- Was wissen wir über Satoshi Nakamoto?
- Wie viel Bitcoin hat Satoshi Nakamoto?
- Wer könnte Satoshi Nakamoto sein?
- Dorian Nakamoto
- Hal Finney
- Nick Szabo
- Craig Steven Wright
- Len Sassaman
- Elon Musk
- Steve Jobs
- Was bedeutet Satoshi Nakamoto?
- Wie viel Bitcoin ist ein Satoshi?
- Wie viele Bitcoin gibt es noch?
- Wann gibt es keine Bitcoin mehr?
- Paypal-Gründer will Nakamoto am Strand getroffen haben
- Coinbase sieht Risiko in Satoshi Nakamotos Anonymität
Satoshi Nakamoto ist das Pseudonym des Erfinders der digitalen Währung Bitcoin. Nakamoto soll die weltweit führende Kryptowährung von 2008 bis 2011 entwickelnd begleitet und sich dann aus dem Projekt zurückgezogen haben. Ob sich hinter dem Pseudonym eine Person, eine Entwicklergruppe oder sogar eine künstliche Intelligenz versteckt, ist bis heute das größte Mysterium der Krypto-Welt. Die wahre Identität des Satoshi Nakamoto kennt wohl nur Nakamoto selbst.
Was wissen wir über Satoshi Nakamoto?
Halloween 2008 trat der Erfinder des Bitcoin erstmals in das Licht der digitalen Öffentlichkeit. Eine Person, die sich Satoshi Nakamoto nannte, hatte ein Papier mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ veröffentlicht. Das sogenannte Bitcoin-Whitepaper. Darin beschrieben: die Idee einer dezentral verwalteten Währung, die nicht von Staaten oder Banken kontrolliert wird.
Der erste Bitcoin-Block wurde im Januar 2009 erzeugt – die Geburtsstunde des Bitcoin. Am 11. Februar 2009 stellte Nakamoto den Open-Source-Code seines bei Weitem noch nicht perfekten Systems in das Forum der Plattform P2P Foundation. Heute ist Bitcoin die weltweit führende Kryptowährung.
Relativ sicher ist: Hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto muss mindestens eine reale Person stecken. Schließlich hat jemand das Whitpaper veröffentlicht, E-Mails geschrieben und in Foren über die Kryptowährung gepostet.
In Nakamotos Schreibweise, die sich zum Beispiel in Postings und dem Whitepaper zeigt, lässt sich ein Hinweis auf seine Herkunft erkennen. Denn der Bitcoin-Erfinder war bekannt für seine britische Schreibweise. Daher wird spekuliert, dass Satoshi Nakamoto aus Großbritannien kommt oder dort studiert hat.
Die letzte E-Mail schickte die Krypto-Legende am 26. April 2011 an Mitentwickler. In der Mail teilt er mit, dass er sich anderen Projekten zugewandt habe. Ein Post in einem Forum von März 2014, der Nakamoto zugeschrieben wird, ist sein letztes Lebenszeichen. Seitdem ist Satoshi Nakamoto aus der Krypto-Welt verschwunden.
Wie viel Bitcoin hat Satoshi Nakamoto?
Satoshi Nakamoto war der erste Miner überhaupt, war also der erste, der Bitcoin geschürft hat. Daher wird ihm ein sehr großer Anteil an Bitcoin zugeschrieben. Whale Alert, einer der bekanntesten Blockchain-Tracking-Anbieter, hat analysiert, wie viele Bitcoin Nakamoto generiert hat und besitzt. Dem Bericht zufolge befinden sich in Nakamotos digitalen Wallets 1.125.150 Bitcoin.
Welchem Gegenwert die Summe entspricht, hängt vom stark schwankenden Wechselkurs des Bitcoin ab. Eins steht aber fest: Der anonyme Bitcoin-Erfinder dürfte einer der reichsten Menschen der Welt sein. Das digitale Gold lässt Satoshi Nakamoto freiwillig unberührt – wenn er denn nicht den Schlüssel zum Wallet verloren hat.
Insgesamt sollen noch 1,5 bis 1,8 Millionen sogenannte „Zombie“-Bitcoin aus der Satoshi-Ära auf Wallets schlummern. 2020 wurden einige davon erstmals seit 2010 bewegt. Das frühe Schürf-Datum ist der Auslöser für die Spekulationen in der Krypto-Gemeinde, dass es sich mindestens um einen Bitcoin-Besitzer aus dem inneren Kreis von Satoshi Nakamoto, wenn nicht gar um den Erfinder selbst handeln müsse. Ob Nakamoto die Transaktionen selbst ausgeführt hat, ist unklar.
Wer könnte Satoshi Nakamoto sein?
