Bitcoin-Crash: Schlimmstes Quartal für BTC-Kurs seit über 10 Jahren

Der Kryptowinter hält die Branche weiter fest in seinem frostigen Griff. Allein der Kurs des Bitcoins, älteste und größte Kryptowährung, ist seit dem im November 2021 erreichten Allzeithoch um über 70 Prozent eingebrochen. Nicht viel besser erging es den anderen Kryptowährungen wie Ethereum/Ether, den sogenannten Altcoins. Das abgelaufene zweite Quartal hat – dank Ukraine-Krieg, hoher Inflation, gesteigerten Zinsen, regulatorischem Druck und allgemein schwachen wirtschaftlichen Aussichten – den Abschwung noch einmal deutlich verschärft. Bei Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) gab es neue Negativrekorde.
Nur 2011 war ein Quartalsminus höher als jetzt
In den Monaten April bis Juni 2022 sackte der BTC-Kurs nämlich noch einmal um rund 58 Prozent ab. Damit war der Einbruch so groß wie seit zehn Jahren nicht mehr in einem einzigen Quartal. Stärker bergab ging es zuletzt im dritten Quartal 2011. Damals stand ein Minus von 68 Prozent zu Buche, wie CNBC vorrechnet. Aktuell pendelt der Bitcoin-Kurs um die Marke von 19.000 US-Dollar herum. Erst vor wenigen Tagen wurde mit 17.700 Dollar ein neues Jahrestief erreicht. Der Monat Juni mit einem Minus von knapp 40 Prozent ist sogar der schlechteste Monat seit dem Listing des Bitcoin und Kryptobörsen im Jahr 2010.
Ebenfalls auf ein historisches Minus steuert Ethereum zu. Dessen Kryptowährung Ether ist mit Ende Juni um fast 70 Prozent weniger wert als Anfang April. So einen starken Einbruch gab es bisher in noch keinem anderem Quartal seit dem Launch im Jahr 2015. Kryptofans verweisen derweil auf vergleichbare Korrekturen früherer Kryptowinter. Im Zeitraum zwischen Ende 2017 und Ende 2018 ging es mit dem Bitcoin-Kurs um 84 Prozent nach unten. Um 82 Prozent fiel der Kurs der größten Kryptowährung zwischen Ende 2013 und Mitte 2015.
BTC-Kurs könnte noch deutlich weiter fallen
Dementsprechend wäre noch Luft nach unten. Kein Wunder also, dass manche besonders bärisch eingestellte Marktanalyst:innen mit weiter sinkenden Kryptokursen rechnen – unterstützt von erwarteten weiteren Zinserhöhungen und der Unsicherheit wegen des Ukrainekriegs. Ian Harnett, Mitgründer der Analysefirma Absolute Strategy Research, etwa rechnet damit, dass der Bitcoin in den kommenden Monaten die Marke von 13.000 Dollar testen könnte. Dort befindet sich eine weitere wichtige Unterstützungslinie. Chefinvestor Scott Minerd von Guggenheim sagte im Mai sogar einen Absturz des BTC-Kurses auf 8.000 Dollar voraus.
Wohin auch immer es noch gehen wird. Der Krypto-Crash der vergangenen Wochen hat die Szene schwer erschüttert und viele Investor:innen viel Geld gekostet. Besonders schmerzhaft war sicher der Kollaps des Stablecoins TerraUSD sowie des Luna-Tokens. Die extremen Marktbedingungen nahmen verschiedene Branchenfirmen, wie Celsius, Coinflex sowie vorübergehend auch Binance zum Anlass, die Auszahlungen zu pausieren. Das wirft Fragen über die Liquidität der Kryptoplattformen auf. Aktuell muss der Krypto-Hedgefonds Three Arrow Capital Insolvenz anmelden. Nicht helfen wird da die sich weiter verschärfende Regulierung in der EU und den USA.