Um relevant zu bleiben, muss auch Instagram um vor allem junge Nutzer:innen, Creator:innen und Werbetreibende kämpfen. Der Predictive Trends Report 2022 von Instagram scheint ein Versuch zu sein, Unternehmen und Marketer:innen die wichtigsten Veränderungen auf der Plattform aufzuzeigen. Da insbesondere die Gen Z daran gehindert werden soll, komplett zu Tiktok abzuwandern, fokussiert sich der Report auf eben diese.
Von Fashion bis Social Justice: Die Trends bei der Gen Z
Instagram hat für den Report 1.200 Jugendliche im Alter von 13 bis 24 in den USA befragt. Da aber gerade Social Media und Marketing von amerikanischen Trends beeinflusst ist, können wir darauf schon mal ein Auge haben.
1. Nachhaltigkeit und Social Justice bleiben relevant
Im Report zeigt sich soziales Engagement in vielen Themenbereichen: Ein Drittel der Befragten möchte beispielsweise nachhaltige und pflanzenbasierte Makeup- und Skincare-Produkte kaufen, 23 Prozent gaben an, dass sie Kleidung Secondhand kaufen möchten, 24 Prozent wollen ihre nicht mehr benötigte Kleidung verkaufen, nicht wegschmeißen. 52 Prozent folgen Accounts, die sich dem Thema Social Justice widmen, 37 Prozent werden mehr an gemeinnützige Organisationen spenden. Die Gen Z widmet sich auch ganzheitlich dem Thema Wellness und psychischer Gesundheit – dazu zählt auch ein nachhaltiges und möglichst umweltfreundliches Zuhause. Ohne CSR und Purpose geht’s nicht mehr – und vor allem nicht, wenn die Gen Z eure Zielgruppe ist.
2. Influencer:innen sind berühmter als Prominente
83 Prozent der Befragten glauben, dass Creator:innen auf Instagram genauso viel Einfluss haben wie klassische Promis – wenn nicht sogar mehr. Ein Viertel der 13- bis 24-jährigen Befragten stimmt zu, dass Micro-Influencer:innen mit loyalen und engagierten Zielgruppen am meisten dazu beitragen, dass neue Trends entstehen. Ein Viertel sagt, dass Social-Media-Influencer:innen unabhängig von der Zahl ihrer Follower:innen die wichtigsten Treiber sind. Instagram zieht als Fazit, dass für junge Menschen weniger die Beliebtheit eine Rolle spielt – sondern die geteilten Interessen und Beziehungen.
3. Achtung Arbeitswelt: Die Gen Z ist desillusioniert
Relevant für das Employer-Branding: 90 Prozent der Befragten finden, dass Erfahrung aus realen Erlebnissen kommt, weniger aus Schulbüchern. Tatsächlich ist das College bei 66 Prozent auf dem absteigenden Ast: Die Kosten seien viel zu hoch, der Praxisnutzen zu gering. 87 Prozent kritisieren, dass zu viele Menschen gezwungen sind, mehrere Jobs zu haben, um sich über Wasser zu halten. 71 Prozent möchten lieber einen Job mit Sinn und verdienen dafür lieber weniger. Auch bei der Gen Z hat sich die Pandemie bemerkbar gemacht: 63 Prozent haben ihre Karriereziele neu gesetzt. Auch in die Kategorie passen die Fashion-Side-Hustles: dass also getragene Kleidung weiterverkauft wird.
4. Social Shopping wird angenommen
27 Prozent der Befragten möchten auf Social Media shoppen. Die Hälfte von denen hält sich bereits über interessante Marken und Produkte über Social Media auf dem Laufenden. Aber da Instagram wie die meisten anderen Social-Media-Plattformen auch ständig Features für den Social Commerce implementiert, überrascht dieses Ergebnis niemanden.
50 Prozent haben auch Kaufinteresse an Virtual-only-Produkten in Games, wie Kleidung von bekannten Marken für Avatare.
4. Kreative Hobbies bleiben, Home-Workouts sind für Gutverdiener
Im Food-, Mode- und Fashion-Bereich zeichnet sich ab, dass viele kreative Hobbies für sich entdeckt haben und dabei bleiben möchten. Die Befragten erwarten im Gaming-Bereich einen Anstieg an Cosplay, viele versuchen sich an neuen Rezepten oder sogar heimischer Molekularküche, und 50 Prozent neigen nach zwei Jahren Athleisure zu krassen Modestilen wie Goblincore oder Dark Academia. 25 Prozent möchten ihre kreativen Hobbies auch wegen der positiven Auswirkung auf ihre psychische Gesundheit weiter verfolgen.
Für die Home-Workouts verweist Instagram darauf, dass sie am beliebtesten bei gut verdienenden Menschen waren, weniger bei Menschen mit mittlerem Einkommen und bei Personen, die nicht gut verdienen. Das ist insofern sinnig, als dass auch für Home-Workouts Platz und Zeit zur Verfügung stehen müssen. Und wer nicht permanent planken möchte, braucht eben irgendwann ein bisschen Ausrüstung, die besorgt werden muss.
6. Memes bleiben
Marketer:innen können aufatmen: Memes bleiben relevant, insbesondere Memes zu Krypto und surrealem Humor. Insgesamt sehen die Verantwortlichen bei Instagram einen Anstieg an Stop-and-Think-Humor.
Den vollständigen Report und mehr Hintergrund-Informationen findet ihr direkt bei Instagram.