Artikel per Einzelkauf bei Twitter: Elon Musk kündigt neue Funktion an

An einem solchen Modell tüfteln Verlage rund um den Globus schon seit Jahren: Nutzer:innen die Möglichkeit geben, Zeitungs- oder Magazinartikel einzeln per One-Click-Funktion zu kaufen. Bisher hat sich noch kein solches Modell großflächig durchsetzen können.
Medien: Verschiedene Bezahlmodelle
Stattdessen setzen Medien bei ihren Online-Angeboten etwa auf extra Angebote, die sie nur für Abonnent:innen freischalten. Andere lassen sich Werbe- und Trackingfreiheit mit monatlichen Gebühren bezahlen. Oder sie verstecken ihre Angebot ganz oder teilweise hinter einer Bezahlschranke.
Der fieberhaft nach Monetarisierungsmöglichkeiten für sein finanziell angeschlagenes Übernahmeobjekt stehende Twitter-Chef Elon Musk bringt jetzt eine Idee aufs Tapet, die auf den ersten Blick nicht so recht zu ihm passen will. Denn mit Verlagshäusern und Fernsehstationen gab es zuletzt teils heftige Auseinandersetzungen.
Kein gutes Verhältnis zu Medien
Zuletzt ließ Musk etwa Medienanfragen automatisch per Kackhaufen-Emoji beantworten, hängte der britischen BBC und weiteren Sendern – fälschlicherweise – das Label „staatlich finanziert“ um und lieferte sich eine öffentliche Fehde mit dem Newsletter-Tool Substack.
Weil einige große Medienhäuser daraufhin Twitter den Rücken kehrten, ruderte Musk zurück. Auch in puncto Substack gab es nach Protesten von Nutzer:innen eine Entspannung. Ist Musk jetzt also plötzlich zum Medienfreund mutiert?
Musk: Win-Win für Medien und Öffentlichkeit
Sicher nicht. Aber offenbar sieht Musk in der Möglichkeit des Einzelverkaufs für Artikel eine lukrative zusätzliche Einnahmequelle. Musk sieht das jedenfalls als „Win-Win für Medienorganisationen und die Öffentlichkeit“.
Konkret ließ Musk per Twitter wissen, dass Twitter im Mai 2023 eine Funktion ausrollen werde, die es Medienhäusern ermögliche, Nutzer:innen einzelne Artikel per One-Click-Option zu verkaufen. Nutzer:innen sollen dadurch ohne Abo-Anmeldung hin und wieder einmal einen Artikel lesen können.
Twitter als Anlaufpunkt für Journalisten
Wie genau das Modell, etwa die Bezahlung funktionieren soll, sagte Musk nicht. Grundsätzlich ist Twitter als Tummelplatz für Medienhäuser und Journalist:innen gut geeignet für eine solche Idee. Zumal die Plattform über 350 Millionen Nutzer:innen zählt. Im März 2023 wurden 6,6 Milliarden Visits gezählt.
Ob Twitter ein Bezahlmodell für einzelne Artikel durchsetzen kann, bleibt aber abzuwarten – und hängt sicher sehr davon ab, wie nahtlos und bequem die Bezahlung vonstatten geht. Und, ob sich die Medien auf eine Zusammenarbeit mit Elon Musk einlassen.