Musk, Gates und Co: Karrieretipps großer Tech-CEO machen dich fit für 2024
Die Welt blickt regelmäßig auf die Aussagen von Tech-Tycoons wie Microsoft-Mitgründer Bill Gates bis Apple-CEO Tim Cook und versucht, aus ihren Ratschlägen eigene Lehren für die Karriere zu ziehen. Und auch wenn es absurd ist, zu glauben, dass die bloße Nachahmung der Verhaltensweisen allein auch andere Menschen zu Tech-Milliardären macht, sind dennoch oft ein paar durchaus gute Tipps dabei.
In der Vergangenheit haben die Magnaten immer mal wieder einen Einblick in ihr Privat- und Arbeitsleben gegeben. So erst kürzlich Amazon-Gründer Jeff Bezos im Podcast mit Lex Fridman. Bezos hat dort erklärt, was er tut, damit Meetings gut werden.
Jeff Bezos: Nimm dich als Chef zurück
Ein Ratschlag, den Führungskräfte sich durchaus zu Herzen nehmen können, ist, dass der Amazon-Gründer nie zuerst das Wort ergreift. Wenn es zur Diskussion kommt, lässt er die rangniedrigsten Teilnehmenden zuerst reden. Dadurch verhindert er, dass sie ihre Meinung an der des Vorgesetzten festmachen beziehungsweise an diese anpassen. Bezos sind ungefilterte Meinungen sehr wichtig. „Wenn ich zuerst spreche, werden sich selbst sehr willensstarke, hochintelligente und urteilsfähige Teilnehmende der Sitzung fragen: Wenn Jeff das denkt, habe ich vielleicht nicht recht“, erklärt er im Podcast. „Wenn du die ranghöchste Person im Raum bist, sprichst du als Letzter.“
Die besten Ideen entstehen seiner Erfahrung nach nämlich hauptsächlich durch unterschiedliche Denkweisen. Da Menschen aber instinktiv anderen Menschen gefallen wollen, falle es ihnen womöglich schwer, ihre ungefilterte Meinung zu äußern – vor allem, wenn sie nicht mit der des Vorgesetzten übereinstimmt. Die Person solle jedoch alles sagen, was ihr in den Kopf kommt, so Jeff Bezos. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Amazon, aber auch in seinen anderen Firmen wie Blue Origin, sollten sich auf „die seltsamste Meeting-Kultur gefasst machen, die es je gab“, erklärt der Tech-Tycoon Jeff Bezos gegenüber Lex Friedmann.
Elon Musk: Kommuniziere klar und verständlich
Auch Elon Musk hat ein paar Erfahrungen gemacht, aus denen Ratschläge entstanden sind. Im Zuge der Produktionsschwierigkeiten bei Tesla schickte der Seriengründer und Tech-Milliardär im Frühjahr 2018 eine Rundmail an die Teammitglieder des E-Autobauers, in der er sich für effiziente Kommunikationsregeln aussprach. Er hob den Wert des direkten Informationsaustausches hervor und sprach sich gegen das blinde Folgen bürokratischer Befehlsketten aus. Mit am wichtigsten ist ihm jedoch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klare und nachvollziehbare Worte benutzen.
Insider-Sprech, so Elon Musk, habe schlichtweg keine Chance bei ihm. Manche Firmen würden durch Fachbegriffe am eigenen Mythos basteln und vermeintliche Außenseiterinnen und Außenseiter damit aus wichtigen Diskussionen raushalten. Für ihn sei das dämlich. „Wir wollen nicht, dass Leute ein Wörterbuch auswendig lernen müssen, um bei Tesla zurechtzukommen“, warnte der Chef bereits vor Jahren. Das bedeutet: „Keine Akronyme oder Unsinn-Wörter für Objekte, Software oder Abläufe bei Tesla.“ Eigentlich ist das Ganze laut Musk sehr simpel: „Generell gilt: Alles, was einer größeren Erklärung bedarf, behindert die Kommunikation.“
Mark Zuckerberg: Hör niemals auf, zu lernen
Mark Zuckerberg folgt in seinem Leben einer wichtigen Maxime: „Hör niemals auf, zu lernen!“, sagte er einmal in einem Interview mit Kara Swisher für den Podcast Recode Decode. Der Mann hat sich das Coden selbst beigebracht. Als Gründer von Facebook lernte er Unternehmertum parallel zur Uni. Aber auch Mandarin und Jiu-Jitsu hat sich der Facebook-CEO angeeignet. Letzteres sogar auf Meisterschaftsniveau. Dass all das nicht immer reibungslos verlief, lässt er durchblicken. „Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass man aus seinen Fehlern lernen und sich ständig weiterentwickeln muss.“ Zu scheitern, um daraus wieder neue Erfahrungen zu ziehen, sei unabdingbar.
