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Analyse

Ethereum derzeit für alltägliche Transaktionen nicht zu gebrauchen – sagt Vitalik Buterin

Im aktuellen Bankless-Podcast sprach der Ethereum-Erfinder über die drängendsten Probleme seiner Smart-Contract-Plattform: Gasgebühren und Skalierung. Schnelle Lösungen hat er nicht.

2 Min.
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Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin. (Foto: dpa)

Vitalik Buterin ist kein Blender. Das konnten wir in der Vergangenheit immer wieder beobachten. Marketing-Sprech ist ihm fremd. Da sind ihm ehemalige Weggefährten wie Charles Hoskinson von Cardano oder Gavin Wood von Polkadot um Längen voraus.

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Manchmal könnten wir allerdings den Eindruck gewinnen, Buterin sei schon fast zu ehrlich, so auch während seine Teilnahme am Podcast Bankless am vergangenen Montag. Darin hatte er zunächst über die Entwicklung des Netzwerks im vergangenen Jahr berichtet, dann aber schonungslos den Finger in die Wunden des Netzwerks gelegt.

Buterin: Performance zu schlecht, Gebühren zu hoch

Ethereum sei, so Buterin, in seiner jetzigen Form nicht für den Massenmarkt geeignet. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit reiche einfach nicht aus und die Gasgebühren müssten dringend gesenkt werden. Gleichzeitig dämpfte er Erwartungen, dies könne etwa mit dem Umstieg auf Proof-of-Stake, einem Teil der Transition zu Ethereum 2.0, bereits erreicht werden.

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Aktuell sei Ethereum für alltägliche Transaktionen nicht zu gebrauchen. Ohne Layer-2-Lösungen könne das Netzwerk nicht weiterwachsen. Ethereum-Skalierungslösungen wie Rollups seien „dringend notwendig“, so Buterin selbstkritisch.

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Zum Thema Gebühren fasste Bankless-Co-Moderator Ryan Sean Adams nach und konfrontierte Buterin mit seinen Aussagen aus dem Jahr 2017. Da hatte er gesagt, dass „das Internet des Geldes keine fünf Cent pro Transaktion kosten sollte.“ Adams wollte wissen, ob Buterin heutzutage, wo Ethereum-Transaktionen ein Vielfaches dessen kosten, immer noch derselben Meinung sei. „Natürlich bin ich das“, antwortete Buterin. „Damit Blockchains etwas sind, das die Leute für Mainstream-Anwendungen annehmen, müssen sie billig sein.“

Layer-2-Anbieter nicht einig mit Buterin

Das wollen Projekte wie Arbitrum von Offchain Labs und Starkwares Starknet erreichen. Sie zielen darauf ab, Ethereum über eine zusätzliche technologische Ebene, den sogenannten Layer 2, skalierbarer zu machen. So sollen Transaktionskosten um einen Faktor von bis zu 200 gesenkt werden können.

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Bislang befindet sich die Umsetzung von Technologien wie Optimistic Rollups oder ZK-Rollups aber noch im Anfangsstadium. Nach Buterins Meinung würde Rollups noch „Jahre der Feinarbeit“ benötigen. Das hatte er in einem Blogbeitrag mit dem Titel „Endgame“, auf den sich der Podcast beziehen sollte, im Dezember erläutert. In dem langen Blogbeitrag stellte er einen groben Fahrplan für die maximale Dezentralisierung von Ethereum vor.

Das hören Anbieter ebendieser Lösungen nicht so gern. So sieht etwa die aktuelle Roadmap des ZK-Rollup-Entwicklers Starkware vor, im Jahr 2022 eine voll funktionsfähige, interoperable ZK-Rollup-basierte Layer-2-Lösung verfügbar zu haben. Die Lösung namens Starknet befindet sich derzeit in der offenen Alpha-Phase. Entwickler können bereits mit der Erstellung von Anwendungen direkt auf dem Netzwerk beginnen.

Roadmap von Ethereum bleibt behäbig

Auf der Hauptchain sind Performance-Steigerungen so schnell nicht zu erwarten. Hier steht zunächst der Übergang zu Proof-of-Stake auf der Roadmap. Der sogenannte Merge, also die Zusammenführung der bisherigen Beacon-Chain, die bereits Proof-of-Stake nutzt, mit dem Mainnet, der Ethereum-Chain, soll in der ersten Hälfte des Jahres 2022 stattfinden.

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Der Merge wird zwar die Energieeffizienz von Ethereum drastisch verbessern, dürfte aber keinerlei Effekt auf die Gasgebühren haben. Eine echte Reduzierung der Transaktionskosten auf der Hauptchain, also dem Layer 1, dürfte erst erfolgen, wenn das sogenannte Sharding implementiert wird. Das allerdings dürfte eher Ende 2022, eventuell sogar erst 2023 der Fall sein. Gute Zeiten für alternative Blockchains wie Fantom, Avalanche, Solana, Terra und Co.

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