Android 14: Google will die Installation veralteter Apps per Sideloading wohl blockieren
Google will sein mobiles Betriebssystem sicherer machen. Dieses Ziel verfolgt der Konzern schon seit Jahren, weshalb von Version zu Version immer wieder neue Sicherheits- und Datenschutz-Features Einzug halten. Mit Android 14 arbeitet der Konzern Berichten zufolge an einer weiteren Änderung, die Nutzer:innen daran hindern soll, veraltete Apps auf ihren Geräten zu installieren.
Android 14 soll veralteten Apps den Garaus machen
Schon jetzt fordert Google Mindestanforderungen auf Schnittstellen-Ebene (API) für Apps im Play-Store und hindert damit Entwickler:innen daran, Apps zu veröffentlichen, die auf ältere Android-Versionen abzielen. Problem: Diese Vorgabe hält Nutzer:innen nicht davon ab, veraltete Apps per Sideloading zu installieren. Das wird sich mit Android 14 wohl ändern.
Wie das Blog 9to5Google im AOSP-Gerrit entdeckt hat, wird Google die API-Anforderungen mit Android 14 verschärfen und die Installation veralteter Apps vollständig blockieren. Durch diese Änderung soll es Nutzer:innen unmöglich gemacht werden, bestimmte APK-Dateien per Sideloading zu laden, und App-Stores daran hindern, diese Apps zu installieren.
Diese Restriktionen sollen stufenweise in Kraft treten: Zunächst werden auf Android-14-Geräten nur Apps blockiert, die auf besonders alte Android-Versionen abzielen, heißt es. Später soll der Schwellenwert auf Android 6.0 (Marshmallow) angehoben werden.
Laut 9to5 Google verfügt Google über einen Mechanismus, der eine stufenweise Anhebung ermöglicht. Nichtsdestotrotz könnte Google es wahrscheinlich jedem Gerätehersteller überlassen, den Schwellenwert für veraltete Apps festzulegen oder ob er ihn überhaupt zu aktivieren, heißt es.
Android 14: Sideloading-Sperre für ältere Apps soll vor Malware schützen
Auch wenn diese App-Sperre für veraltete Versionen womöglich nicht allen schmecken dürfte, ist es eine sinnvolle Entscheidung. Denn mit diesem Schritt soll die Verbreitung von Malware eingedämmt werden, da „Malware auf ältere SDK-Versionen abzielen kann, um die Durchsetzung des neuen API-Verhaltens zu vermeiden“, so der verantwortliche Entwickler im AOSP-Gerrit.
Technisch versiertere Nutzer:innen werden offenbar bei Bedarf weiterhin die Möglichkeit haben, veraltete Apps auf ihren Geräten zu installieren. Die Installation erfolge dann jedoch über eine Befehlsshell mit einem neuen Flag.
Indem Google den Prozess komplizierter gestaltet, sei die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Nutzer:innen unbeabsichtigt (oder nicht) eine mit Malware verseuchte App auf ihren Geräten per Sideload installieren.
Android 14: Erste Developer-Preview wahrscheinlich im Februar 2023
Die erste Entwicklervorschau (Developer-Preview, kurz DP) von Android 14 wird voraussichtlich im Laufe des Februars veröffentlicht. Die DP1 von Android 13 erschien am 10. Februar 2022, es ist daher davon auszugehen, dass Google seine Roadmap für die neue OS-Version ähnlich gestaltet.
Eines der bereits angekündigten Android-14-Features wird die native Unterstützung für Satellitenkommunikation sein. Das hat Android-Chef Hiroshi Lockheimer schon im September 2022 bestätigt. Chipentwickler Qualcomm hat Anfang Januar mit „Snapdragon-Satellite“ ein entsprechende Funktion für Topmodelle mit Snapdragon-Chip angekündigt. Die Satellitenkommunikation, die in Kooperation mit Iridium realisiert wird, habe mehr zu bieten als Apples Notrufsystem, so das Unternehmen.
Einen offiziellen Süßigkeitennamen hat Android 14 auch schon: Auf Android 13 Tiramisu folgt Android 14 Upside-Down-Cake.