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Ein Jahr Meta statt Facebook: Das Metaverse bleibt in weiter Ferne

Man könnte sagen, dass Mark Zuckerbergs Träumen von der virtuellen Realität ein Realitäts-Check verpasst wurde. Das Metaverse braucht Zeit, aber verschlingt schon jetzt viel Geld – von dem Facebook und Instagram weniger reinholen. Zuckerberg will aber nicht aufgeben.

Quelle: dpa
3 Min.
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Mark Zuckerberg will unbedingt ins Metaverse. (Foto: Picture Alliance/Cover Images | Meta/Cover Images)

Als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vor einem Jahr den Fokus auf virtuelle Welten ausrief und dem Konzern den neuen Namen Meta verpasste, geizte er nicht mit großen Worten. „Wir sind überzeugt, dass das Metaverse der Nachfolger des mobilen Internets sein wird“, verkündete er. Die Technik werde das Gefühl von Anwesenheit erzeugen – „als wären wir direkt da mit den Leuten, egal, wie weit entfernt wir tatsächlich sind“.

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Ein Jahr später scheint der Konzern der Verwirklichung dieser Vision nicht näher zu sein. Der Konzern heißt nun zwar Meta statt Facebook. Aber seine tragende Säule sind nach wie vor die Werbeeinnahmen, die Facebook und Instagram mit ihren Milliarden Nutzern einbringen. Zuckerberg betont nun, dass der Wandel Zeit brauchen werde.

„Es ist nicht so, dass diese Sachen in einem oder sogar in zwei, drei Jahren reif sein werden“, sagte er jüngst in einem Interview des Techblogs The Verge. Der Konzern sei aber entschlossen, die Entwicklung voranzutreiben – „wir werden das das nächste Jahrzehnt tun – oder so lange, wie es sein muss“.

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Metaverse-Pläne verschlingen Milliarden

Die Erfindung der Zukunft verschlingt Milliarden. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres häuften die Reality Labs – der Konzernbereich, in dem alles rund um das Metaverse und zur Anzeige virtueller Realität gebündelt ist – einen operativen Verlust von rund 5,77 Milliarden Dollar an.

Das sind durchaus Kosten, die der Facebook-Konzern schultern kann. Allerdings haben Zuckerberg und Meta das Problem, dass ihr Kerngeschäft weniger Geld bringt. Die Meta-Apps warfen im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn von 22,65 Milliarden Dollar ab – ein Jahr zuvor waren es noch 28 Milliarden Dollar.

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Zum einen fahren wegen Inflationsdrucks und Konjunktursorgen die Werbekunden ihre Marketingausgaben zurück. Zum anderen kosten Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre Meta Milliarden. App-Anbieter wie Facebook müssen iPhone-Nutzer inzwischen um Erlaubnis fragen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Anwendungen nachverfolgen wollen. Viele lehnten das ab – und zerschlugen so Geschäftsmodelle in der Onlinewerbung, die auf diesem permanenten Tracking basierten.

Zuckerberg versicherte allerdings, dass man die Investitionen in die Zukunft nicht kürzen werde. Stattdessen wird in anderen Bereichen gespart. Und Meta hofft, Unternehmen für die Idee virtueller Welten zu begeistern, in denen ihre Abläufe und Geschäfte Platz finden könnten. Die rund 200 Millionen PCs, die jährlich hauptsächlich für berufliche Zwecke gekauft würden, könnten durch Metaverse-Technik wie Brillen ersetzt werden, sagte Zuckerberg. Irgendwann jedenfalls. Denn auch bei der gerade erst vorgestellten VR-Brille Quest Pro für 1400 Dollar schränkte er ein, dass erst spätere Generationen den nötigen Reifegrad erreicht haben werden.

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Er sei froh, die Neuausrichtung in der eher heilen Welt vor einem Jahr angestoßen zu haben statt unter dem heutigen Druck, resümierte Zuckerberg. Wie lange er dem Metaverse-Traum weiter hinterherjagen kann, wird aber maßgeblich von der Profitabilität des Facebook-Geschäfts abhängen.

Zuckerberg will führend im Metaverse sein

Zuckerbergs Wunsch, die führende Rolle bei der nächsten Computerplattform zu spielen, ist verständlich. Denn im mobilen Internet mit den heutigen Smartphones ist Meta trotz Milliarden Nutzern nur ein Gast auf den Plattformen von Apple und Google, das die Schlüsselrolle beim Android-System spielt.

Allerdings ist Meta auch bei Weitem nicht das einzige Unternehmen, das im Metaverse Fuß fassen will. So betreibt der auf Grafikkarten und künstliche Intelligenz spezialisierte Konzern Nvidia seine Omniverse-Plattform, in der Unternehmen zum Beispiel ganze virtuelle Werke einrichten können, um die Abläufe zu optimieren. „Das Metaverse ist aus unserer Sicht die direkte Fortsetzung des Internets“, sagt der zuständige Nvidia-Manager Rev Lebaredian. Nur das man sich aus einer zweidimensionalen Welt in eine 3D-Umgebung bewege. Und dafür werde man eine Menge Standards brauchen, bei denen am Ende alle Player an einem Strang ziehen müssten.

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Und auch der Apple-Konzern, mit dem Meta aktuell im Clinch liegt, reiht schon seit Jahren seine Metaverse-Bausteine auf, obwohl man das Konzept dort vielleicht nicht so nennt. Von Apple wird zunächst eine Brille erwartet, die – ähnlich wie die Quest Pro – mit Kameras ihre Umgebung aufnehmen und dem Nutzer mit zusätzlichen Details versehen anzeigen kann. 2023 könnte es laut Medienberichten und Analysten so weit sein. Dann dürfte sich der Kampf um das Metaverse noch einmal zuspitzen.

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