Oneplus 10T im Hands-on: Neues Oberklasse-Smartphone mit 150 Watt Druckbetankung

Seit dem Oneplus 8T (Test) hat es kein Modell der T-Serie mehr gegeben. Laut CEO Pete Lau habe man sich entschieden, diese Modellreihe nur noch dann weiterzuführen, wenn es die technologischen Entwicklungen anböten. Beim 10T, das in China als Ace Pro vermarktet wird, soll dies nun wieder der Fall sein. Was macht das 10T aus und was fehlt?
Highlights des Oneplus 10T: Schneller Chip, 150 Watt Laden

Das Oneplus 10T. (Foto: t3n)
Als Highlight des neuen Oneplus-Topmodells gilt vor allem der Einsatz von Qualcomms schnellstem Prozessor, dem Snapdragon 8 Plus Gen 1, der von bis zu 16 Gigabyte DDR5-RAM unterstützt wird. Durch ein neuartiges Kühlsystem könne das Smartphone zudem für eine längere Zeit hohe Leistung liefern. Bis zu 35 Apps könnten theoretisch gleichzeitig im Hintergrund laufen, so Oneplus.
Ferner ist es das erste Oneplus-Smartphone für den globalen Markt, das turboschnelles Laden mit 150 Watt „Supervooc“ bietet. In China hatte Oneplus schon im Mai das 10R (Ace) mit dieser Ladeleistung vorgestellt. Dank der Technologie ist der 4.800 Milliamperestunden große Akku laut Hersteller binnen 19 Minuten von 1 auf 100 Prozent vollgeladen.

Das Oneplus 10T von der Seite. (Foto: t3n)
Um das Ladesystem des Oneplus 10T abzusichern, setzt der Hersteller eine Reihe von Technologien ein: Als Beispiele nennt Oneplus die „Battery Health Engine“, mit der die Lebensdauer des Akkus verlängert und seine Kapazität bewahrt werde – der Hersteller spricht von stattlichen 1.600 Ladezyklen. Zudem besteht der Akku aus zwei Zellen, die gleichzeitig mit Strom befüllt werden. Kabelloses Laden hat Oneplus indes nicht integriert.
Neu ist ferner die Antennenkonstruktion beim 10T. Das „360°-Antennensystem“ umfasst 15 Antennen, mit denen stets solider WLAN- und Mobilfunkempfang realisiert werden soll. Die Funktion „Smart Link“ arbeite zudem mit dem Antennensystem des 10T zusammen, „um Upload-Signale und -Geschwindigkeit zu verbessern“ – besonders „in Gebieten mit hoher Netzauslastung“, so Oneplus.
Oneplus 10T im Design des 10 Pro – ohne Alert-Slider

Das Oneplus 10T (oben) kommt ohne einen Alert-Slider aus. Das 10 Pro (unten) hat noch einen. (Foto: t3n)
Beim Design orientiert Oneplus sich beim 10T am Oneplus 10 Pro (Test) mit seinem markanten Kameraelement. Dabei wurde dieses ein wenig stärker abgerundet, wodurch wiederum eine gewisse Nähe zum Oppo Find X5 Pro (Test) – dem Topmodell der Konzernmutter – gesucht wird.
Ferner hat Oneplus beim 10T seinen traditionellen Alert-Slider, mit dem bequem der Lautlos-Modus aktiviert werden kann, gestrichen. Laut Hersteller bedeute dies nicht, dass er komplett für alle Geräte gestrichen werde. Stattdessen habe man beim neuen Modell den Platz für das Motherboard benötigt. Sicher lässt der Lautlos-Modus sich auch über die Software aktivieren, jedoch verliert das Gerät nun eines der typischen Merkmale von Oneplus-Smartphones.
Das 6,7-Zoll-Display des 10T ist im Unterschied zum 10 Pro plan gehalten, was wir durchaus begrüßen. Das AMOLED-Panel mit Full-HD-Plus-Auflösung unterstützt ferner 120 Hertz und kann auf bis zu 60 Hertz heruntergeregelt werden. Ferner bietet es HDR10-Plus-Support und eine 10-Bit-Farbwiedergabe.