In den letzten Jahren wurden eine ganze Menge an Personen verdächtigt, der Bitcoin-Erfinder zu sein. Spekulationen reichen von bekannten Informatikern aus der Szene bis hin zu Elon Musk. Aber nur bei wenigen gibt es konkrete Anhaltspunkte, die dafür sprechen. Im Wikipedia-Eintrag zu Satoshi Nakamoto werden zwölf Namen potenzieller Kandidat:innen aufgelistet, auf die die Eckdaten mehr oder weniger zutreffen.
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Dorian Nakamoto
Dorian Prentice Satoshi Nakamoto teilt neben seinem Namen noch einige weitere Gemeinsamkeiten mit dem Bitcoin-Erfinder. Das gab der Journalistin Leah McGrath Goodman Anlass, den Physiker und Ingenieur aus Kalifornien in einem Artikel für das Magazin Newsweek als Satoshi Nakamoto zu entlarven. In dem im März 2014 erschienen Artikel heißt es, Recherchen hätten zu Dorian Nakamoto als wahre Identität hinter dem Pseudonym geführt.
Der Text wurde später durch ein Statement des Verdächtigen ergänzt, nachdem dieser klarstellte, nicht in Verbindung mit dem Bitcoin zu stehen. Dorian Nakamoto sagte, er habe noch nie zuvor vom Bitcoin gehört. Erst als sein Sohn von einem Reporter kontaktiert worden war, habe er sich mit dem Thema beschäftigt.
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Hal Finney
Hal Finney war von Anfang an in der Bitcoin-Community aktiv. Außerdem war er die erste Person, die 2009 eine Transaktion von Bitcoin erhielt – und zwar vom Erfinder selbst. Es wird vermutet, dass der Softwareentwickler sich diese ersten Bitcoin selbst zu schickte, versteckt hinter dem Pseudonym des Erfinders. Zudem war der Amerikaner der Erste, der die Bitcoin-Software heruntergeladen hat, nachdem Nakamoto den Link gepostet hatte.
Neben einigen technischen Fakten befeuert auch der Umstand, dass Finney nur wenige Blocks von Dorian Nakamoto entfernt wohnte, die Gerüchteküche. Hat er sich für das Pseudonym von seinem Nachbarn inspirieren lassen?
2014 verstarb Finney im Alter von 58 Jahren. Bis zu seinem Lebensende beteuerte er, nicht Nakamoto zu sein.
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Nick Szabo
2015 erklärte die New York Times den Bitcoin-Entwickler Nick Szabo zu Nakamoto. Bereits in den 90ern, zehn Jahre vor der Veröffentlichung des Bitcoin-Whitepapers, hatte Szabo eine Kryptowährng namens „Bit Gold“ entwickelt. In einer Publikation schrieb er über den Aufbau dieser möglichen dezentralen und auf Kryptographie basierenden Währung. Anders als Bitcoin kam Bitgold aber nie auf den Markt.
In Krypto-Kreisen gilt der amerikanische Computer und Rechtswissenschaftler als Genie.
Auch Tesla-Chef Elon Musk nennt Szabo in einem YouTube-Video mit AI-Researcher und Tech-Podcaster Lex Fridman als potenziellen Erfinder des Bitcoin. Szabo habe mehr als jeder andere die Idee und Evolution der digitalen Währung geprägt, argumentiert Musk.
Interessant: Linguist:innen hatten sich schon 2014 Schriftstücke angesehen, die Nakamoto zugeschrieben werden, und diese mit Schriftstücken von Szabo verglichen. Das Ergebnis war den Forscher:innen zufolge eindeutig: „Die Anzahl der sprachlichen Ähnlichkeiten zwischen Szabos Text und dem Bitcoin-Whitepaper ist unheimlich“, sagten sie und fügten hinzu, dass „keine:r der Texte der anderen möglichen Autor:innen auch nur annähernd so gut übereinstimmte“.
Trotz aller Indizien: Szabo bestreitet bisher, Nakamoto zu sein.
@socrates1024 Not Satoshi, but thank you.
— Nick Szabo (@NickSzabo4) July 7, 2014
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Craig Steven Wright
2016 outete sich der australische Computerfachmann und Unternehmer Craig Steven Wright als Erfinder des Bitcoin. Bisher ist er die einzige Person, die von sich selbst behauptet, Satoshi Nakamoto zu sein, und gibt dies sogar auf seiner Website an. Laut Wright habe er zusammen mit einem Freund, dem verstorbenen Sicherheitsexperten Dave Kleiman, Bitcoin entwickelt.
