
Tesla will Produktionskosten weiter drücken. (Foto: dpa)
5,5 Milliarden Dollar Gewinn, 936.000 ausgelieferte Fahrzeuge, aber auch 101 Millionen Dollar Buchverlust bei seinen Bitcoin-Investitionen und eine Vorladung der SEC wegen der Tweets von Konzernchef Elon Musk – die Tesla-Bilanz 2021 hat einiges zu bieten. Jetzt sind Details zum operativen Geschäft des Elektroautoprimus bekannt geworden.
Während VW 2020 meldete, dass der Konzern mit jedem verkauften E-Up einen Verlust von bis zu 5.000 Euro einfährt, sieht das bei Tesla offenbar genau andersherum aus. Tesla soll im dritten Quartal 2021 die höchste operative Marge aller Autohersteller weltweit erreicht haben, wie efahrer.chip.de berichtet. Mit dieser Aussage hatte Tesla Beobachter:innen überrascht. War man doch in der Branche davon ausgegangen, dass vor allem wegen der Akkus der Bau von Elektroautos noch lange wenig profitabel sein dürfte.
Tesla zeigt, dass man durchaus schon hohe Gewinne mit Stromern machen kann. Im Jahresbericht heißt es dazu, dass die Fertigung die entscheidende Kernkompetenz des E-Autobauers sei. Den potenziellen Kostenproblemen sei man mit Innovationen in der Fertigung sowie speziell angefertigten Fahrzeugen und Fabriken begegnet. Konkret beliefen sich die Herstellungskosten pro Fahrzeug (Cost of Goods Sold, COGS) im dritten und vierten Quartal 2021 auf 36.000 Dollar.
Entsprechend ist davon auszugehen, dass Tesla allein mit seinem günstigsten Fahrzeug, dem Model 3, mindestens 9.000 Dollar Gewinn macht. Bei den anderen Fahrzeugen, etwa dem Model Y, das ab 60.000 Dollar kostet, dürfte es demnach deutlich mehr sein. Geht man davon aus, dass das Model Y das Model 3 bei den Verkaufszahlen in diesem Jahr überflügelt, dürfte auch die Marge für 2022 deutlich steigen. Model S und Model X bringen zwar noch mehr, werden aber auch deutlich weniger verkauft.
Interessant ist auch der Gedanke, dass Tesla aufgrund der gestrichen PR-Abteilung und dem Verzicht auf klassisches Marketing, die normalerweise in die COGS einfließen, bei den Herstellungskosten sparen dürfte. Doch damit nicht genug: In Zukunft will Tesla die Produktionskosten weiter eindampfen. Ins Feld führt der E-Autobauer dafür unter anderem die Verwendung größerer Gussteile, strukturelle Batteriepacks und die neuen 4680-Akkuzellen.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
„Mit dieser Aussage hatte Tesla Beobachter:innen überrascht. War man doch in der Branche davon ausgegangen, dass vor allem wegen der Akkus der Bau von Elektroautos noch lange wenig profitabel sein dürfte.“
Das ist falsch und lässt sich einfach durch einen Blick in die SEC-konformen Quartals- und Jahresberichte der letzten Jahre prüfen. Tesla hat schon immer Geld mit den Fahrzeugen verdient (Stückkostenrechnung vs. Konzernbilanz). Viel interessanter ist dass die Marge je Fahrzeug in weniger als fünf Jahen verdoppelt wurde.