ISS und Starlink: Mit diesen Websites kannst du ihre Flugrouten live verfolgen
Auf den ersten Blick haben die leuchtenden Licht-Ketten am nächtlichen Sternenhimmel etwas Unheimliches. Auch über Deutschland sind die Flugobjekte immer wieder zu sehen. Dabei handelt es sich aber natürlich nicht um Ufos, sondern um Satelliten von Elon Musks SpaceX-Projekt Starlink.J etzt sorgt eine Meldung für Aufsehen, wonach eine tonnenschwere Batterie von der ISS über Deutschland auf die Erde fallen könnte. Sogar die Nina-Warnapp löste aus. Grund zur Panik besteht laut Experten allerdings nicht. Falls euch dennoch interessiert, wo sich die ISS, Starlinks Satelliten-Schwärme und weitere menschengemachte Objekte im All aktuell befinden, hilft euch unsere Liste weiter.
ISS und Raketenstarts verfolgen
Die internationale Raumstation ISS lässt sich mit der richtigen Website von der Erde aus beobachten. Über den Menüpunkt „aktuelle Position“ könnt ihr außerdem live nachvollziehen, was die Astronauten aktuell aus der ISS sehen können. Eine etwas performantere Live-Ansicht findet ihr hier. Dabei fällt auf: Die ISS fliegt am Wochenende gar nicht über Europa. Die angesprochene Batterie wurde bereits im Jahr 2021 abgetrennt und steht nun vor der „Rückkehr“ auf die Erde. Hier hilft eine andere Karte weiter:
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Übersicht veröffentlicht, welche Gebiete in Deutschland vom potenziellen „Wiedereintrittsereignis“ der ISS-Batterie betroffen sein könnten. Die Trümmer könnten im Zeitraum von Freitag- bis Samstagmittag auf der Erdoberfläche einschlagen. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Trümmerteilen in Deutschland „nach jetzigen Informationen als sehr gering einzuschätzen“. Die Batterieteile dürften größtenteils verglühen.
Ach ja: Auf der Website rocketcrew.space, die für Raumfahrt-Enthusiast:innen erstellt wurde, lässt sich verfolgen, wann und wo rund um den Globus Raketen gestartet werden. Dazu werden Raketenstartplätze wie Cape Canaveral angezeigt – plus ein Countdown bis zum Start der nächsten Mission.
Starlink: Websites zeigen Position der Satelliten
Wir sagen dir, auf welchen Websites und mit welchen Apps du mehr über den Vorbeiflug der Starlink-Satelliten erfährst. Da sie im Jahr 2020 abgedunkelt wurden, sind sie nun nicht mehr ganz so einfach am Nachthimmel zu entdecken.
findstarlink.com
Die Website findstarlink.com ist eine jener Websites, die mehr Klarheit über die Frage bringt, wann und wo die Starlink-Satelliten zu sehen sein werden.
Auf der Live-Karte kann man etwa verfolgen, wo sich die verschiedenen Starlink-Satelliten-Kolonnen gerade ungefähr befinden. Wer wissen will, um wie viel Uhr er oder sie selbst die Satelliten am Abend- oder Nachthimmel beobachten kann, kann unter dem Punkt „Find Starlink“ das Land und die Stadt eingeben, in der er oder sie sich gerade befindet. Dann wird übersichtlich angezeigt, wann die Starlink-Flotte an dem eigenen Standort zu sehen sein wird.
Außerdem ist angegeben, wie lange man voraussichtlich etwas sehen wird, und wo die Satelliten noch fliegen. Auf Grundlage der Berichte von Nutzer:innen trifft die Website auch eine vorläufige Einschätzung, ob die Starlink-Satelliten gut oder schlecht zu sehen sein werden.
Satellite Tracker
Die kostenlose App (iOS/Android) Satellite Tracker zeigt Nutzer:innen die Position vieler verschiedener Satelliten im Orbit und schickt eine Nachricht, wenn die favorisierten Satelliten über der eigenen Position vorüberfliegen. Um die Starlink-Satelliten zu verfolgen, muss man auf das Satellitensymbol klicken und nach den entsprechenden Satelliten suchen.
