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Ethereum verbrennt fast 24.000 Dollar pro Minute

Rund 604.000 Ether sind im Rahmen des neuen Transaktionsgebührensystems im Ethereum-Netzwerk seit Anfang August 2021 bereits verbrannt worden. Dabei hat sich die Verbrennungsgeschwindigkeit in den letzten 30 Tagen um rund zehn Prozent erhöht.

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Die Burnrate des zweitwichtigsten Coins steigt. (Bild: Visual Generation / Shutterstock)

Seit der Umsetzung des EIP-1559 im Rahmen des London-Upgrades des Ethereum-Netzwerks und der darauf zirkulierenden Kryptowährung Ether sind durch das System des Verbrennens von Transaktionsgebühren bis zur Veröffentlichung dieses Beitrags bereits rund 604.000 Ether vernichtet worden. Das entspricht bei einem aktuellen Kurs von rund 4.000 US-Dollar pro Ether einem Gesamtwert von über 2,4 Milliarden Dollar in einem Zeitraum von zwölf Wochen.

Kaum Deflation, aber stark schwankende Netto-Emission

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Bezogen auf den Gesamtzeitraum seit London zeigt sich zudem, dass Ether zumindest zeitweise schneller verbrannt als neu geschürft wurden. Tatsächlich rutschte Ethereum in der letzten August- und der ersten Septemberwoche über drei Tage in die Deflation. Dabei wurde der Bestand insgesamt um einen Gegenwert von knappen sechs Millionen Dollar reduziert. Die sogenannte Burnrate hatte sich über die vergangenen 30 Tage mit fast sechs ETH pro Minute rund zehn Prozent höher dargestellt als in der Zeit davor.

Nach den genannten, letztlich minimalen Deflationseffekten hat es keine Zeiträume mehr gegeben, in denen mehr Ether verbrannt als geschürft worden wären. Dennoch gibt es beachtliche Schwankungen in der Betrachtung der Netto-Emission.

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So wechseln starke Tage, in denen über 9.000 Ether mehr geschürft als verbrannt werden, sich mit schwachen Tagen, in denen der Überschuss mit gerade rund 178 Ether knapp vor der Deflationsgrenze bleibt. Dennoch darf konstatiert werden, dass ein Teil der Aufgabe, die EIP-1559 erfüllen sollte, tatsächlich erfüllt wird. Der neue Gebührenmechanismus verlangsamt die Inflation.

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Gebühren sinken nicht

Zwölf Wochen nach dem Start des neuen Gebührensystems zeigt sich immer deutlicher, dass die andere Aufgabe, die EIP-1559 erfüllen sollte, wohl nicht erledigt werden wird. So sollte das Update auch zu einer Senkung der Transaktionsgebühren führen.

Tatsächlich kostet es aber immer noch fast 40 Dollar, ein Token auf Uniswap zu tauschen, und mehrere hundert Dollar, ein NFT zu minten. Damit bleibt an dieser Stelle immerhin noch der positive Effekt des Vermeidens von Überzahlungen für Transaktionen. Solche Überzahlungen waren durch das vorherige Gebühren-Auktionssystem geradezu vorprogrammiert.

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Das sind die stärksten Verbrenner

Das Statistik-Dashboard von Ultrasound-Money zeigt den NFT-Marktplatz Opensea klar an der Spitze der Ether-Verbrenner. In den 78 Tagen seit dem London-Upgrade hat Opensea alleine bereits rund 86.000 Ether und damit rund 344 Millionen Dollar verbrannt. Das erklärt sich relativ eingängig daraus, dass ein NFT-Kauf ein ganzes Bündel an Transaktionen nach sich zieht. An Platz zwei folgen konventionelle ETH-Transfers mit rund 54.000 verbrannten ETH (rund 216 Millionen Dollar). Damit etwa gleichauf liegt die dezentrale Kryptobörse Uniswap.

Mechanismus treibt ETH-Kurs auf neues Allzeithoch

Was sicherlich gesagt werden darf, ist, dass die Tatsache, dass aktuell ein Gegenwert von fast 24.000 Dollar pro Minute in Flammen aufgeht – mithin mehr als 1,3 Millionen pro Stunde oder über 33 Millionen pro Tag –, dazu geführt hat, dass der Preis schrittweise nach oben gedrückt wird. Damit gebührt dem EIP-1559 sicherlich ein Teil des Erfolges, der bislang darin gipfelte, dass der Ether am 21. Oktober 2021 ein neues Allzeithoch von 4.366,09 Dollar erreichen konnte. Fun Fact am Rande: Genau am 21. Oktober hatte der Ether auch sein Allzeittief von 0,4209 Dollar erreicht – allerdings im Jahr 2015.

Neben den Auswirkungen des neuen Mechanismus darf sich sicherlich auch der Bitcoin einer Mitschuld am Kursanstieg erfreuen. Die wichtigste und wertvollste Kryptowährung pflegt stets den gesamten Markt mit nach oben oder unten zu ziehen. Und der Bitcoin konnte in dieser Woche ebenfalls ein neues Allzeithoch verkünden – wichtigster Erfolgsfaktor: der neue Bitcoin-ETF Bito.

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Ethereum 2.0 hält Fantasie aufrecht

Kurstragenden Einfluss dürfte auch der technische Fortschritt sein, der dem Ethereum-Netzwerk auch in der Zukunft eine führende Position sichern soll. So nähert sich die Zusammenführung der sogenannten Beacon-Chain mit der bisherigen Ethereum-Blockchain, auch als Merger von Execution und Consensus Layer bekannt, zum neuen Ethereum 2.0. Dieses Major Update wird den Konsensmechanismus Proof of Stake einführen – einen energieeffizienten Algorithmus, der den rechenintensiven Proof-of-Work-Mechanismus ersetzt. Dieses Update könnte bereits im Frühjahr 2022 erfolgen; Ethereum-Gründer Vitalik Buterin geht konservativ von Mitte 2022 aus.

Neben dem Umstieg auf Proof-of-Stake wird besonders dem Konzept des Sharding maßgebliches Potenzial zugesprochen. Bei den sogenannten Shard-Chains handelt es sich um ein Konzept, bei dem nicht jede Transaktion die komplette Blockchain, sondern lediglich einzelne „Scherben“ (Shards), also Bruchteile der Chain involviert. So können wesentlich mehr Transaktionen gleichzeitig abgearbeitet werden, was die Kapazität des Ethereum-Netzwerks nahezu frei skalierbar machen kann. Mit der Einführung dieses Bausteins ist voraussichtlich nicht vor Mitte 2022 zu rechnen.

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