Datenschutz wird für Browser-Entwickler immer wichtiger. Die Werbebranche reagiert darauf, indem sie zunehmend versucht, Einfluss auf entsprechende Standardvorhaben zu nehmen.
Wer setzt und entwickelt eigentlich die Standards für das World Wide Web? Ein globale Infrastruktur, die von Menschen auf aller Welt mit unterschiedlichsten Sprachen, Kentnisständen und Herangehensweisen genutzt wird, benötigt einheitliche Regelungen und Formate, um funktional zu bleiben. Genau mit dieser Aufgabe beschäftigt sich das World Wide Web Consortium (W3C). Dabei handelt es sich um eine internationale Organisation, bei der sowohl Mitglieder als auch eingeladene Experten, Vollzeit-Arbeitskräfte und die Öffentlichkeit gemeinsam an den sogenannten Web-Standards arbeiten. Geleitet wird die Organisation von niemand geringerem als Tim Berners-Lee, seines Zeichens Erfinder des Internets, und Jeffrey Jaffe, dem CEO des W3C.
Entstehung und Geschichte des W3C
Gegründet wurde das W3C im Jahr 1994 am MIT in Cambridge. Tim Berners-Lee verfolgte damals das Ziel, Spezifikationen und Richtlinien für das noch junge World Wide Web zu vereinheitlichen. So sollten beispielsweise einheitliche Standards für die Verwendung von HTML gesetzt werden. Berners-Lees Vision war die eines globalen Internets, das für alle gleichermaßen zugänglich sein sollte. Unterschiedliche Sprachen, Standards und Spezifikationen, die nicht miteinander kompatibel sind, hätten diese Vision schnell in weite Ferne rücken lassen können.
Das W3C greift bei seiner Arbeit auf eine außergewöhnliche Struktur zurück: Über 70 Personen sind fest beim Konsortium angestellt. Hinzu kommen zahlreiche Experten, die das W3C in ihrem Fachbereich unterstützen. Finanzierungshilfe bekommt das Konsortium von seinen Mitgliedern, die einen Vertrag über mindestens drei Jahre abschließen und einen Mitgliedsbeitrag entrichten müssen. Dafür können sie an der Entwicklung neuer Web-Standards mitwirken. Ausschließlich Unternehmen und Organisationen können Mitglied sein, Einzelpersonen ist das nicht möglich. Neben einigen globalen Konzernen unterstützt beispielsweise auch die Europäische Kommission im Namen der EUdas W3C.
Von HTML bis CSS: Empfehlungen des W3C
Konsortium keine offiziell zwischenstaatliche Organisation ist. Das hat die Wirkungsweise der Empfehlungen in der Vergangenheit aber kaum beeinträchtigt. Unter anderem erhalten die folgenden Technologien ihre Standardisierung durch das World Wide Web Consortium:
Wer seinen Browser öffnet und eine Domain aufruft, profitiert also in vielen Fällen ohne es überhaupt zu merken von dieser Grundlagenarbeit. An HTML und der neuesten Version HTML5 arbeitet neben dem W3C auch die Web Hypertext Application Technology Working Group (WHATWG).
Auf dieser Seite findet ihr die neusten Infos und Berichte, rund um aktuelle Web-Standards, Spezifikationen und die Arbeit des W3C.
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