Smartphone-Kamera eine beliebige Farbnuance aus eurer Umgebung auf die Lampen übertragen.

In Sachen Integration bietet Yeelight eine Vollausstattung. Die Produkte lassen sich mit Alexa, Google Assistant und Siri kommandieren sowie per Homekit, Smartthings, Conrad Connect und IFTTT automatisieren. Seit kurzem sind zunächst zwei Yeelight-Produkte auch als Gaming-Beleuchtung mit Razer Chroma verknüpfbar: der Yeelight LED Lightstrip 1S und die Yeelight Smart LED Lampe 1S (Color).

Lifx: WLAN-Licht für Heimkino und Gamer

Der australische Hersteller Lifx* nahm im gleichen Jahr wie Philips Hue das Geschäft auf, 2012. Er setzte aber von Anfang an auf hub-freien WLAN-Signalaustausch statt auf Zigbee. Das Sortiment ist seitdem moderat gewachsen und damals wie heute im Hochpreissegment verankert.

Für die Grundbeleuchtung sorgen E27-Leuchtmittel für 30 bis 60 Euro, die ähnlich wie bei Yeelight groß und schwer ausfallen. Eine E14-Kerze ist angekündigt. Dem Trend zu Filament-Leuchtmitteln ist Lifx bisher nicht gefolgt. Stattdessen zeichnen den Hersteller Spezialprodukte für dekorative Lichtstimmungen aus. Dazu zählen die LED-Platten Lifx Tiles, die flexiblen LED-Streifen Lifx Z und die LED-Leisten Lifx Beam.

Für Sets mit Preisen bis zu 200 Euro erhaltet ihr Dekoelemente, die mit sehr ansehnlichen Farbverlaufseffekten gefallen. Dabei ist von Vorteil, dass sich die Leuchtdioden nicht nur als Ganzes, sondern in Clustern ansteuern lassen. Ein Ärgernis der Lifx Tiles ist die fummelige Wandmontage mit sperrigen Kabeln und schwachen Klebepads.

LED-Streifen Lifx Beam

Wegen in Zonen ansteuerbaren LED-Clustern bietet die Lichtleiste Lifx Beam schöne Farbverlaufseffekte. (Foto: Lifx)

Zwar lassen sich die Farbverläufe nicht direkt mit dem Geschehen auf einem Display abgleichen. Dennoch bieten die Leuchtmittel Vorteile im Heimkino und beim Gaming. Interessant für Heimkino-Freunde ist, dass sich Lifx neben Philips Hue nativ in den Logitech Harmony Hub einbinden lässt, um beispielsweise Leuchten passend in den Vereinsfarben zur Sportschau starten zu lassen. Gamer können sie unter Windows über die Software Razer Synapse einbinden und über die Razer-Chroma-Schnittstelle Spielereignisse durch Lichteffekte visuell verstärken.

Wegen der Cloud-basierten Steuerung ist Lifx sehr offen für viele Plattformen. Über die App verknüpft ihr die Leuchtmittel außer mit Logitech und Razer auch mit Alexa, Google Assistant, Siri, Homekit und Samsung Smartthings.

Alternativen zu Philips Hue – unser Fazit

Philips Hue ist als Champion im Markt für smartes Licht gesetzt, aber definitiv nicht alternativlos. Die Konkurrenz holt auf. Selbst wenn die Wettbewerber nicht den gleichen Sortiments- und Funktionsumfang bieten, könnt ihr auch mit anderen Marken außer Philips Hue ein veritables Lichtsystem aufbauen. Zum Teil auch viel günstiger.

Als prima Ergänzung eignen sich Zigbee-Leuchtmittel von Ikea, Innr und Tint, wenn es euch zu kostspielig ist, das gesamte Büro, Heim und Grundstück mit Hue-Produkten auszuleuchten. Leuchtmittel von Osram beziehungsweise Ledvance lassen sich ebenfalls prima in die Hue Bridge einbinden. Innr und in noch stärkerem Maße Ikea Tradfri funktionieren auch als eigenständige Lösungen.

Sind Hue und der Einsatz einer Zigbee-Bridge nichts für euch, kommt zum Beispiel das WiFi-System von Yeelight infrage. Es ist erschwinglich und bietet ein abwechslungsreiches Sortiment, viele Funktionen und Integrationen. Eine Spezialität, die ihr in anderen Systemen nicht findet, ist die smarte Schreibtischlampe Serene Pro. Eine gute und dank Markenlizenzierung noch mehr Fertigleuchten bietende WLAN-Alternative ist Wiz. Die Produkte lassen sich auch anonym ohne Cloud nutzen. Homekit-Nutzer gehen bei dem System aber leer aus.

Das WLAN-Sortiment von Lifx kann mit der Breite von Yeelight und Wiz nicht mithalten, bietet aber prima Speziallösungen für Stimmungslicht und praktische Integrationen in die smarte Logitech-Fernbedienung und in Razer Chroma. Geht es euch nur um die WLAN-Grundbeleuchtung, sprechen die kleineren und leichten Leuchtmittel für Wiz.

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3 Kommentare
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TechnikPapa

Eine gute Alternative für jeden, der keine Scheu vor dem Raspberry Pi hat, ist der Conbee 2 – Stick. Damit hat man ein eigenes Gateway, das bis zu 200 Geräte zuläßt und ohne Cloud auskommt.
Außerdem hat man die Chance sich aus den verschiedenen Herstellermarken zu bedienen, man kann die günstigen Ikea-Schalter mit den qualitativ besseren Ledvance- ode Hue-Leuchtmitteln kombinieren und dann auch noch günstige Sensoren von Aqara nutzen.
Für die, die es Interessiert: Einen Erfahrungsbericht über den Umstieg vom Osram Gateway habe ich vor einiger Zeit in meinem Blog geschrieben: https://technikpapa.de/conbee-ii-eine-alternative-zum-osram-gateway/

Antworten
Gast

Es geht ja um Licht. Aus meiner Sicht ist der wichtigste Aspekt daher die Licht-Güte. Nach meiner Auffassung ist die Hue-Welt – insbesondere im Bereich der warm-weißen Farben – der Platzhirsch.

Antworten
Sven A.

Das kann ich voll und ganz unterschreiben!!!

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