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iPad Pro mit M4 im Test: Apples dünnstes Tablet behält seine größte Schwäche

Mit dem neuen iPad Pro macht Apple sein Top-Tablet in einigen Punkten besser als das Macbook. Im Test zeigte das Gerät kaum Schwächen. Perfekt ist es allerdings nicht.

9 Min.
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Apple iPad Pro 11 mit M4 und OLED im Test. (Foto: t3n)

Ganze anderthalb Jahre hat Apple sich für die Einführung einer neuer Version des iPad Pro Zeit gelassen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, hat der Hersteller sein Top-Tablet an vielen Ecken verbessert und es mehr denn je zu dem gemacht, was Apples Steve Jobs sich am Anfang für das iPad vorgestellt hatte: Er wollte „ein Stück Glas, auf dem er auf der Toilette seine E-Mails lesen konnte“, erinnert sich der ehemalige Apple-Manager Imran Chaudhri.

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Als Gerät nur „für die Toilette“ wäre das iPad Pro aber ein regelrechter „Overkill“, aber Hardwarechef John Ternus wiederholte die Vision des Apple-Mitgründers im Zuge der Ankündigung der neuen Tablets – zumindest dahingehend, dass es das iPad sei, von dem Apple immer träumte, es herstellen zu können. Im Test konnten wir Ternus‘ Aussage durchaus nachvollziehen.

iPad Pro (2024): Viel dünner geht nicht mehr

Apples neues iPad Pro mit OLED-Display. (Foto: t3n)

Was die Hardware betrifft, hat Apple beim iPad Pro in der Tat noch eine Schippe draufgelegt: Das uns vorliegende iPad Pro 11 ist mit einer Gehäusedicke von nur noch 5,3 Millimetern schmaler als der Vorgänger, der noch 5,9 Millimeter dick war.

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Das neue iPad Pro 11 von der Seite. Selbst der Apple Pencil ist dicker. (Foto: t3n)

Das Gerät ist nun so dünn, dass es ziemlich komisch aussieht, wenn der relativ dicke Apple Pencil zum Aufladen am Gerät haftet. Laut Apple ist das iPad Pro dennoch genauso stabil wie sein Vorgänger, was durch eine veränderte innere Struktur erreicht wurde.

Das iPad Pro 11 (2024) in Space Black von hinten. (Foto: t3n)

Zudem ist das iPad Pro 2024 nicht nur dünner als der Apple Pencil, sondern liegt auch deutlich leichter in der Hand als sein Vorgänger. Statt 470 Gramm wiegt es nur noch 446 Gramm. Beim 13-Zoll-Modell beträgt der Unterschied rund 100 Gramm: 580 statt 680 Gramm.

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Angesichts der Bautiefe und des deutlich reduzierten Gewichts ist es kaum vorstellbar, wie Apple das iPad Pro noch weiter auf ein „Stück Glas“ reduzieren könnte. Die neuen Modelle kommen dem schon sehr nahe.

iPad-Pro-Display: 2 OLED-Panel in einem

Apropos Glas: Bei den Displays der neuen iPad Pros, die der Hersteller Ultra Retina XDR nennt, hat sich Apple statt der bisherigen Lösung mit Mini-LED für das 12,9-Zoll-Modell und IPS-Technologie für das Elf-Zoll-Modell für eine einheitliche Bildschirmtechnologie mit OLED entschieden. Allerdings setzt Apple nicht auf ein „einfaches“ OLED-Display, sondern auf ein sogenanntes Tandem- oder Stacked-OLED.

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Das Display des iPad Pro 11 (2024) ist ausgezeichnet und hell. (Foto: t3n)

Dabei werden zwei OLED-Panels übereinander angeordnet, was die Lichtausbeute verbessern und das Display bis zu doppelt so hell leuchten lassen soll wie ein einfaches OLED-Panel. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Anordnung bei geringerer Helligkeit weniger Energie verbraucht.

Die Tandem-OLED-Displays sind allerdings keine Erfindung von Apple, sondern ein kommender Industriestandard, an dem seit Jahren gearbeitet wird. Der erste Hersteller, der ein solches Display verbaut hat, war Honor in seinem Smartphone-Topmodell Magic 6 RSR, das hierzulande für sportliche 1.900 Euro verkauft wird. Immerhin: Apple ist der erste Hersteller, der sie in einem Tablet anbietet.

