Als die Sonne am 27. Januar 2023 Erdenzeit auf dem Mars unterging, brachen sich ihre letzten Strahlen in einer ganz besonderen Wolke, die über dem Planeten schwebte. Wie die Nasa jetzt mitteilte, hat der Mars-Rover Curiosity genau diesen Moment auf 28 Einzelbildern festgehalten, die anschließend von den Forschenden zu einem Einzelfoto zusammengestellt wurden.

Zu erkennen ist darauf eine „federförmige“ Wolke, die sich durch das Licht der letzten Sonnenstrahlen vom Himmel abhebt. Wenn man genau hinsieht, fällt auf, dass die Wolke in mehreren Farben schimmert. Wissenschaftler:innen sprechen von einem irisierenden Effekt.

Den kennt man zum Beispiel von Seifenblasen, die ebenfalls je nach Perspektive der betrachtenden Person unterschiedliche Farbtöne annimmt.

Interessant ist dabei vor allem, dass das Dunstgebilde höchstwahrscheinlich nicht wie die meisten Exemplare auf dem roten Planeten aus gefrorenen Wasserpartikeln besteht, sondern aus Kohlenstoffdioxid-Eis, das auch unter dem Namen Trockeneis bekannt und um ein Vielfaches kälter ist.

Die Forschenden begründen ihre Vermutung damit, dass die schimmernde Wolke Berechnungen zufolge mehr als 60 Kilometer über der Oberfläche schwebt, was die Maximalhöhe der H2O-Wolken übersteigt.

Curiosity liefert derzeit immer wieder jede Menge erstaunliche Informationen von der Marsoberfläche. So bewegte sich das Fahrzeug erst kürzlich durch eine Salzregion, die etwas darüber verraten könnte, wie vor langer Zeit flüssiges Wasser vom Antlitz des Planeten verschwunden ist. Dabei stieß Curiosity auch auf einen metallischen Meteoriten und merkwürdige Steinformationen.

Die jetzt veröffentlichten Wolken-Aufnahmen sind Teil einer Forschungsaufgabe des Mars-Rovers, bei der die Wolken des roten Planeten untersucht werden. 2021 hatte man vor allem nachtleuchtende Exemplare in Schwarz-Weiß dokumentiert. Aktuell macht Curiosity laut Scitech Daily auch tagsüber Farbaufnahmen.

Dadurch wollen die Wissenschaftler:innen mehr über die Atmosphäre und das Wetter auf dem Mars herausfinden. So können die Wolkenpartikel und ihre Veränderungen zum Beispiel Aufschluss über Temperaturen und Winde geben. Die Wolkenstudie läuft noch bis Mitte März.