
General Motors will Elektroautos nach Europa verkaufen. Nächstes Jahr kommt die Luxuslimousine Celestiq heraus. (Bild: GM)
General Motors (GM) kehrt nach langer Abstinenz auf den europäischen Markt zurück. Dazu ernannte das Unternehmen Jaclyn McQuaid zur Geschäftsführerin für die Europa-Repräsentanz. Ihre Aktivitäten soll McQuaid von Zürich aus in einem „wendigen, nicht traditionellen Mobilitäts-Startup“ bündeln. Dessen Kernstück liege in der Vermarktung der Elektrofahrzeuge von GM. Es ist nicht der erste Schritt in diese Richtung.
Vorbereitung seit November 2021
McQuaid löst den Manager Mahmoud Samara ab, der die Europa-Offensive seit Ende 2021 in die Wege geleitet hat. Zwei Gründe für die neue Aktivität in Richtung Europa stechen dabei heraus: Zum einen fehlt GM seit dem Verkauf von Opel und Vauxhall eine deutliche Präsenz in dem zweitgrößten Automarkt der Welt.
Zum anderen fragen die Europäer massiv Elektroautos nach. GM formuliert das so: „Europäische Kunden steigen schneller als irgendwo sonst auf der Welt auf Elektrofahrzeuge um.“ Samara bereitete ein Designzentrum in Großbritannien vor und gründete Teams für die geplante Expansion. Er verlässt GM aus familiären Gründen.
GM stieg wegen Grenzwerten aus
General Motors begründete den Verkauf der Marken Opel und Vauxhall 2017 unter anderem mit den strengen Abgasgesetzen in der Europäischen Union. Der PSA-Konzern übernahm die Firmen und baut sie als Stellantis zu reinen Elektromarken um.
Die GM-Chefin Mary Barra gab der Transformation des Konzerns in Richtung Elektromobilität einen Schub und erkannte, dass damit der Weg nach Europa wieder frei ist. Bis 2025 will sie weltweit 30 neue Elektroautos herausbringen. Bis 2035 soll die Verbrennerproduktion abgewickelt sein.
Elektro-Offensive: Zunächst Luxuskarossen
General Motors hat seit der Entscheidung, verstärkt auf Elektroantriebe zu setzen, vor allem mit zwei Modellen Aufmerksamkeit erregt. Zum einen belebten sie das Offroad-Monster Hummer als Elektroauto neu. Zum anderen gelang es mit dem Cadillac Lyriq, die Wettbewerbsfähigkeit der neuen Ultium-Plattform unter Beweis zu stellen. Das Luxus-SUV tritt damit gegen Teslas Model S, den Mercedes EQS SUV und den BMW iX (Test) an.
Eher in der Sphäre von Maybach und Bentley ist der Cadillac Celestiq angesiedelt, den GM nächstes Jahr herausbringen will. Preispunkt: über 300.000 Euro. Auch eine vollelektrische Corvette befindet sich in der Pipeline.
Insgesamt findet GM: „Unsere flexible Ultium-Batterieplattform und die Breite und Tiefe unseres EV-Portfolios ermöglichen es GM, den Kunden in Europa eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen anzubieten, die ihren Lebensstil unterstützen und gleichzeitig einen Beitrag zu einer Zukunft ohne Unfälle, Emissionen und Staus leisten.“