Im August 2018 ließ Tesla-Chef Elon Musk per Twitter wissen, er erwäge, den Elektroautobauer von der Börse zu nehmen, ihn also zurückzukaufen. Die Finanzierung dieser Transaktion sei gesichert. Das Ganze stellte sich später als zumindest irreführend heraus. Die US-Börsenaufsicht SEC ging daraufhin gegen Musk vor: Der Tesla-Chef musste seinen Posten als Chef des Verwaltungsrats abgeben und ein Bußgeld von 20 Millionen Dollar zahlen. Außerdem verpflichtete sich Tesla, dass Anwälte künftig die Twitter-Nachrichten Musks vorab prüfen. Jetzt gibt es wieder Ärger mit der SEC.
Tesla wegen Musk-Tweets im SEC-Visier
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die SEC Tesla Mitte November erneut vorgeladen. Dabei sei es wieder um Tweets von Elon Musk gegangen, wie etwa The Verge berichtet. Allerdings ist nicht ganz klar, ob die SEC noch einmal alte Nachrichten Musks oder den Umgang Teslas mit den Äußerungen des Chefs monierte oder ob es um einen neuen Tweet ging. Möglich ist beides.
Denn was nicht allen bekannt sein dürfte: Im vergangenen Jahr soll die SEC Tesla „wiederholt schriftlich abgemahnt“ haben, weil die Anwälte Musks Tweets nicht geprüft haben sollen. Im Visier hatten die Börsenwächter:innen dem Wall Street Journal zufolge dabei nicht zuletzt einen Tweet Musks, in dem er mitteilte, dass er den Kurs der Tesla-Aktie als zu hoch empfinde. Dieser und ein paar weitere seltsame Tweets sorgten dafür, dass der Tesla-Kurs an nur einem Handelstag um zehn Prozent abstürzte.
Eine jüngere Äußerung Musks via Twitter stünde darüber hinaus zeitlich eher in Zusammenhang mit der SEC-Vorladung: Zehn Tage zuvor hatte Musk die Twitter-Gemeinde darüber abstimmen lassen, ob er einen zehnprozentigen Anteil an Tesla verkaufen solle. Diese Nachricht dürfte hauptsächlich dafür verantwortlich gewesen sein, dass der Kurs der Tesla-Aktie in den folgenden beiden Tagen um 16 Prozent abgestürzt ist.
SEC-Vorladung: Genauer Grund unbekannt
Worum es in der SEC-Vorladung wirklich ging, ist weiter unklar. In der entsprechenden Pflichtmitteilung des E-Autokonzerns heißt es dazu lediglich, dass die SEC Informationen über die Governance-Prozesse rund um den SEC-Vergleich haben wollte. Entsprechende Nachfragen der US-Medien hat Tesla bisher nicht beantwortet. Wenig förderlich ist es da, dass der Konzern seine Presseabteilung eingestampft hat.
Elon Musk hat sich dazu nicht geäußert. Stattdessen veröffentlichte er am Montag ein Bild, das ihn und weitere Prominente wie Snoop Dogg zeigt, wie sie einen Shiba-Inu-Hund in die Luft halten. Offenbar nimmt Musk dabei Bezug auf einen heftigen Kurssprung der gleichnamigen Kryptowährung. Shiba Inu legte am Montag um 50 Prozent zu und ist aktuell wieder auf dem Weg zurück in die Top 10 der größten Kryptowährungen. Musks Äußerungen zu Kryptowährungen wie Bitcoin, Dogecoin oder Shiba Inu hatten dem Tesla-Chef zuletzt ebenfalls viel Kritik eingebracht.