Dank der OLED-Technologie bietet das iPad Pro eine hervorragende Farbwiedergabe mit knackigen Farbtönen. Schwarz ist, wie bei OLED-Displays üblich, absolut schwarz. Auch der Betrachtungswinkel überzeugt: Selbst wenn man schräg von der Seite auf das Display blickt, sind die Inhalte noch gut lesbar.

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Außerdem ist das iPad Pro jetzt HDR-fähig und zeigt Videos und Fotos mit hohem Kontrast. Außerdem unterstützt es Dolby Vision, HLG und HDR10. Und wie Apple verspricht, ist es auch hell: Die maximale Helligkeit gibt Apple mit 1.000 Nits sowohl für SDR- als auch für HDR-Inhalte an. Bei HDR-Inhalten kann das Display (punktuell) mit bis zu 1.600 Nits strahlen. Das ist für ein Tablet sehr gut.

Wie seine Vorgänger unterstützt das iPad Pro eine dynamische Bildwiederholrate – Apple nennt sie Promotion – von bis zu 120 Hertz.

M4: Performance-Overkill

In Sachen Performance war schon das iPad Pro vom Oktober 2022 mit M2-Chip für die meisten Nutzer:innen ein ziemlicher Overkill. Doch mit dem M4 setzt Apple noch einen drauf und überspringt mit dem neuen Tablet zudem den erst vor einem Dreivierteljahr eingeführten M3-Chip.

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Die Entscheidung dürfte zwei Gründe haben: Zum einen setzt der Auftragsfertiger beim M4 auf eine verbesserte Technologie, die Produktionsverluste reduziert und die Chips günstiger macht. Zum anderen sind Vorteile des neuen Verfahrens eine höhere Energieeffizienz und mehr Rechenleistung.

Das iPad Pro 11 mit M4 fliegt nur so durch Geekbench 6. (Screenshot: t3n)

Das Plus an reiner CPU- und GPU-Rechenleistung ist zwar nett, viel wichtiger dürfte aber die massiv gesteigerte Rechenleistung für KI-Aufgaben sein. Denn die neue Neural Engine des M4-Chips ist in der Lage, 38 Teraops (Int8) lokal zu berechnen. Das ist mehr als das Doppelte des Vorgängers, der es „nur“ auf 18 Teraops (Int16) brachte. Das ist insbesondere für den bevorstehenden KI-Push von Apple von entscheidender Bedeutung.

Die Nutzer:innen haben von diesen Vorteilen jetzt aber kaum etwas. Das iPad Pro ist mit dem M4-Chip für die nahe Zukunft gerüstet. Auf der WWDC 2024, die Anfang Juni stattfindet, wird der M4-Chip neben den KI-Funktionen sicherlich eine Rolle spielen.

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Die Geekbench-GPU-Werte des iPad Pro 11 mit M4. (Screenshot: t3n)

Unterschiede gibt es übrigens zwischen den Modellen mit 256 beziehungsweise 512 Gigabyte und einem beziehungsweise zwei Terabyte Speicher: Die iPad Pros mit den kleineren Speicheroptionen werden von acht Gigabyte RAM unterstützt, während die größeren 16 Gigabyte RAM spendiert bekommen haben.

Interessant für Gamer:innen: Wie schon das M3 unterstützt auch das M4 hardwarebasiertes Raytracing, von dem Spiele profitieren. So liefern angepasste Spiele auf dem M4 detailliertere Lichteffekte. Laut Apple wird Raytracing bereits vom Action-Rollenspiel Diablo Immortal, dem Remake von Resident Evil 4, unterstützt. Auch das im Juni erscheinende Assassin’s Creed Mirage soll Raytracing bieten.

Dünneres Gehäuse, größerer Akku

Überraschenderweise hat Apple den Akku des dünneren iPads im Vergleich zum Vorgänger etwas vergrößert: Statt 28,65 Wattstunden fasst das neue Modell 31,29 Wattstunden. Das ist zwar kein Riesensprung, aber doch erwähnenswert.

