Eigentlich zählt der Videokonferenzanbieter Zoom wegen der weltweiten Ausgangsbeschränkungen und dem Boom von Meetings aus dem Homeoffice heraus zu den Gewinnern der Coronakrise. Kein Wunder, dass die Aktie von Zoom Video Communications, nicht zu verwechseln mit Zoom Technologies, seit Jahresbeginn ein Plus von 88 Prozent verzeichnen konnte. In den vergangenen Tagen hat die immer lauter werdende Kritik an den Sicherheits- und Datenschutzvorkehrungen des Unternehmens allerdings Auswirkungen auf die Börsenperformance.
Zoom-Aktie: Einbruch nach Höhenflug
Am Montag ging es für die Zoom-Aktie um über vier Prozent nach unten. Nachbörslich setzte sich der Abwärtstrend fort – und das Papier verlor weitere zwei Prozent. Vor rund zwei Wochen erreichte die Zoom-Aktie mit 160 US-Dollar ihr bisheriges Allzeithoch. Aktuell pendelt die Aktie bei rund 120 Dollar. Zu Jahresbeginn notierte das Papier aber noch bei knapp 70 Dollar.
Die teils massive Kritik an der Sicherheit des Videokonferenzdienstes hat mittlerweile dafür gesorgt, dass das Tool an einigen Schulen in den USA nicht mehr eingesetzt werden darf. So erklärte etwa die Schulbehörde von New York, dass Lehrer für den Online-Unterricht statt Zoom Microsoft Teams einsetzen sollten. Andere Schulbehörden des Landes eruieren derzeit Möglichkeiten, wie Zoom unbedenklich eingesetzt werden könnte, wie die Washington Post berichtet.
Zoom reagiert auf Kritik
Zoom selbst hatte vor wenigen Tagen auf die Kritik reagiert und angekündigt, das sogenannte Zoombombing – vor dem auch das FBI gewarnt hatte – künftig unterbinden zu wollen. Als Zoombombing wird das unerwünschte Einschalten von fremden Personen in andere Videokonferenzen bezeichnet. Das funktionierte bisher vergleichsweise einfach, weil die Meeting-IDs leicht zu erraten waren. Dem begegnet Zoom mit der standardmäßigen Einrichtung von Warteräumen sowie Passwörtern für Meetings.
Weitere Kritikpunkte wie die mangelhafte Verschlüsselung und der Umgang mit sensiblen Daten will Zoom in den kommenden Tagen und Wochen angehen. Statt neue Features zu veröffentlichen, will sich das Unternehmen nach eigenen Angaben jetzt zunächst stärker auf Privatsphäre und Sicherheit konzentrieren.
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