Microlino Lite: Diesen Kabinenroller darfst du ohne Autoführerschein fahren
Auf dem Pariser Autosalon hat das Schweizer Unternehmen Micro neue Leichtfahrzeuge vorgestellt. So durften französische Interessent:innen zum ersten Mal den Kabinenroller Microlino 2.0 und das Elektrodreirad Microletta bestaunen. Der Hersteller hatte jedoch auch zwei Weltpremieren im Gepäck: Den Microlino Lite wird man in Europa ohne Autoführerschein fahren dürfen. Der Microlino Spiagetta ähnelt ikonischen Strandfahrzeugen der Sechzigerjahre und kommt nur in einer limitierten Auflage heraus.
Microlino Lite ab Alter von 15 Jahren fahren
Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt der Microlino Lite. Die seriennahe Studie gleicht dem großen Bruder bis auf die Stoßfänger. Die sind beim Lite schwarz, ihm fehlen auch die LED-Leisten vorn und hinten. Um für Führerscheininhaber der Klasse AM (vor 2013 Klasse S) geeignet zu sein, hat Micro die Höchstgeschwindigkeit auf 45 Kilometer pro Stunde begrenzt. Diese Fahrerlaubnisklasse steht seit Juli 2021 auch 15-Jährigen offen.
Die Light-Variante des Microlino soll eine ähnliche Akkureichweite wie das große Vorbild haben, dabei aber einen niedrigeren Preis. 91 Kilometer weit soll das Autochen in der kleinsten Batteriekonfiguration kommen. Ab nächstem Jahr soll die L6e-Version des Microlino in Serie gehen.
Microlino Spiagetta: Das Sommermobil
Ebenfalls zum ersten Mal war ein Prototyp des Spiagetta zu sehen. Das Microlino-Cabrio besitzt ein weiß-blau gestreiftes Stoffdach und ist an den Seiten sowie am Heck offen. Micro spricht von einem Showcar, das an die legendären Strandmobile der Sechzigerjahre angelehnt ist.
Ein Holzboden, Nähte in Wellenform und das weiß-blaue Interieur sorgen für den entsprechenden Style. Die Designer hatten Saint-Tropez und Ibiza im Auge, als sie es gestalteten. Kommenden Sommer soll es vom Spiagetta eine Kleinserie geben.
Microlino 2.0: Was lange währt, wird endlich Serie
Die Neuauflage der legendären BMW Isetta hatte Micro bereits 2017 angekündigt, dann hatte es einige Verzögerungen und Probleme gegeben. Letztes Jahr zeigte das Familienunternehmen schließlich einen verbesserten Prototyp und begann im Mai die Serienproduktion.
In der Endfassung fährt das Leichtfahrzeug der Kategorie L7e maximal 90 Kilometer pro Stunde schnell und bis zu 230 Kilometer weit. Microlino erklärt, dass herkömmliche Autos im Schnitt 35 Kilometer weit fahren und 1,2 Personen transportieren.
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Knutschkugel braucht weniger Energie pro Kilometer
Der Hersteller betont, der Wagen besitze nur ein Drittel des Energieabdrucks eines herkömmlichen Autos und benötige nur ein Drittel des Parkplatzes. Die Tür öffnet nach vorn, sodass Senkrechtparker direkt auf dem Gehweg rauskommen. Merlin Outober, einer der Söhne des Microlino-Erfinders, erklärte: „Vereinfacht gesagt, benötigen wir viel weniger Batteriezellen pro Kilometer Reichweite als herkömmliche Elektroautos.“
Klein und doch sicher
Der Microlino besitzt eine selbsttragende Karosserie aus Stahl und Aluminium – als einziger seiner Klasse, sagt Familie Outober. Auch die Außenhaut bestehe aus diesen Materialien, während der Wettbewerb dort häufig nur Kunststoff einsetze. Micro liefert den Microlino 2.0 ab nächstem Jahr in Europa aus. Die „Pioneer Series“ für Early Adopter sei bereits bei den meisten Kund:innen angekommen. Der Preis für das reguläre Modell startet bei rund 15.000 Euro.
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