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Bei der Akkulaufzeit hat sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings nichts geändert: Es sollen weiterhin bis zu „10 Stunden Surfen im Internet mit WLAN oder Videowiedergabe“ möglich sein. Das erscheint uns durchaus realistisch. Bei voller Helligkeit und intensiver Nutzung sinkt die Laufzeit wie bei allen akkubetriebenen Geräten deutlich.

Weniger Kameras, nur noch optionale E-Sim

Kein großer Verlust: Bei der Kamera des iPad Pro (2024) hat Apple die Ultraweitwinkel gestrichen. (Foto: t3n)

Während Apple sein iPad Pro in Sachen Ausstattung deutlich aufgewertet hat, gibt es dennoch einige Abstriche: Zum einen hat der Hersteller die rückseitige Ultraweitwinkelkamera gestrichen, sodass nur noch eine Zwölf-Megapixel-Weitwinkelkamera übrig bleibt. Aber mal ehrlich: Wer fotografiert schon mit dem iPad?

Geblieben ist allerdings der sogenannte Truetone-Blitz, der nun adaptiv arbeitet. Diese Funktion soll laut Apple helfen, Dokumente mit dem iPad einzuscannen und dabei den Schattenwurf zu reduzieren. Das funktioniert durchaus zuverlässig.

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Zum anderen hat Apple bei den Modellen mit 5G gespart: Der Sim-Karteneinschub ist verschwunden, sodass das iPad nur noch E-Sims akzeptiert. Diesen Schritt hat Apple in den USA bereits bei seinen iPhones vollzogen und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er auch in Europa zum Standard wird.

Das iPad Pro 11 (2024) mit neuem Magic Keyboard. (Foto: t3n)

Wer übrigens sein M2-iPad-Pro gegen das M4-Modell eintauscht und hofft, sein altes Magic Keyboard weiter verwenden zu können, wird enttäuscht: Es ist nicht kompatibel. Es versteht sich nur mit dem neuen iPad Air.

Webcam endlich an der „richtigen Stelle“

Erfreulich ist, dass die Webcam nun wie beim iPad 10 (Test) an der langen Gehäuseseite angebracht ist, was einen besseren Winkel für Videokonferenzen ermöglicht. Auch die nach wie vor zuverlässig funktionierenden Face-ID-Sensoren für die Gesichtserkennung sind nun dorthin gewandert.

Die Kamera unterstützt weiterhin auch immer noch den so genannten Verfolgungsmodus, der dafür sorgt, dass man im Zentrum des Bildes bleibt, wenn man sich ein wenig nach links oder rechts bewegt.

Magic Keyboard und neuer Apple Pencil mit mehr Tricks

Das neue Magic Keyboard für das iPad Pro ist besser geworden, aber noch nicht auf Macbook-Niveau. (Foto: t3n)

Apropos Magic Keyboard für das iPad Pro: Dieses hat Apple mit einer Handballenauflage aus Aluminium und einer Funktionstastenreihe inklusive ESC-Taste aufgewertet. Damit erinnert die Kombi mehr denn je an ein Macbook. Allerdings sind die Tasten zumindest beim Elf-Zoll-Modell aufgrund der geringeren Größe etwas gequetscht, sodass schnelleres Schreiben gewöhnungsbedürftig ist.

Der Apple Pencil Pro unterscheidet sich vom Pencil 2 lediglich am Schriftzug. (Foto:t3n)

Auch der bisherige Apple Pencil der zweiten Generation ist nicht mit den neuen iPads kompatibel: Nur das neue Modell mit erweiterten Funktionen kann mit der aktuellen iPad-Pro-Generation verwendet werden.

Für Nutzer:innen mit kreativen Ambitionen ist der neue Apple Pencil aber eine Bereicherung, denn durch neue Sensoren bietet der Stylus einige neue Funktionen: Drückt man den Stift zusammen, öffnet sich je nach Anwendung ein neues Menü mit zusätzlichen Funktionen. So kann man zum Beispiel eine andere Farbe oder einen anderen Pinsel wählen.

Außerdem hat Apple einen Neigungssensor in den Stift integriert, sodass der Pencil unter anderem als Kalligrafiestift oder für andere kreative Anwendungen auf dem iPad genutzt werden kann. Interessant ist auch der neue Vibrationsmotor für haptisches Feedback.

iPadOS bremst Apples iPad-Pro-Hardware aus

Das neue iPad Pro von Apple leistet sich auf der Habenseite kaum Schwächen. Es ist in Sachen Ausstattung derzeit besser aufgestellt als die Macbooks und könnte ein echtes Multitasking-Powerhouse werden. Doch das Betriebssystem iPadOS ist wie schon seit Jahren der vielleicht sogar gewollte Schwachpunkt.

