Meta Verified: Reichweite gegen Geld und was das für Social Media bedeutet
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Das Problem mit Mark Zuckerbergs Meta Verified
Eine bahnbrechende Neuheit war es nicht, als Mark Zuckerberg vor wenigen Tagen Meta Verified vorgestellt hat, schließlich gibt es bereits das ähnliche Twitter Blue. Künftig gibt es also auch bei Metas Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram das blaue Verifizierungshäkchen nur noch gegen Geld. Und obwohl Twitter damit angefangen hat, schafft Meta damit ein Grundproblem in sozialen Medien, wie unsere Autorin Elisabeth Urban findet.
Denn neben dem blauen Häkchen sind auch weitere Goodies wie eine größere Reichweite und ein direkter Draht zum Support Teil des Abos. Wer zahlt, erreicht mit seinen Botschaften also potenziell mehr Menschen. Wer sich Meta Verified nicht leisten kann oder will, muss dagegen um Reichweite und Support kämpfen. Perfekte Voraussetzungen für eine Zweiklassengesellschaft also – und das auf Plattformen, auf denen Propaganda und Falschinformationen ohnehin schon ein Problem sind.
Fahrerlose Shuttles: Deutsche Bahn startet Pilotprojekt
Nach zwei Jahren Planung und Tests darf die Deutsche Bahn jetzt Fahrzeuge ohne Fahrer:innen auf die Menschheit loslassen. Zumindest in Darmstadt und Offenbach: Dort startet das Pilotprojekt der DB und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV. Als lokale Partner sind Heag Mobilo und der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mit an Bord. Das ist natürlich nicht buchstäblich zu verstehen, denn die E-Shuttles, die die öffentlichen Verkehrsmittel unterstützen sollen, fahren vollständig autonom.
Als „neues Kapitel im Nahverkehr“ bezeichnet die Deutsche Bahn das Projekt. Es soll gleich mehrere Probleme angehen: Dem öffentlichen Nahverkehr in Deutschland fehlt es an Busfahrer:innen – und auf dem Land ganz generell an wirtschaftlich lohnendem Serviceangebot. Ob fahrerlose Shuttles die Lösung sein können, wird sich nun im Rhein-Main-Gebiet zeigen.
ChatGPT bringt Amazon ins Schwitzen
ChatGPT versetzt ganze Branchen in Aufruhr. Jetzt zittert sogar Amazon. Der KI-Chatbot von OpenAI schreibt nämlich nicht nur Schulaufsätze und Online-Artikel, sondern auch ganze Bücher.
Das kann für Buchverlage zum Problem werden – für Amazon ist es schon eins. Denn via Kindle Direct Publishing können Autor:innen E-Books und Taschenbücher im Selbstverlag veröffentlichen. Kontrollinstanzen gibt es dabei kaum. Was soll angehende Schreiberlinge also daran hindern, die Bücher blitzschnell von ChatGPT erstellen zu lassen?
Offenbar nichts: Reuters zufolge hat Amazon bereits Mitte Februar rund 200 E-Books angeboten, bei denen die KI als Co-Autor oder alleiniger Verfasser genannt wurde. Wie groß mag also die Dunkelziffer der Bücher sein, bei denen ChatGPT Ghostwriter war? Ob Amazon dem entgegenwirken kann – oder will – bleibt abzuwarten.
Tesla streicht Batterieproduktion in Deutschland
Großreinfall statt Gigafactory? Als größte Batteriefabrik der Welt hatte Elon Musk den Tesla-Standort in Grünheide noch 2020 ausgerufen. Daraus wird wohl nichts: Wie Reuters vom brandenburgischen Wirtschaftsministerium erfahren hat, werden in Grünheide keine kompletten Batterien für Tesla hergestellt werden.
Stattdessen würden Batteriesysteme und Batterienzellenkomponenten dort produziert, wie es heißt. Weitere Produktionsschritte würden „in den USA priorisiert“. Der Grund: Die US-Regierung bietet Steueranreize für die heimische Batteriefertigung, Tesla will entsprechend Steuern sparen.
Welche Rolle soll der umstrittene Standort in Deutschland bei Tesla dann überhaupt noch spielen? Das scheint in der Schwebe. Erst im Januar hat unter anderem das Handelsblatt von „chaotischen Zuständen“ in Grünheide berichtet.
Marsrover ungeeignet, um Leben zu entdecken
„Is there life on Mars?“ Das wollte einst schon David Bowie wissen. Die Marsrover Perseverance und Curiosity werden die Antwort darauf wohl nicht liefern.
Die Instrumente der Rover wurden in der chilenischen Atacama-Wüste, die den Marskratern ähneln soll, getestet. In der kargen Wüste gibt es spärliche Hinweise auf mikrobielles Leben. Die Sensoren der Marsrover konnten diese jedoch nicht nachweisen.
Forschungsleiter Armando Azua-Bustos drückte es gegenüber der Website New Scientist so aus: Wenn Außerirdische in der Atacama-Wüste landen würden und die gleichen Instrumente wie der Marsrover zur Verfügung hätten, würden sie denken, die Erde sei unbewohnt. Proben vom Mars müssten also auf der Erde untersucht werden, um David Bowies einstige Frage endlich zu beantworten.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.