Nachdem Foxconn vorherigen Herbst eine eigene E-Auto-Plattform vorgestellt und im Laufe des Jahres Partner gesucht hat, soll es jetzt losgehen. Foxconn will Elektroautos produzieren. Zunächst scheint Thailand dran zu sein: Ein frisch gegründetes Joint Venture zwischen dem Auftragsfertiger und dem halbstaatlichen Ölmulti PTT (gesprochen [pɔː tɔː tʰɔː]) will dort ab 2023 Fahrzeuge produzieren. 50.000 Autos sollen dann vom Band laufen. Bis 2030 wollen die Partner die Produktionskapazität verdreifachen, berichtet Techcrunch. PTT hält 60 und der iPhone-Produzent 40 Prozent an dem neuen Unternehmen. Im Mai hatte Foxconn mit Elektroauto-Neuling Fisker ein ähnliches Vorhaben gestartet. Dieser Fabrikbau soll jedoch in den USA vonstatten gehen. Dort rollen planmäßig ebenfalls ab 2023 Elektroautos vom Band.
Interessanter Markt: Thailand
Automobil-Analysten sagten Techcrunch, das Land sei relativ neu in Bezug auf Angebot und Nachfrage und daher produzierten nur wenige Hersteller im Land. Thailand habe zudem eine lange Tradition in der Automobilherstellung und günstige Umstände. Sie sehen in dem Deal eine bessere Chance als etwa in China. Im Reich der Mitte bestehe zwar der größte Elektroautomarkt, aber der sei auch stark fragmentiert. Das führe dazu, dass es (jungen) Marktteilnehmern schwerfalle, dort eine ausreichende Gewinnspanne zu erzielen. Foxconn hatte eine Produktionspartnerschaft mit dem chinesischen Startup Byton geschlossen. Sie liegt jedoch auf Eis, denn es sieht so aus, als wäre Byton pleite.
Staatliche Unterstützung für Foxconn
Die Zusammenarbeit mit PTT hat noch andere Vorteile. Das Unternehmen geht zum Beispiel nicht so schnell insolvent. Das liegt zum einen an der Mehrheitsbeteiligung des Staates von 51 Prozent, aber auch an der Größe. PTT ist der größte Konzern des Landes und fällt unter die 250 größten Unternehmen der Welt. Zum anderen hofft die thailändische Regierung, zu einem Drehkreuz für elektrische Fahrzeuge zu werden. Bis 2023 soll die Produktionskapazität um 30 Prozent steigen. Um das zu erreichen, will die Führung weitere Anreize für die Fabrikation bieten – das klingt nach Willkommensgeschenken für Foxconn.