Denn auch wenn Apple seinen iPads mit iPadOS 2019 ein eigenes Betriebssystem verpasst hat, bleibt es in vielerlei Hinsicht ein iOS für größere Bildschirme. Zwar hat Apple sein iPadOS Stück für Stück an macOS angenähert und mit dem Stage-Manager den Versuch eines besseren Multitaskings integriert, das auch in macOS zu finden ist. Doch wer diese Funktion ausprobiert hat, hat sie nicht selten schnell wieder abgeschaltet.

So fehlt Apples iPadOS die große Freiheit und Flexibilität eines Desktop-Betriebssystems mit beliebig vielen offenen Programmen und Fenstern, obwohl dies von der Hardware her längst möglich wäre.

Fazit: Apples bestes Tablet, aber mit hausgemachter Schwäche

Mit dem 2024er iPad Pro hat Apple einen neuen Tablet-König, der dank ausgezeichnetem Display, ultraschnellem Prozessor und hauchdünnem Gehäuse noch besser ist als der Vorgänger von 2022. Damit legt der Hersteller die Messlatte im Tablet-Bereich noch eine Stufe höher und hebt sich weiter von der Konkurrenz ab.

Seit Jahren ist Apple Marktführer im Tablet-Sektor und das hat einen Grund, der nicht nur in der sehr guten Hardware begründet liegt. Denn mit iPadOS bietet Apple ein im Grunde gutes Betriebssystem für Geräte mit großem Display an. Doch wenn Apple regelmäßig Macbook-Vergleiche heranzieht, würden wir uns noch mehr über eine weitere Annäherung ans Macbook freuen. Dabei genügt es nicht, ein Magic Keyboard mit größerem Trackpad und Alu-Handballenauflage anzubieten, sondern auch sein iPadOS entsprechend aufzuschrauben, damit es sich „macbookiger“ bedienen lässt.

Wer das iPad nicht wie einen Mac nutzen will, sondern es für das Schreiben von Mails, dem Surfen im Web, zum Filmeschauen, für kreative Dinge wie Zeichnen und Skizzieren verwendet oder sich an die im Vergleich zum macOS eher umständliche Bedienung mehrerer Apps parallel gewöhnt hat, bekommt das beste Tablet, das es derzeit auf dem Markt gibt.

Die neuen Top-Tablets haben aber auch vertraut hohe Pro-Preise: Das elfzollige iPad Pro wird ab 1.200 Euro und das 13-Zoll-Modell ab 1.550 Euro mit einem Basisspeicher von jeweils 256 Gigabyte verkauft. Für das Magic Keyboard fallen bei Bedarf zusätzlich noch einmal 350 respektive 400 Euro an, womit man locker die Preise des Macbook Air mit M3 übertrifft.

Wer nicht so viel für ein Tablet ausgeben will und weder die hohe Rechenpower benötigt noch ein ultradünnes Gehäuse, der sollte sich das iPad Air ansehen, das den Prozessor des 2022er iPad Pro geerbt hat und ab knapp 700 Euro für das Elf-Zoll-Modell weit weniger schwer auf dem Portemonnaie liegt. Zudem bietet Apple das Air nun auch als 13-Zoll-Option an, die mit 950 Euro zu Buche schlägt – 500 Euro weniger als das große Pro.

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Kommentare (1)

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Originale Ole

Es hat vor allem einen riesen Nachteil, den total überzogenen Preis. Auch die Aufpreise für mehr Speicher, oder 5G, besonders wenn man weiß was solche Chips kosten und man sich ausrechnet was Apple dafür zahlt. Oder der Preis für den Stift. Bei Samsung liegt der Stift einfach dabei. Und dann dieses dämliche 4:3 Display. Iphones fotografieren in 16:9, filmen in 16:9, jeder Film ist 16:9. Alle Laptops von Apple sind 16:9, also wer zur Hölle hat bitte gesagt komm alle Geräte sind 16:9, wir sind Apple also machen wir was ganz dummes und machen das Pad in 4:3

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