Überzeugende Beweisen konnte Wright bisher nicht liefern. Es gilt als relativ unwahrscheinlich, dass der Australier das Gesicht hinter dem Pseudonym ist. Unter anderem soll Wright Dokumente gefälscht haben, um seine Behauptung zu untermauern.
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Len Sassaman
Eine weitere Spekulationen ist, dass Satoshi Nakamoto der 2011 verstorbene Entwickler Len Sassaman gewesen sein könnte. Dafür spricht, dass Nakamotos letzte bekannte E-Mail zwei Monate vor Sassamans Tod geschrieben wurde.
Zudem soll Sassaman in seinen Tweets das gleiche britische Englisch wie die Bitcoin-Legende verwendet haben. Sollte Sassaman Satoshi Nakamoto gewesen sein, wäre die Erklärung dafür gefunden, dass die Bitcoin in den Wallets des Erfinders unberührt bleiben.
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Elon Musk
Na klar: Auch der Tesla-Gründer wird verdächtigt, hinter Satoshi Nakamoto zu stecken. Elon Musk war 2017 in einem Blogbeitrag des ehemaligen SpaceX-Angestellten Sahil Gupta zu Nakamoto erklärt worden. Über sein Lieblingsmedium Twitter verkündete er allerdings, dass Gupta mit der Vermutung falsch liege.
Not true. A friend sent me part of a BTC a few years, but I don’t know where it is.
— Elon Musk (@elonmusk) November 28, 2017
Er habe irgendwo Teile eines Bitcoin, die ein Freund ihm mal zu geschickt hätte, wüsste aber nicht wo. Das war 2017. Heute hat Musk seine Haltung zur Kryptowährung drastisch geändert. Im Februar 2021 verkündete Tesla, der E-Autobauer habe 1,5 Milliarden US-Dollar in Bitcoin investiert. Und der Konzern wollte sogar noch weiter gehen: Es war die Rede davon, die digitale Währung als Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Damit wandelte Tesla-Chef Elon Musk seinen Ruf schnell vom Krypto-Skeptiker zur Führungsperson im Kryptobereich, brachte es sogar so weit, dass seine Tweets zu Bitcoin immer wieder Kursschwankungen auslösten.
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Steve Jobs
Kürzlich wurde der Ende 2011 verstorbene Apple-Mitbegründer Steve Jobs mit dem Pseudonym in Verbindung gebracht. Grund für die Spekulationen ist das Auftauchen eines mysteriösen Eastereggs: Offenbar versteckte Apple das Bitcoin-Whitepaper in modernen Macs.
Angestoßen wurden die Spekulationen von dem Tech-Blogger Andy Baio. In einem Blogbeitrag vom 5. April 2023 schreibt er: „Als ich heute versuchte, meinen Drucker zu reparieren, entdeckte ich, dass eine PDF-Kopie von Satoshi Nakamotos Bitcoin-Whitepaper anscheinend mit jeder Kopie von macOS seit Mojave im Jahr 2018 ausgeliefert wurde“.
Das Bitcoin-Whitepaper ist in einem PDF-File namens „simpledoc.pdf“ versteckt, das offenbar einem Gerät namens „Virtual Scanner II“ als Testdokument dient. Warum Apple das PDF in den Tiefen seines Systems versteckt, ist unklar.
Das Steve Jobs hinter Satoshi Nakamoto steckt wird allerdings für unwahrscheinlich gehalten, da er kein allzu begnadeter Entwickler und Programmierer gewesen sein soll. Außerdem stellt sich die Frage, warum das Bitcoin Whitepaper erst in macOS Mojave auftaucht.
Was bedeutet Satoshi Nakamoto?
Satoshi Nakamoto ist ein gängiger japanischer Name. Es ist das Pseudonym, das der Erfinder der Kryptowährung Bitcoin nutzt. Wer wirklich hinter dem Pseudonym steckt und ob der Name einen Hinweis auf die Herkunft der Krypto-Legende gibt, ist bis heute unklar.
Wie viel Bitcoin ist ein Satoshi?
Als Satoshi wird die kleinste Einheit eines Bitcoin bezeichnet. Genau wie der Dollar oder Euro ist auch der Bitcoin teilbar. Ein Bitcoin enthält 100 Millionen Satoshis. Somit ist ein Satoshi 0.00000001 BTC wert.
Die kleinere Maßeinheit hat einen praktischen Grund: Bitcoin-Nutzer:innen müssen nicht unzählige Nullen aufführen, wenn kleinere Volumen der Kryptowährung involviert sind. Die kleinste Einheit des Bitcoin ist nach ihrem anonymen Erfinder benannt: Satoshi Nakamoto.
Satoshi ist nicht die einzige Untereinheit des Bitcoin. Als Millibitcoin werden 0.001 BTC bezeichnet. Ein Microbitcoin entspricht 0.000001 BTC.
