Als US-Präsident Dwight D. Eisenhower im Juli 1955 bekannt gab, dass die USA den ersten Satelliten ins Weltall befördern wollen, setzte er damit den Wettlauf ins All mit der Sowjetunion in Gang. Es war ein Wettbewerb der Systeme; ein Propagandakampf, der zeigen sollte, welche Seite besser dazu geeignet war, die Menschheit in die Zukunft zu führen. Die Sowjetunion übernahm früh die Führung. Sie schickte den ersten Satelliten, das erste Lebewesen, den ersten Menschen ins All. Die USA reagierten mit einem für die damalige Zeit massiven Budget und konnten die PR-Schlacht am Ende mit der ersten bemannten Mondlandung für sich entscheiden.
Dem Space Race 2.0, ausgefochten zwischen Milliardären und ihren Raumfahrtunternehmen, fehlt es derweil an Dramatik. Es ist letztlich völlig egal, dass Richard Branson vor Jeff Bezos im All war. Zumal es auch keine Pionierleistung ist, denn der erste schwerreiche Weltraumtourist ist schon vor 20 Jahren an Bord einer russischen Rakete ins All aufgebrochen. Spannend wird das Rennen eigentlich erst dann, wenn es darum gehen wird, welches Raumfahrtunternehmen den Flug ins All zu Preisen anbieten kann, die sich ein durchschnittlicher Erdenbewohner auch leisten kann. Denn das wäre wirklich eine Pionierleistung!
1. Jeff Bezos’ umstrittener Weltraumabstecher
Das Netz reagierte auf Jeff Bezos’ Flug ins All unter anderem mit Witzchen über das phallische Aussehen seiner Rakete – aber auch mit Kritik an den Arbeitsbedingungen bei dem von ihm gegründeten Versandhändler Amazon. Auch innerhalb der t3n-Redaktion fielen die Reaktionen auf den Flug unterschiedlich aus. Unser Kollege Gregor Wolckenhaar erklärt in einem Kommentar, warum er den Flug des Milliardärs zynisch findet und warum sich Bezos seiner Meinung nach nicht als Vorbild eignet. t3n-Kollege Tobias Weidemann widerspricht. Wofür Bezos sein Geld ausgibt, gehe uns letztlich nichts an. Wenn wir etwas ändern wollen, dann sollten wir uns lieber für die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen stark machen.
2. Katastrophenwarnung in Deutschland: Warum Cell Broadcast der bessere Weg wäre
Schon der gescheiterte bundesweite Warntag 2020 hatte massive Lücken bei der digitalen Katastrophenwarnung offengelegt. Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen muss sich die Politik die Frage gefallen lassen, warum Deutschland auf eine Reihe von Smartphone-Apps setzt, während in vielen Ländern der Erde erfolgreich Cell Broadcast für Warnungen genutzt wird. Cell Broadcast funktioniert ganz ohne App, wird standardmäßig von so ziemlich allen Mobiltelefonen unterstützt und ist auch von einer möglichen Überlastung der Mobilfunknetze nicht betroffen.
3. Ebay: Warum die Handelsplattform sich nicht hinter Amazon verstecken muss
Von dem Stellenwert, den Ebay noch in de 00er-Jahren genossen hat, ist heute nicht mehr viel übrig. Auf t3n.de erklärt Tobias Weidemann, warum das aber nicht unbedingt schlimm ist. Ebay mag weniger Strahlkraft haben als andere, die Plattform ist mit 20 Millionen Kunden in Deutschland aber nach wie vor eine solide Nummer zwei hinter Amazon.
4. Halbleiterbranche und Autoindustrie kommen sich näher
Auch unsere Autos enthalten immer mehr Mikrochips. Damit ist die Branche auch von der aktuellen Halbleiterknappheit betroffen und musste in der Vergangenheit auch schon die Fließbänder anhalten, weil es an Chips gefehlt hat. Die Autoindustrie reagiert darauf und umgeht teilweise die bisherigen Lieferanten. Renault beispielsweise lässt sich die benötigten Chips zukünftig direkt vom Halbleiterunternehmen ST Microelectronics fertigen. Auch die Zulieferer haben die Zeichen der Zeit erkannt. Bosch hat beispielsweise erst im Juni eine neue Chipfabrik in Dresden eröffnet. Dabei hat sich das Unternehmen nicht lumpen lassen: Mit Kosten von rund einer Milliarde Euro war es die bislang größte Einzelinvestition in der 130-jährigen Firmengeschichte.
5. Praxistipp der Woche: Zu Hause ist das neue Silicon Valley
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass gute Arbeit nicht notwendigerweise im Büro entstehen muss. Das neue Silicon Valley ist überall da, wo kluge Köpfe sitzen. Damit die Arbeit ohne strikte Anwesenheitspflicht funktioniert, bedarf es aber Regeln – und vor allem viel Vertrauen. Was Firmen dabei beachten müssen, erklärt euch Isabell Prophet in ihrem Ratgeber auf t3n.de.
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Sie halten das Vordringen des Menschen ins All für eine PR-Schlacht? Ich empfinde aufrichtiges Mitleid.