Das Oneplus 10T neben dem Oneplus 10 Pro – beide Displays werden recht hell, wobei das 10 Pro heller strahlen kann. (Foto: t3n)
Bei der Helligkeit mit einem Peak von 950 Nits kommt es nicht ganz an das 10 Pro mit 1.300 Nits heran, dennoch lässt es sich auch bei Sonnenlicht ablesen, wie wir im Ersteindruck erfahren konnten. Auch das flache Display gefällt und mutet besser als das leicht zu den Seiten gebogene Panel des 10 Pro an.
Oneplus 10 Pro und Oneplus 10T – Spezifikationen im Vergleich
Modell | Oneplus 10T | Oneplus 10 Pro | Oneplus 9 |
---|---|---|---|
Display | 6,7 Zoll, 120 Hz AMOLED FHD+ mit 2.412 x 1.080 Pixel (394 ppi), 10 Bit, HDR10+, Corning Gorilla Glass 5 | 6,7 Zoll, 120 Hz AMOLED QHD+ mit 3.216 x 1.440 Pixel (525 ppi), 10 Bit | 6,55 Zoll, 120 Hertz AMOLED FHD+ mit 2.400x 1.080 Pixel (402 ppi) |
Betriebssystem | Android 12 mit OxygenOS 12.1 | Android 12 mit OxygenOS 12.1 | Android 12 mit OxygenOS 12 |
Prozessor | Snapdragon 8 Plus Gen 1 mit max. 3 GHz | Snapdragon 8 Gen 1 mit max. 3 GHz | Snapdragon 888 mit max. 2,84 GHz |
Arbeitspeicher | 8/16GB LPDDR5 | 8/12GB LPDDR5 | 8/12GB LPDDR5 |
Interner Speicher | 128/256GB UFS 3.1 (nicht erweiterbar) | 128/256GB UFS 3.1 (nicht erweiterbar) | 128/256GB UFS 3.1 (nicht erweiterbar) |
Akkukapazität | 4.800 mAh ((2x 2,400 mAh Zellen, fest verbaut) mit SuperVOOC 150 Watt | 5.000 mAh (fest verbaut) mit SuperVOOC 80 Watt und AirVOOC 50 Watt | 4.500 mAh (fest verbaut) mit Warp Charge 65T (10V/6.5A) und Warp Charge 15 Wireless |
Hauptkamera | Weitwinkel: 50 MP f/1.8, OIS, EIS (Sony IMX766): Ultraweitwinkel: 8 MP, 119.9°, f/2.2; Makro: 2 MP Monochrom: 2 MP | Weitwinkel: 48 MP f/1.8, OIS, EIS (Sony IMX789): Ultraweitwinkel: 50 MP, f/2.2, 150° (Samsung JN1); Telekamera: 8MP, 5P, f/2.4, OIS, 77-mm-Äquivalent (3.3x) | Weitwinkel: 48 MP f/1.8, OIS, EIS (Sony IMX689): |
Frontkamera | 16 MP, f/2.4-Blende | 32 MP, f/2.4-Blende (Sony IMX615 ) | 16 MP, f/2.4-Blende (Sony IMX471 ) |
Konnektivität | Wifi 6, Bluetooth 5.3, GPS, LTE, 5G, Dual SIM | Wifi 6, Bluetooth 5.2, GPS, LTE, 5G, Dual SIM | Wifi 6, Bluetooth 5.2, GPS, LTE, 5G, Dual SIM |
Sonstiges | Fingerabdrucksensor im Display, 2D-Gesichtserkennung, Dual-SIM, Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Technologie | Fingerabdrucksensor im Display, 2D-Gesichtserkennung, Dual-SIM, Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Technologie | Fingerabdrucksensor im Display, 2D-Gesichtserkennung, Dual-SIM (1 x 5G, 1x 4G), Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Technologie30W AirVOOC |
Abmessungen | 163 × 75,37 × 8,75 mm | 163 x 73,9 x 8,55 mm | 160 x 74,2 x 8,7 mm |
Gewicht | 203,5 Gramm | 205 Gramm | 192 Gramm |
Farben | Moonstone Black Jade Green | Volcanic Black, Emerald Forest | Winter Mist, Arctic Sky, Astral Black |
Preis (UVP) | ab 699 Euro | ab 899 | ab 699 Euro |
Oneplus 10T: Geringer Fokus auf die Kamera
Während Oneplus sich bei den Modellen 9 bis 10 Pro auf die Partnerschaft mit dem Kameraspezialisten Hasselblad fokussiert hatte, fehlt das entsprechende Logo beim 10T. Das ist zunächst nicht so schlimm, da der Fokus bislang in erster Linie auf Farbkalibrierung und Filtern basierte. Dennoch klingt das Gesamtpaket nicht sonderlich vielversprechend.