Wie viele Bitcoin gibt es noch?
Im April 2023 existieren laut Clarkmoody-Bitcoin-Dashboard 19.355.018,21 Bitcoin. Bedeutet: Momentan können noch 1.644.762,48 Einheiten der Kryptowährung geschürft werden, bevor das festgelegte Limit von 21 Millionen erreicht ist.
Am 1. April 2022 hatte das umlaufende Volumen an Bitcoins die 19 Millionen erreicht. Damit waren in den ersten 13 Jahren des Bestehens der digitalen Währung 90,48 Prozent aller jemals verfügbaren Bitcoins geschürft worden.
Dass über 19 Millionen Bitcoin geschürft wurden, bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass 19 Millionen Bitcoin im Umlauf sind. Es gibt eine weitgehend unbekannte Anzahl an unerreichbaren oder verlorenen Münzen. Das liegt daran, dass Eigentümer den Zugang zu ihren Bitcoin verlieren können, beispielsweise weil sie die Zugangsdaten zu ihrem digitalen Wallet verloren haben oder versterben, ohne die Details mit jemandem zu teilen.
Eine 2020 veröffentlichte Studie von Chainalysis schätzt, dass bis zu 20 Prozent der bereits geschürften Bitcoin für immer verloren sein könnten. Für den Erfinder der Kryptowährung, Satoshi Nakamoto, hatte dieser Umstand einen besonderen Reiz.
Wann gibt es keine Bitcoin mehr?
Als der unbekannte Erfinder Satoshi Nakamoto das Bitcoin-Netzwerk entwickelte, gehörte eine fixe Begrenzung des Gesamtvolumens der verfügbaren Bitcoin zum Konzept der Kryptowährung. Am Ende kann es 21 Millionen Bitcoin geben. Vermutlich. Denn vertraut man auf die Schätzungen einiger Expert:innen, werden es am Ende wohl „nur“ 20.999.817,31 Bitcoin sein.
Ende April 2023 sind 19.335.018,21 Bitcoin im Umlauf. Die letzten knapp eineinhalb Millionen Bitcoin werden vermutlich sehr viel langsamer geschürft werden. Prognosen zu Folge wird sich die Bitcoin-Ausgabe so stark verlangsamen, dass der Höchstbestand an Bitcoin erst im Jahr 2140, um den 7. Mai, herum erreicht wird.
Paypal-Gründer will Nakamoto am Strand getroffen haben
Milliardär und Paypal Mitbegründer Peter Thiel will Nakamoto mal auf einer Konferenz in Miami am Strand begegnet sein. Herausfinden, wer hinter der Person steckt, konnte beziehungsweise wollte er nicht. Thiel begründet seine Zurückhaltung so: „Wenn wir wüssten, wer es ist, würde die Regierung ihn verhaften.“ Damit könnte er Recht haben. Dass Satoshi Nakamoto die Öffentlichkeit meidet und sich hinter einem Pseudonym versteckt, ist eine Sicherheitsmaßnahme.
Coinbase sieht Risiko in Satoshi Nakamotos Anonymität
Die Krypto-Handelsplattform Coinbase sieht in Satoshi Nakamoto ein substanzielles Risiko für den Bitcoin. Das teilte das Unternehmen in seinem 2021 eingereichten Antrag auf Erstnotiz bei der US-Börsenaufsicht SEC mit.
Wie Business Insider berichtete, sieht Coinbase die Anonymität des Bitcoin-Erfinders als Gefahr an. Würde die wahre Identität der pseudonymen Person oder Personen bekannt, könnte dies zu massiven Verwerfungen führen, heißt es. Eine weitere Gefahr sieht die Krypto-Handelsplattform in den Bitcoin des Entwicklers: Sollte Nakamoto seine Bitcoin transferieren, könnte das den gesamten Markt destabilisieren.
Inwiefern ein Aufdecken der wahren Identität des Entwicklers des Bitcoin Auswirkungen auf den Markt haben könnte, ist unklar. Vermutlich beziehen sich die Bedenken auf einen psychologischen Aspekt: Wenn der gesamte Bitcoin-Bestand Nakamotos einer konkreten Person zugeordnet werden könnte, würde die eigentliche Idee des dezentralen Ansatzes der Kryptowährung gefühlt zusammenbrechen.
Feststeht: Satoshi Nakamoto ist offensichtlich ein begnadeter Programmierer, wenn nicht sogar ein Genie auf seinem Gebiet. Seine wahre Identität bleibt aber wohl geheim. Es sei denn, die Krypto-Legende enthüllt selbst das große Mysterium.