Die App bietet außerdem einen Sky-View-Modus. Dieser ermöglicht es, durch die Smartphone-Kamera einen bestimmten Himmelsabschnitt anzuvisieren und sich die dort vorbeifliegenden Satelliten anzeigen zu lassen.
Star Walk 2
Ähnlich wie Satelliten Tracker funktioniert auch Star Walk 2 (iOS/Android). Auch hier können Nutzer:innen sich den Standort der Starlink-Satelliten am Nachthimmel über ihnen anzeigen lassen. Per Tipp auf das Satellitensymbol wählt man hier die Starlink-Satelliten aus, anschließend liefert die App deren Position und Flugbahn.
heavens-above.com
Die Seite heavens-above.com zeigt die Starlink-Satelliten unter anderem nach den Startdaten an – anschließend kann man auf einer 3D-Darstellung der Erde ihren Vorbeiflug nachverfolgen.
Außerdem gibt es tägliche Vorhersagen für eine ganze Reihe von Satelliten, darunter auch jene von Starlink (Achtung: das Häkchen bei „exclude Starlink passes“ entfernen). Angezeigt werden die Positionsdaten. Genauer eingrenzen lassen sich die Vorbeiflüge, wenn Nutzer:innen ihren eigenen Standort bekannt geben.
N2YO.com
Auf n2yo.com finden sich ebenfalls mehrere Möglichkeiten, Satelliten, wie jene von Starlink, zu folgen. Hier kann man ausgewählte einzelne Satelliten tracken – inklusive einer Zehn-Tage-Vorschau. Die favorisierten Satelliten lassen sich zu einer Tracking-Liste hinzufügen. Man kann sich zum Beispiel Satelliten nach Herkunftsland anzeigen lassen, aber es gibt auch HD-Livestreaming von der ISS zu bestaunen.
satellitemap.space
Auch auf der Seite satellitemap.space findest du neben dem üblichen Globus mit Starlink-Satelliten deren Anzahl. Mit einem Zeitstrahl wird dir gezeigt, wie viele Satelliten schon von SpaceX in den Orbit geschickt wurden, aber auch, wie viele inaktiv oder sogar schon verbrannt sind. Nach dem Stand von Februar 2024 sind schon über 5.700 Starlink-Satelliten in den Weltraum geschickt worden. Über 4.861 davon sind noch aktiv. Der Rest ist inaktiv oder schon beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verbrannt.
Starlink in Deutschland schneller als Festnetz
Insgesamt sollen in den kommenden Jahren zwischen 12.000 und 42.000 Satelliten ins All gebracht werden – je mehr Satelliten, desto höher die Bandbreite des Internetangebots. Auf der Internetseite des Anbieters findet man alle Länder, in denen SpaceX den Service anbietet. In Deutschland, wo Starlink seit Herbst 2021 flächendeckend verfügbar ist, können Nutzer:innen mit dem Satelliteninternet deutlich schneller surfen als mit dem Festnetz. Neuen Satelliten gelingt es sogar, sich ohne Modem direkt mit dem Smartphone zu verbinden.
Mittlerweile möchte auch Amazon Satelliteninternet anbieten. Im Oktober wurden die ersten Kuiper-Satelliten gelauncht. Damit ist SpaceX nun nicht mehr konkurrenzlos im Orbit.
Neben der Freude über die mögliche Breitbandinternetversorgung auch in ländlichen und abgelegenen Gebieten hagelt es aber schon länger Kritik an dem Projekt. Zum einen geht es um die mögliche Zunahme von Weltraumschrott und die Gefährdung anderer Satelliten oder der ISS. Zudem haben sich Astronom:innen beschwert, dass ihre Arbeit durch die hellen Satelliten gestört wird. SpaceX hat daher an Dark-Satellite-Varianten gearbeitet, die durch eine spezielle Beschichtung weniger stark von der Erde zu sehen sein werden.
Dieser Artikel wurde am 8. März um aktuelle Hinweise zur ISS ergänzt.