Er plädiert dafür, sich eine Growth-Mindset anzueignen und sich von Rückschlägen nicht aufhalten zu lassen: „Ich bin hier, um aus den Fehlern und Erfahrungen, die ich gemacht habe, zu lernen und als Person und Führungskraft daran zu wachsen.“ Wichtig sei es deshalb, offen mit ihnen umzugehen und sie nicht zu verschleiern. Um diese Fehlerkultur auch in seinem Unternehmen vorzuleben, finden dort regelmäßig Fuck-up-Events statt, in denen Mitarbeitende von Facebook über eigene Fehler vor einem Publikum sprechen. Immer mit dem Ausblick auf geteilte Erfahrungen. Jede könnte Fehler machen, nur nicht unbedingt den gleichen zweimal, so Zuckerberg.
Tim Cook: Richte dir Zeit für dich ein
Apples CEO Tim Cook ist ein großer Fan eines frühen Tagesstarts. Cook teilt seit einigen Jahren seinen Tagesablauf mit der Öffentlichkeit. Er stehe noch vor Morgendämmerung auf, normalerweise um 3:45 Uhr, wie er Sarah Jackson von Business Insider berichtet. Um diese Zeit habe er die Freiheit, seine Zeit so zu verbringen, wie er es für richtig hält. „Ich kann den Morgen besser kontrollieren als den Abend und den ganzen restlichen Tag“, erklärt er. „Denn es passieren Dinge im Laufe des Tages, die einen aus der Bahn bringen.“ Um das zu verstehen, muss man kein Top-Manager sein, da können alle Berufstätigen mitreden.
Für Cook ist es wichtig, auch Zeit für sich zu haben. In der Regel verbringt er seinen Morgen damit, eine Stunde ins Fitnessstudio zu gehen. Das habe weniger mit Selbstoptimierung zu tun als mit einer gesunden Work-Life-Balance. Der Apple-Gründer folgt damit übrigens dem Vorbild seines Mentors Steve Jobs. Auch der war ein Frühaufsteher und hat seine Freizeit wiederum mit Meditation verbracht. Beide Apple-Bosse waren echte Workaholics. „Wenn man liebt, was man tut, sieht man es nicht als Arbeit an“, sagte Steve Jobs dem Time Magazine. Und dennoch haben sie verstanden, dass ein gesunder Körper und Geist die Basis für Leistung ist.
Bill Gates: Tue Dinge, die dir Spaß bereiten
Zu lieben, was man tut, ist auch eine Maxime, nach der Bill Gates lebt. In einer Rede vor Absolventinnen und Absolventen der Northern Arizona University hatte der Microsoft-Gründer einige Ratschläge für die jungen Erwachsenen parat. Dabei ließ er auch durchblicken, was er gerne gehört hätte, als er im gleichen Alter wie sie war. „Man ist kein Faulpelz, wenn man sich etwas Zeit lässt“, sagte er vor dem Publikum. „Wahrscheinlich fühlt ihr euch im Moment unter Druck gesetzt, die richtigen Entscheidungen für eure Karriere zu treffen“, sagte er. Auch wenn es sich so anfühle, als wären diese Entscheidungen von Dauer. „Sie sind es nicht“, so Gates.
„Was ihr morgen oder in den nächsten zehn Jahren macht, muss nicht das sein, was ihr für immer macht.“ Lebensumstände verändern sich, Perspektiven verändern sich. Einen Plan für die Karriere zu haben, kann Sicherheit suggerieren. Allerdings ist das nur eine scheinbare Sicherheit. Bill Gates empfiehlt, einfach die Dinge zu tun, die einem Spaß bereiten, und darin voll aufzugehen. Nur wer Spaß an dem hat, was sie oder er tut, wird überdurchschnittliche Leistung bringen können und so über sich hinauswachsen. Das wiederum sei die Grundvoraussetzung für Erfolg. Wenn du gut in etwas wirst, komme der nämlich von ganz alleine.
Tim Cook ist nicht apple Gründer.