Starlink-Konkurrenz: Amazon bringt erste Kuiper-Satelliten ins All

Auch noch den letzten Winkel der Erde mit Breitbandinternet auszustatten, hat sich bereits Elon Musk mit Starlink auf die Fahnen geschrieben. Nun zieht auch Jeff Bezos mit Amazon nach, indem er ein großangelegtes Satellitenprogramm namens Kuiper startet.
Dieses geht nun mit zwei Prototypen los, die am 6. Oktober in die niedrige Erdumlaufbahn geschossen werden. In den kommenden Jahren sollen rund 3.200 weitere folgen.
KuiperSat-1 and KuiperSat-2 heißen die zwei Satelliten, die im Rahmen der Mission „Protoflight“ mittels einer Atlas‑V-Rakete ins All transportiert werden, wie Amazon in einer Pressemitteilung erklärt. Der Start der Satelliten kann über einen Youtube-Feed live verfolgt werden.
Die ersten beiden Satelliten dienen noch nicht der Bereitstellung von Breitbandinternet. An ihrem Ziel in einer Höhe von rund 500 Kilometern über dem Erdboden angekommen, sollen sie Amazon bei technischen Tests behilflich sein. So soll überprüft werden, ob die Elektronik und Kommunikationssysteme an Bord einwandfrei funktionieren und die Solarenergiegewinnung für die Satelliten klappt.
Schon in der ersten Hälfte des Jahres 2024 sollen weitere Satelliten aus der regulären Produktion folgen, wie Amazon weiter mitteilt. Dies ist für das Erreichen der Ziele auch notwendig, denn Project Kuiper, das Amazon seit seinem Anfang im Jahr 2018 laut BBC bereits 10 Milliarden Dollar gekostet hat, will insgesamt 3.200 Satelliten in die erdnahe Umlaufbahn schicken.
Damit diese wie geplant flächendeckendes Breitbandinternet anbieten können, hat sich Amazon die Lizenzen für die nötigen Radiofrequenzen von der US Federal Communications Commission (FCC) geholt, wie space.com berichtet. Voraussetzung dieses Lizenzvertrags ist jedoch, dass die Hälfte der Kuiper-Flotte bis Juli 2026 im All ist, und die vollständige bis Juli 2029.
Geht alles nach Plan, will Amazon ersten Kund:innen schon ab 2024 Internet aus eigener Hand zur Verfügung stellen können, wie space.com weiter schreibt. Doch die Konkurrenz schläft nicht.
Elon Musks Starlink hat bereits 4.800 Internetsatelliten im Erdorbit und bietet die Hardware für seine Lösungen auch schon in Deutschland an. Auch die Telekom hat schon Breitbandinternet via Satellit im Angebot.
Wie so oft will Amazon der Konkurrenz beim Preis für die Hardware den Rang ablaufen. Über Kosten oder Bedingungen gibt es bislang jedoch noch keine Informationen zu Amazons Internetangebot.
Fest steht bislang nur, dass Amazon seinen Teil zur Überfüllung der niedrigen Erdumlaufbahn beiträgt. Dort wimmelt es bereits nur so von Satelliten, die für Weltraummüll und Lichtverschmutzung sorgen und auch Forschungseinrichtungen wie dem Weltraumteleskop Hubble Probleme bereiten. Hauptschuldiger an Letzterem ist übrigens Starlink.
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