Das Oneplus 10T neben dem Oneplus 10 Pro. (Foto: t3n)
Denn neben einer 50-Megapixel-Weitwinkelkamera mit IMX 766-Sensor und OIS wie EIS, der unter anderem auch beim Nothing Phone 1 verbaut wird, nutzt Oneplus für die Ultraweitwinkelkamera einen Sensor mit acht Megapixeln, der in ersten Gehversuchen nicht sonderlich überzeugend war.

Das Kameraelement des Oneplus 10T verbindet sich mit dem Gehäuse organischer als beim 10 Pro. (Foto: t3n)
Über den dritten Sensor mit zwei Megapixeln im Bunde muss man eigentlich kein Wort verlieren. Denn dieser dient lediglich für Makroaufnahmen. Andere Hersteller nutzen hierfür die Ultraweitwinkelkamera mit entsprechenden Softwareanpassungen.
Software: OxygenOS 12.1 auf Android-12-Basis

Das Oneplus 10T kommt ab Werk mit OxygenOS 12.1. (Foto: t3n)
Auf der Softwareseite hat das 10T Android 12 mit Oneplus‘ eigener Nutzeroberfläche OxygenOS 12.1 vorinstalliert. Wie wir schon im Test des Oneplus 10 Pro und Oppo Find X5 Pro festgehalten hatten, unterscheidet sich OxygenOS nicht mehr sonderlich von Oppos ColorOS – letztlich besitzen beide die identische Codebasis.
Das Update auf OxygenOS 13, bei dem Oneplus-Chef Pete Lau im Frühjahr versprach, wieder ein Stück zurück zu den Wurzeln zu gehen, mutet weiterhin eher nach ColorOS an. Was Updates angeht, verspricht der Hersteller insgesamt drei große Android-Versionen und vier Jahre lang Sicherheitsupdates. Auf der Android-Seite sind damit neben dem Update auf Android 13 auch die Versionen 14 und 15 sicher.

Das Oneplus 10T in „Jade Green“. (Foto: t3n)
Das Oneplus 10T wird laut Hersteller ab dem 11. August in den Farben Grün (glossy) und Schwarz (mattiert) vorbestellbar sein und ab dem 25. August in den Handel starten. Das Modell mit acht Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher kostet 699 Euro, die Version mit 16 Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Flashspeicher schlägt mit 799 Euro zu Buche.
Angesichts dessen, dass das Topmodell des letzten Jahres, das Oneplus 9 Pro (Test), mit ausgewogener Kamera und IP68-Zertifizierung für weniger als 600 Euro feilgeboten wird, wäre dieses Modell für manche die bessere Wahl.
Auch mit dem Nothing Phone 1 des Oneplus-Mitgründers Carl Pei, das nur um die 460 Euro kostet, muss sich das Smartphone messen. Denn es hat den gleichen Hauptsensor, der für den Preis recht ordentliche Resultate liefert. Trotz Dual-Kamera verfügt es über einen Makromodus. Hinsichtlich der Leistung zieht es indes den Kürzeren gegen das 10T.